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Siemens ET 200S FC Betriebsanleitung Seite 222

Inhaltsverzeichnis

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6 Inbetriebnahme und Betrieb
6.3 Inbetriebnahme der Sicherheitsfunktionen
2. Voraussetzungen für den Einsatz der fehlersicheren Funktionen
Für jede Maschine ist eine Risikobewertung (z.B. gemäß EN ISO 1050,
Sicherheit von Maschinen – Leitsätze zur Risikobeurteilung) vorgeschrieben.
Diese Risikobeurteilung liefert als Ergebnis sowohl die funktionalen
Anforderungen an die sicherheitsrelevanten Steuerungen als auch die
erforderliche Klassifizierung, z.B. gemäß SIL (Safety Integrity Level).
Unabdingbare Voraussetzung für den Einsatz der fehlersicheren Funktionen im
Frequenzumrichter SIMATIC ET 200S FC ist eine einwandfreie Funktion der
Regelung. Der Antrieb (Antrieb = Umrichter + Motor + Bremse +
Arbeitsmaschine) muss so ausgelegt sein, dass alle Betriebsfälle der
Arbeitsmaschine beherrscht werden und der Umrichter unterhalb seiner
Grenzwerte (Strom, Temperatur, Spannung, usw.) bleibt. Der Umrichter muss
sowohl in seiner Leistung als auch in seiner Parametrierung sowohl zum
angeschlossenen Motor als auch zur Anwendung passen.
Nach erfolgter Inbetriebnahme der Anlage ist eine Überprüfung der typischen
und grenzwertigen Betriebsbedingungen in Form eines Abnahmetests
erforderlich.
3. Regelungsarten
Unter obigen Voraussetzungen sind alle fehlersicheren Funktionen "Safe
Torque Off", "Safe Stop 1" und "Safely-Limited Speed" sowohl bei U/f-
Steuerung als auch bei Vektorregelung zugelassen und zertifiziert.
4. Anwendungen mit sicherer Auswertung der Umrichterrückmeldung
Die sichere Auswertung der Umrichterrückmeldung ist in Anwendungen
erforderlich, wo sichere Maschinenfunktionen nur dann ausgeführt werden
dürfen, wenn die Drehzahl des Motors unterhalb einer bestimmten Schwelle
liegt. Ein Beispiel hierfür wäre die Zuhaltung einer Schutztüre bei noch
drehendem Antrieb.
Der Frequenzumrichter SIMATIC ET 200S FC hat keine sicheren
Ausgangssignale. Dennoch kann, beispielsweise in einer sicheren SPS, eine
sichere Auswertung der Umrichter-Rückmeldung mit Berücksichtigung der
folgenden Umrichtersignale erreicht werden:
• Auswertung des Betriebszustandes des Umrichters nach Anforderung der
Funktion SS1.
Die Erwartungshaltung bei SS1 ist, dass der Umrichter nach der
Anforderung der Funktion SS1 am Ende der SS1-Rampenzeit einen STO
zurückmelden muss. Ist das nicht der Fall, muss davon ausgegangen
werden, dass der Antrieb den Stillstand nicht erreicht hat.
• Auswertung des Betriebszustandes des Umrichters nach Anforderung der
Funktion SLS, mode 1
Die Erwartungshaltung bei SLS, mode 1, ist, dass der Umrichter nach der
Anforderung der Funktion SLS mode 1 am Ende der SS1-Rampenzeit das
Erreichen der reduzierten Geschwindigkeit zurückmelden muss. Ist das nicht
der Fall, muss davon ausgegangen werden, dass der Antrieb die reduzierte
Geschwindigkeit nicht erreicht hat.
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Frequenzumrichter ET 200S FC
Ausgabe 10/2006
Betriebsanleitung
A5E00348611A-AB

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