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Siemens SINUMERIK ONE Programmierhandbuch Seite 197

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4.3.16
Zapfen - Rechteckzapfen (CYCLE977)
Funktion
Mit dieser Messvariante kann ein Rechteckzapfen an einem Werkstück vermessen werden. Es
werden die Zapfenbreite und Zapfenlänge gemessen sowie der Zapfenmittelpunkt ermittelt.
Die Messungen erfolgen immer parallel zu den Geometrieachsen der aktiven Ebene. Messungen
an einem um die Zustellachse gedrehten Rechteckzapfen sind ebenfalls möglich. Dazu ist in der
Parametrierachse ein Winkel entsprechend der realen Zapfenlage einzugeben. Das Antasten an
die Seiten des Zapfens erfolgt immer rechtwinklig zu diesen.
Um den Zapfen kann eine Schutzzone festgelegt werden.
Bei der Messmethode "3D-Taster mit Spindelumschlag" wird die Messung in den Achsen der
Ebene als Differenzmessung ausgeführt. Es erfolgen automatisch nacheinander zwei
vollständige Messungen des Rechteckzapfens, einmal mit 180 Grad Spindelposition und einmal
mit 0 Grad. Der besondere Ablauf dieser Messung erlaubt die Verwendung eines unkalibrierten
multidirektionalen Messtasters. Der korrekte Werkzeugradius des Messtasters muss allerdings
einmalig durch Kalibrieren (Abgleich) des Messtasters bestimmt werden. Die Messtastertypen
712, 713 und 714 sind dafür nicht geeignet. Eine positionierbare Spindel ist zwingend
erforderlich.
Bei der Messmethode "3D-Taster ausrichten" wird die Schaltrichtung des Messtasters immer
entsprechend der aktuellen Messrichtung ausgerichtet. Diese Funktion wird bei hohen
Anforderungen an die Messgenauigkeit empfohlen. Die Messtastertypen 712, 713 und 714 sind
dafür nicht geeignet. Eine positionierbare Spindel ist zwingend erforderlich.
Das Ergebnis der Messung (Messdifferenz) kann wie folgt verwendet werden:
• Korrektur einer NV, sodass sich der Werkstücknullpunkt auf den Mittelpunkt des
Rechteckzapfens bezieht.
• Korrektur eines Werkzeuges,
• Messung ohne Korrektur
Eine erweiterte Werkzeugkorrektur in Schwesterwerkzeuge sowie in Summen- und
Einrichtekorrekturen ist möglich. Bei der Werkzeugkorrektur können generell Erfahrungswerte
eingerechnet werden.
Messprinzip
Es werden je 2 gegenüberliegende Punkte in den beiden Geometrieachsen der Ebene
vermessen. Die Messungen beginnen in positiver Richtung der 1. Geometrieachse. Aus den 4
gemessenen Ist-Positionen der Zapfenseiten werden, unter Berücksichtigung der
Kalibrierwerte, die Zapfenbreite und die Zapfenlänge berechnet. Entsprechend der gewählten
zu korrigierenden Nullpunktverschiebung wird die Lage der Zapfenmitte als
Werkstücknullpunkt ermittelt. Die Messdifferenzen der Seitenlängen dienen als Grundgröße für
eine Werkzeugkorrektur. Die Lage des Zapfennullpunktes als Grundlage der Nullpunktkorrektur.
Messzyklen
Programmierhandbuch, 07/2021, A5E48061510A AD
Messvarianten
4.3 Werkstück messen (Fräsen)
197

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