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Siemens 7SD610 Handbuch Seite 78

Differentialschutz
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Funktionen
2.3 Differentialschutz
Ansprechwert Ladungsvergleichsstufe
Die Ansprechschwelle der Ladungsvergleichsstufe wird unter Adresse 1233 I-DIFF>> eingestellt. Maßge-
bend ist der Effektivwert des Stromes; die Umrechnung in Ladungswerte nimmt das Gerät selber vor.
Einstellung auf etwa 100 % bis 200 % des Betriebsnennstromes ist normalerweise angemessen. Beachten Sie
auch hier, dass sich die Einstellung auf Betriebsnenngrößen bezieht, die an allen Enden des Schutzobjektes
primär gleich sein müssen.
Da diese Stufe sehr schnell reagiert, muss jedoch ein Ansprechen auf kapazitive Ladeströme (bei Leitungen)
und induktive Magnetisierungsströme (bei Transformatoren oder Querdrosseln) – auch bei Schaltvorgängen –
ausgeschlossen werden. Sind Induktivitäten bzw. Transformatoren im Schutzbereich (zwischen den Strom-
wandlern des Differentialschutzes) vorhanden ist eine Einstellung größer als der max. zu erwartende Magne-
tisierungstrom (Rush-Strom) vorzunehmen.
Bei Transformatoren im Schutzbereich können Sie als Daumenwert I
In gelöschten Netzen soll auch der Wert des ungelöschten Erdschlussstromes nicht unterschritten werden.
Dieser ergibt sich aus dem kapazitiven Erdschlussstrom des gesamten Netzes ohne Berücksichtigung der Pe-
tersen-Spule. Da die Petersenspule in etwa den gesamten kapazitiven Erdschlussstrom kompensieren soll,
kann auch in etwa deren Nennstrom zu Grunde gelegt werden.
Eine endgültige dynamische Kontrolle der Ansprechschwellen wird bei der Inbetriebsetzung vorgenommen.
Hinweise dazu finden Sie im Kapitel Montage und Inbetriebsetzung.
Ansprechwert beim Zuschalten des Ladungsvergleichs
Sollten bei einem Trafo im zu schützendem Leitungsabschnitt Durchführungswandler verwendet werden, kann
es bei Wiedereinschaltung nach einem externem Fehler zu Streuflüssen durch die Durchführungswandler hin-
durch kommen. Diese Streuflüsse können zur Verfälschung des Sekundärstromes und zur Überfunktion des
Ladungsvergleichs führen.
Wenn Durchführungswandler verwendet werden, sollte der Parameter 1235 I-DIF>> ZUSCH. auf den 2- bis
3-fachen Einstellwert von I-DIFF>> gestellt werden. Die Voreinstellung von I-DIF>> ZUSCH. entspricht der
Voreinstellung des Parameters 1233 I-DIFF>>. Der Parameter ist damit in der Voreinstellung wirkungslos.
Einschaltstabilisierung
Die Einschaltstabilisierung des Differentialschutzes ist nur notwendig bei Einsatz der Geräte über einen Trans-
formator oder Leitungen, die auf einen Transformator enden. Der Transformator befindet sich innerhalb der Dif-
ferentialschutzzone. Die Einschaltstabilisierung kann unter Adresse 2301 RUSHSTABIL. Ein- oder
Ausgeschaltet werden.
Sie basiert auf der Bewertung der im Einschaltrush vorhandenen zweiten Harmonischen. Bei Lieferung ist
unter Adresse 2302 ein Verhältnis 2.HARMONISCHE I
übernommen werden kann. Der zum Stabilisieren notwendige Anteil ist jedoch parametrierbar. Um im Ausnah-
mefall bei besonders ungünstigen Einschaltbedingungen stärker stabilisieren zu können, kann auch ein klei-
nerer Wert eingestellt werden.
Überschreitet der örtlich gemessene Strom jedoch einen in Adresse 2305 MAX INRUSH-PEAK vorgegebenen
Wert, findet keine Einschaltstabilisierung mehr statt. Maßgebend ist der Scheitelwert. Der Wert sollte höher
sein als der maximal zu erwartende Scheitelwert des Einschalt-Rushstromes. Bei Transformatoren kann man
als Daumenwert oberhalb √2·I
mit Rücksicht auf die Stromdämpfung durch die Leitung u.U. einen kleineren Wert wählen.
Die Crossblock-Funktion kann unter Adresse 2303 CROSSBLOCK wirksam (Ja) oder unwirksam (Nein) ge-
schaltet werden. Die Zeit nach Überschreiten der Stromschwelle, für die diese gegenseitige Blockierung
wirksam werden soll, wird unter Adresse 2310 TWIRK CROSSBLK eingestellt. Bei Einstellung ∞ ist die Cross-
block-Funktion stets wirksam, bis der Anteil zweiter Harmonischer in allen Phasen unter den eingestellten Wert
abgesunken ist.
78
/I
2fN
/u
einstellen. Endet eine Leitung auf einen Transformator, kann man
NTrafo
kTrafo
/u
einstellen.
N Trafo
k Trafo
von 15 % eingestellt, das in der Regel unverändert
fN
SIPROTEC, 7SD610, Handbuch
C53000-G1100-C145-7, Ausgabedatum 02.2011

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