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Zweikanalige Überwachungsstruktur; Erwartungshaltung - Siemens ET 200S FC Betriebsanleitung

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6 Inbetriebnahme und Betrieb
6.5 Sicherheitsfunktionen
Abschaltpfade
Innerhalb der Regelungsbaugruppe ICU24F existieren zwei voneinander
unabhängige Abschaltpfade für die Leistungselektronik. Alle Abschaltpfade sind
low aktiv. Damit ist sichergestellt, dass bei Ausfall einer Komponente oder bei
Leitungsbruch immer in den sicheren Zustand geschaltet wird.
Bei einer Fehleraufdeckung in den Abschaltpfaden wird die Funktion "sicherer Halt"
aktiviert und das Wiedereinschalten verriegelt. Der Fehler kann in diesem Fall nicht
einfach quittiert werden, da der "sichere Halt" durch einen Fehlerzustand
herbeigeführt wurde.
Zweikanalige Überwachungsstruktur
Alle für die Sicherheitsfunktionen wichtigen Hardware- und Softwarefunktionen sind
in zwei voneinander unabhängigen Überwachungskanälen realisiert (z. B.
Abschaltpfade, Datenhaltung, Datenvergleich).

Erwartungshaltung

Die Überwachungen in jedem Überwachungskanal beruhen auf dem Prinzip, dass
vor einer Aktion ein definierter Zustand herrschen und nach der Aktion eine
bestimmte Rückmeldung erfolgen muss.
Wird diese Erwartungshaltung in einem Überwachungskanal nicht erfüllt, so wird
der Antrieb zweikanalig stillgesetzt und eine entsprechende Meldung ausgegeben.
Zwangsdynamisierung bzw. Test der Abschaltpfade
Die Zwangsdynamisierung der Abschaltpfade dient der rechtzeitigen Fehlerauf-
deckung in der Software und Hardware der beiden Überwachungskanäle. Dieser
Test wird durch die An-/Abwahl der Funktion "sicherer Halt" bzw. beim AUS/EIN
(24 V) automatisch durchgeführt.
Bei der An-/Abwahl der Funktion "sicherer Halt" ist außerdem zu beachten, dass
die Parameter für die Aktivierung der Zwangsdynamisierung (p9601/p9801) auf 3
gesetzt sein müssen. Für die Sicherheitsfunktionen ist somit keine übergeordnete
Steuerung erforderlich.
Um die Anforderungen aus der EN 954 - 1 nach rechtzeitiger Fehlererkennung zu
erfüllen, sind die beiden Abschaltpfade innerhalb eines bestimmten Zeitintervalls
mindestens einmal auf korrekte Wirkungsweise zu testen. Dies muss der
Anwender durch eine manuelle oder prozessautomatisierte Auslösung der
Zwangsdynamisierung realisieren.
Die rechtzeitige Durchführung der Zwangsdynamisierung wird durch einen Timer
r9660 (Timer für Zwangsdynamisierung) überwacht, der über den Parameter
p9659 eingestellt werden kann.
Innerhalb der in diesem Parameter eingestellten Zeit muss mindestens einmal eine
Zwangsdynamisierung der Abschaltpfade durchgeführt werden.
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Frequenzumrichter ET 200S FC
Ausgabe 10/2006
Betriebsanleitung
A5E00348611A-AB

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