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ABB REL 511 Referenzhandbuch Seite 87

Leitungsdistanzschutzgerät für festgeerdete netze
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Generalanregung (GFC)
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Die Funktion Generalanregung, GFC, ist eine unabhängige Meßfunktion. Sie berück-
sichtigt sowohl impedanz- als auch strombasierte Meßkriterien, die sowohl getrennt als
auch gleichzeitig ausgewertet werden können. Die Funktion soll in erster Linie als all-
gemeine Fehlererkennungs- und Phasenauswahlkomponente in Netzen jeder Art die-
nen. Sie wird nicht als Anregungsbedingung verwendet, da die Distanzschutzzonen mit
einem vollständigen Meßverfahren arbeiten.
Für die Impedanzmessung kann die Form der Betriebskennlinie so gestaltet werden,
daß die Impedanzmeßelemente bei niedrigen Lastimpedanzen nicht ansprechen, daß
aber gleichzeitig höhere Fehler-Wirkwiderstände bei Ferneinspeisung eines Fehler-
stroms erfaßt werden können. Dadurch eignet sich die Funktion GFC insbesondere für
Fälle, in denen der zu erkennende Fehler-Wirkwiderstand größer als die erwartete Min-
dest-Lastimpedanz ist.
Die für jede Fehlerschleife unabhängige Messung der Impedanz gewährleistet eine zu-
verlässige Phasenauswahl und korrektes Ansprechen bei komplexen Netzfehlern, z. B.
gleichzeitige Fehler auf parallelen Stromkreisen, Umschlagfehlern etc. Voneinander
unabhängige Einstellungen der Blindwiderstand-Reichweite für Phase-Phase- und Pha-
se-Erde-Messungen sorgen für eine hohe Selektivität in Netzen mit unterschiedlichen
Schutzrelais für Kurzschluß- und Erdschlußschutz.
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Für die impedanzbasierte Phasenauswahl werden alle sechs Fehlerschleifen gleich-
zeitig und kontinuierlich gemessen. Die Reichweiten sind in Vorwärts- und Rückwärts-
richtung sowie für Phase-Phase- und Phase-Erde-Fehler unabhängig voneinander
einstellbar. Die Wirkwiderstand-Reichweiten sind ebenfalls für Phase-Phase- und Pha-
se-Erde-Fehler unabhängig konfigurierbar. Daß das Ansprechen der Impedanz-
meßelemente bei niedrigen Lastimpedanzen verhindert wird, aber gleichzeitig die
GFC-Funktion für Fehler mit großen Fehlerwiderständen so empfindlich wie möglich
gehalten werden kann, wird durch Beschränkung der Wirkwiderstand-Reichweite nur
auf den Lastimpedanzbereich erreicht.
Durch Prüfungen, die die Größe des Verlagerungsstroms heranziehen, wird ermittelt,
welche Schleifen, d. h. Phase-Erde oder Phase-Phase, ausgewertet werden. Die Aus-
wahl der von dem Fehler betroffenen Phase(n) erfolgt in Abhängigkeit davon, welche
der gewählten Schleifen ansprechen. Eine Schleife spricht dann an, wenn die gemesse-
ne Impedanz in der betreffenden Schleife innerhalb des festgelegten Bereichs der
Betriebskennlinie liegt.
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