3.5.5
Sattel
Die Aufgabe des Sattels ist es, das Körpergewicht
aufzunehmen, Halt zu geben und verschiedene
Fahrpositionen zu ermöglichen. Die Form des Sattels
hängt daher vom Körperbau, der Haltung und dem
Verwendungszweck des Pedelecs ab.
Beim Fahren verteilt sich das Körpergewicht auf die
Pedale, den Sattel und den Lenker. Bei einer
aufrechten Haltung trägt die verhältnismäßig kleine
Sattelfläche etwa 75 % des Körpergewichts.
3
2
Abbildung 36: Maße Sattel
1
Satte-Länge
2
Sattel-Breite (schmale Version)
3
Sattel-Breite (breite Version)
4
Sattelnase
Der Sitzbereich gehört zu den sensibelsten Regionen
des Körpers. Durch den Sattel soll ein
ermüdungsfreies und beschwerdefreies Sitzen
ermöglicht werden. Die Sattelform muss zur
individuellen Anatomie passen. Lösungen bei
Sitzbeschwerden sind im Kapitel
Sättel werden in unterschiedlichen Größen angeboten.
Hierbei ist die Breite des Beckens und der Abstand der
Sitzknochen entscheident. Unterschiedliche
Sattelvarianten unterscheiden sich daher in ihrer
Breite.
Zwei Methoden zur Ermittlung der Mindest-Sattelbreite
befinden sich im Kapitel
3.5.5.1 Damensattel
Der Abstand zwischen den Sitzbeinhöckern und der
Schambeinfuge ist bei Frauen im Schnitt um ein Viertel
geringer als bei Männern. Deshalb kann es zu
schmerzhaften Druckstellen auf Männersätteln durch
die Sattelnase kommen, da zu schmale oder zu weiche
Sättel auf die Genitalien oder das Steißbein drücken.
MY23I0a - 51_3.0_12.11.2024
1
4
9.1
aufgeführt.
6.3.11.3
und .
Abbildung 37: Weibliches Becken auf Sattel
Anatomisch bedingt liegt die Schambeinfuge (vordere
Knorpelverbindung der beiden Beckenhälften) im
Schnitt um 1/4 tiefer als beim männlichen Becken. Der
Winkel der Schambeine zueinander ist weiter.
Bei Frauen ist die Beweglichkeit des Beckens höher
als bei Männern. Dadurch kippt das Becken auf dem
Sattel häufig stärker nach vorn. Ein hoher Druck im
Genitalbereich ist die Folge.
Abbildung 38: Druckstellen des Sattels, weibliche Anatomie
3.5.5.2 Herrensattel
Im Gegensatz zur weiblichen Anatomie stehen bei
Männern die Schambeinkufen deutlich steiler
zueinander. Die Schambeinfuge (Symphyse) liegt
wesentlich höher.
Abbildung 39: Männliches Becken auf Sattel
Beschreibung
71