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Radreparaturen; Spureinstellung, Auswuchten Und Richten Der Räder - Laverda 650 Reparaturhandbuch

Inhaltsverzeichnis

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Die Maschine so hoch als möglich auf dem Mittel-
ständer aufbocken. Die Arbeit wird erleichtert, wenn
man den linken Schalldämpfer ausbaut und die Be-
festigung des Bremszangenhalters an der Schwinge
l ockert. Die Achsmuttern an beiden Achsenden ab-
schrauben und die Kettenspanner lösen, nachdem
man sich ihre Stellung gemerkt hat. Das Werk emp-
fiehlt, die Sekundärkette an allen Maschinen zu öff-
nen; dies ist jedoch nicht unbedingt nötig, bei
Schwierigkeiten wird dadurch der Ausbau aber et-
was erleichtert. Im Folgenden wird der Ausbau ohne
Öffnen der Kette beschrieben.
• An Maschinen mit Original-Kettenkasten die hintere
Verschlussplatte abnehmen, die beiden Schlauch-
schellen der Gummimanschetten lösen und die
Gummimanschetten vom Gehäuse abziehen.
• Die Radachse von der rechten Seite her austreiben
und dabei auf die verschiedenen Distanzstücke ach-
ten. Der Ausbau wird erleichtert, wenn man das Hin-
terrad unterbaut (nicht an den neueren Dreizylin-
dern). Die Befestigungsschraube des Bremszangen-
halters lösen, die Bremszange samt Halter von der
Bremsscheibe abziehen und an der hinteren Fussra-
ste festbinden. Das Hinterrad ausfädeln, was nicht
ganz leicht ist.
6.2.5 Radeinbau
Die Räder werden in umgekehrter Ausbaureihenfolge
wieder eingebaut. Dabei sind folgende Punkte zu be-
achten:
• An den Vorderrädern vor dem Anziehen der Achs-
mutter den Geschwindigkeitsmesserantrieb so stel-
l en, dass die Antriebswelle nicht geknickt wird.
• An der Vorderachse die Achsmutter vorerst nur so
weit anziehen, dass das Spiel zwischen Gabelrohren
und Distanzscheiben aufgehoben ist, dann werden
die Klemmschrauben am unteren Ende der Gabel-
rohre festgezogen. Zuletzt die Achsmutter festzie-
hen.
• Am Vorderrad den Bremszug der Trommelbremse
einstellen bzw. die Bremszange am Gleitrohr befesti-
gen.
• Am Hinterrad die Kettenspannung einstellen und bei
Trommelbremsen die Bremse einstellen.

6.3 Radreparaturen

• Speichenräder müssen periodisch auf Rundlauf und
Speichenspannung geprüft werden, wie in Kapitel
1.6.2.5 beschrieben. Eine beschädigte Felge darf
nicht repariert, sondern muss ersetzt werden. Neh-
men Sie jedoch die Speichen nicht ab, bevor Sie das
Rad zur Reparatur bringen, denn es gibt verschie-
dene Speichenanordnungen. Achten Sie auch auf
die richtigen Ersatzspeichen, im Ganzen gibt es
neuen Sorten.
• Gussräder können sich verwerfen oder auch plötz-
li ch brechen. Prüfen Sie Felge und Speichen in re-
gelmässigen Abständen, und achten Sie darauf, dass
das Leichtmetall nicht von Salz angefressen wird.
Holen Sie bei Schäden den Rat eines Fachmannes
ein; unter gewissen Bedingungen ist eine Reparatur
möglich. Vom Frühjahr 1978 an wurden die Gussrä-
der massiver gebaut.
6.4 Spureinstellung, Auswuchten und
Richten der Räder
• Richtige Spureinstellung ist für gute Fahreigen-
schaften von grösster Bedeutung. Zur Kontrolle
bockt man die Maschine auf dem Mittelständer auf
und legt eine gerade Latte oder einen gespannten
Draht an den Rädern an.
An Maschinen mit gleichen Reifenquerschnitten
vorn und hinten ist die Kontrolle einfach. Den Draht
um die Felge wickeln oder die Latte an die Räder an-
l egen, so dass vier Punkte gleichzeitig berührt wer-
den, je zwei am Vorder- und Hinterrad. Wenn die
Latte oder der gerade gespannte Draht an vier Punk-
ten anliegen, stimmt die Spureinstellung.
An Maschinen mit breiteren Hinterreifen muss das
Vorderrad symmetrisch zum Hinterrad liegen. Bei am
Hinterrad angelegter Latte muss der Abstand des
Vorderrades von der Latte auf beiden Seiten gleich
sein.
• Es empfiehlt sich, Vorder- und Hinterrad stets aus-
zuwuchten. An Drahtspeichenrädern werden dazu
Bleigewichte um die Speichen gewickelt, an den
Gussrädern werden Gewichte angesteckt. Das Aus-
wuchten erfolgt am besten an den ausgebauten Rä-
dern, jedoch mit montiertem Schlauch und Reifen.
Notfalls kann das Auswuchten auch an der Maschine
erfolgen, jedoch muss man dann für möglichst ge-
ringe Reibung sorgen, indem bei Trommelbremsen
die Einstellung ganz gelockert oder bei Scheiben-
bremsen die Bremszange ausgebaut wird. Am Hin-
terrad muss das Kettenschloss geöffnet werden.
• Zur Prüfung stösst man das Hinterrad an und lässt es
bis zum Stillstand frei drehen, dann markiert man den
tiefsten Punkt mit Kreide an der Reifenflanke - mei-
stens liegt diese Stelle in der Nähe des Ventils. Ge-
wichte an der Gegenseite der Felge anbringen, bis
das Rad in jeder Stellung stehenbleibt, was man
durch einige Versuche feststellt. Die Auswuchtge-
wichte wiegen rund 40 g.
• Die Räder kommen zwar ausgewuchtet aus dem
Werk, nach einer Reifenmontage empfiehlt sich aber
auf jeden Fall die obige Kontrolle. Mit Auswuchtflüs-
sigkeit im Luftschlauch können vielleicht kleinere
Unwuchten beseitigt werden, bei grösserer Unwucht
helfen jedoch nur Bleigewichte.
• Exakter Rundlauf ist für Fahrten bei hoher Ge-
schwindigkeit ebenfalls sehr wichtig. Bocken Sie zur
Kontrolle die Maschine auf, und prüfen Sie beim
Drehen des Rades den Rundlauf. Verwechseln Sie
nicht den Seitenschlag der Felge mit einem schief
aufgezogenen Reifen.
• Leicht verzogene Speichenräder können mit einiger
Erfahrung durch Nachspannen der Speichen mit ei-
nem Speichenschlüssel wieder gerichtet werden.
Dazu muss aber unbedingt das Rad ausgebaut und
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