Gebrauchsanweisung
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Elektrochirurgiegerät maxium
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mit maxium
-Beamer
4.1.2
Hochfrequente Ableitströme
Überall dort, wo ein Stromkreis hohe Wechselspannung gegen Erde führt, kann Strom
„versickern", weshalb für diese Art Ströme auch der Begriff Leckströme gebräuchlich ist.
Bei einem Elektrochirurgiegerät bedeutet das, dass ein kleiner Teil des Stroms, der von der
aktiven Elektrode in den Patienten eingespeist wird, nicht über die Neutralelektrode zurück-
fließt, sondern zur Erde abfließt, wo er über das Netzkabel oder den Potentialausgleichs-
anschluss zum Generator zurückfindet.
Üblicherweise sind diese Ströme großflächig verteilt, ihre Stromdichte ist gering und ihre
physiologische Wirkung unbedeutend (anders als die Störwirkung auf andere Elektromedizin-
geräte). Das wird anders, wenn diese Ableitströme durch eine leitfähige Verbindung zur Erde
konzentriert vom Patienten abgenommen werden. Ist der Übergang vom Patienten auf diese
Erdverbindung kleinflächig genug, dann kann es zu einer Verbrennung kommen. Ein solcher
Übergang kann auch vom Patienten zum Anwender oder einem Mitglied seines Teams ent-
stehen, das ebenfalls über den Bodenkontakt geerdet ist.
Das Risiko einer Verbrennung ist dort besonders groß, wo mit monopolaren Strömen mit
hoher Spannung gearbeitet wird, insbesondere Schneidestromarten und funkenbehaftete
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Koagulationsströme. Bei den bipolaren Strömen des maxium
ist es hingegen gering.
Insbesondere beim Einsatz von monopolaren HF-Strömen bei endoskopischen Eingriffen muss
beachtet werden, dass durch kapazitive Kopplung zwischen einem elektrochirurgischen
Instrument und anderen endoskopisch eingesetzten elektrisch leitfähigen Komponenten
(Trokar, Instrumentenschäfte, ...) Ableitstrom fließen kann, der bei Gewebekontakt zu solchen
Teilen Gewebeverbrennungen verursachen kann.
Revision 10
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