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Ausbau Des Lenkers Und Seiner Anbauteile - Laverda 650 Reparaturhandbuch

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an der Aussenseite ölen und mit einem Treibdorn,
z. B. aus Holz, eintreiben. An der Marzocchi-Gabel
kann die Auflage für die Stossdämpferstange durch
die Dichtringe ohne Beschädigungsgefahr einge-
führt werden. Vor dem Einbau der Dichtringe das
Gleitrohr sorgfältig reinigen; mit der Zeit kann sich
darin Metallabrieb ansammeln.
• Das Standrohr mit dem Stossdämpfer sollte nicht
unnötigerweise weiter zerlegt werden. An beiden Fa-
brikaten den Sicherungsring am unteren Ende des
Standrohres mit einer Sicherungsringzange entfer-
nen, und die Stossdämpferstange vorsichtig nach
unten aus dem Standrohr herausziehen. Alle Buch-
sen und Ventilteile des Stossdämpfers vom Metallab-
rieb reinigen und prüfen. Grössere Riefen dürfen
nicht vorhanden sein. Einzelne Teile können auch
vorsichtig mit 400er Schleifpapier gereinigt werden,
wobei natürlich keine Abmessungen verändert wer-
den dürfen. Keinesfalls dürfen Teile nachgefeilt oder
mit grobem Schmirgeltuch behandelt werden. Die
Ventile dürfen nur ausgewaschen werden. Wenn ein
Teil beschädigt ist, muss die komplette Stossdämp-
ferstange ersetzt werden. Zum weiteren Zerlegen
muss noch ein Sicherungsring entfernt werden, ach-
ten Sie jedoch vorher genau auf die Anordnung aller
Teile (Bilder 230, 231, 232). Alle Teile einschliesslich
der Stand- und Gleitrohre gründlich reinigen und in
der umgekehrten Reihenfolge wieder zusammen-
bauen. Dabei sehr vorsichtig vorgehen und keine
Gewalt anwenden. Beim Zusammenbau prüfen, ob
alle Teile spielfrei und leicht gleiten. Die grösste Rei-
bung verursacht der Staubschutzring. Die Staub-
schutzringe können ausgebaut und durch Schutz-
manschetten ersetzt werden. Die Federn in den
Standrohren können sich mit der Zeit setzen. Falls
sich die Längen beider Federn um mehr als 5 mm
voneinander unterscheiden, müssen beide Federn
gemeinsam ersetzt werden. Normalerweise errei-
chen die Federn eine sehr lange Lebensdauer. Die
Federn der Zwei- und Dreizylindermodelle sind ver-
schieden, können aber unter sich ausgetauscht wer-
den.
• Die 35 mm Ceriani-Gabelrohre sind mit einer oberen
Verschlussschraube
Druckausgleich versehen.

5.3.4 Ausbau des Lenkers und seiner Anbauteile

• Wenn der Lenker nur zum Lösen der Verschluss-
schrauben der Gabelrohre abgenommen werden
muss, können alle Anbauteile am Lenker verbleiben.
Relativ einfach ist die Arbeit auch an den fünfteiligen,
verstellbaren Lenkern und an den Stummellenkern.
Für diese beiden Bauarten können die nächsten
sechs Punkte übergangen werden. Im Laufe der
Jahre wurden viele verschiede Handhebel, Instru-
mente und Schalter verwendet; es ist nicht möglich,
i m Rahmen dieser Anleitung auf alle Einzelheiten
einzugehen. Im Folgenden werden einige allgemein-
gültige Richtlinien gegeben.
• An den Modellen mit vorderer Trommelbremse
Bremszug und Kupplungszug an den Handhebeln
aushängen. An Modellen mit vorderer Scheiben-
mit einem Kugelventil zum
bremse den Kupplungszug beim Handhebel aushän-
gen und den Geberzylinder der Vorderradbremse wie
i n Kapitel 6.20 beschrieben ausbauen. An den Zwei-
zylindern den Chokezug beim Chokehebel aushän-
gen.
• Den Gasdrehgriff ausbauen. Die meisten Ausführun-
gen sind teilbar, andere lassen sich lösen und abzie-
hen. Die Schalter auf der rechten Lenkerseite werden
entweder zusammen mit dem Drehgriff ausgebaut,
oder sie müssen nach dem Abnehmen des Drehgriffs
einzeln abgebaut werden. Auf den Gaszug und die
elektrischen Kabel achten.
• Den Schalter am linken Lenkerende abnehmen.
• Die Antriebswellen von Geschwindigkeitsmesser
und Drehzahlmesser bei den Instrumenten lösen. Die
Überwurfmuttern sollten sich von Hand lösen lassen.
• Die vier Befestigungsschrauben der Lenkerklemm-
böcke an der Unterseite der oberen Gabelbrücke lö-
sen. An Maschinen mit separaten Klemmböcken
diese ausbauen. An Maschinen, an denen die Instru-
mente zusammen mit den Lenkerklemmböcken be-
festigt sind, die Instrumentenhalterung nach oben
verschieben, um die Klemmböcke freizugeben, und
die Instrumente in Lappen einpacken und hängen
l assen.
• Nach dem Lösen aller elektrischen Verbindungen
den Lenker abheben. Zum Ausbauen des Kupp-
l ungshebels muss der linke Lenkergriff abgezogen
werden; meistens wird er dabei zerstört.
An einigen 750ern mit Bosch-Schaltern wird das Ka-
bel des Anlasserdruckknopfes durch das Lenkerrohr
geführt, das mit zwei Bohrungen versehen ist. Bei
dieser Montage darauf achten, dass das Kabel nicht
beschädigt wird.
• An den Dreizylindern mit verstellbarem Lenker kann
der Ausbau wie vorhin beschrieben erfolgen. Die Ar-
beit wird durch das Teilen des Lenkers an den Ver-
stellpunkten erleichtert.
• Der Ausbau der Stummellenker ist noch einfacher;
allerdings muss dazu das betreffende Standrohr
ausgebaut oder mindestens nach unten verschoben
werden.
• Reparaturen an einem durch Sturz beschädigten
Lenker sind äusserst heikel und dürfen nur durch
ausgewiesene Fachleute vorgenommen werden. Am
sichersten ist der Ersatz, wobei für ältere Maschinen
Beschaffungsprobleme auftauchen dürften. So sind
die Lucas-Schalter kaum mehr erhältlich. Die japani-
schen Schalter der neueren Modelle sollten ohne
Schwierigkeiten aufzutreiben sein, ebenso Kupp-
l ungs- und Bremshebel. Verbogene Lenker sollten
nicht gerichtet, sondern ersetzt werden.
• Für die Zweizylinder mit Ausnahme der SFC eignet
sich die Europaausführung der letzten SF ausge-
zeichnet. Abgesehen vom verstellbaren Lenker der
1000er und vom Lenker der 500S Zweizylinder ver-
mögen die »kurzen« Lenker nicht zu befriedigen. Der
verstellbare Lenker der Dreizylinder passt wegen der
Tankform und der Lage der Fussrasten nicht an die
Zweizylinder. Die SFC ist natürlich mit Stummellen-
ker ausgerüstet. Die meisten 1000er wurden mit dem
verstellbaren Lenker ausgeliefert, die ersten 1200er
mit einem Lenkerähnlich jenem der GTL, der nicht so
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