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Siemens 7SD610 Handbuch Seite 136

Differentialschutz
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Funktionen
2.10 Wiedereinschaltautomatik (wahlweise)
Für die Reaktion der internen Wiedereinschaltautomatik auf einen erkannten Folgefehler gibt es ebenfalls ver-
schiedene wählbare Möglichkeiten.
• FOLGEFEHLER blockiert AWE:
Sobald ein Folgefehler erkannt wird, wird die Wiedereinschaltung blockiert. Die Auslösung durch den Fol-
gefehler ist 3-polig. Dies gilt unabhängig davon, ob 3-polige Zyklen zugelassen worden sind oder nicht. Es
gibt keine weiteren Wiedereinschaltversuche; die Wiedereinschaltautomatik wird dynamisch blockiert (siehe
auch oben unter Randtitel „Blockierung der Wiedereinschaltung").
• FOLGEFEHLER Start TP FOLGE:
Sobald ein Folgefehler erkannt wird, wird auf einen Zyklus für 3-polige Unterbrechung umgeschaltet. Jedes
Auslösekommando ist 3-polig. Mit dem Abschalten des Folgefehlers beginnt die gesondert einstellbare Pau-
senzeit für Folgefehler; nach dieser erhält der Leistungsschalter einen Einschaltbefehl. Der weitere Ablauf
ist wie bei 1- und 3-poligen Zyklen.
Die gesamte Pausenzeit in diesem Fall setzt sich zusammen aus dem bis zum Abschalten des Folgefehlers
abgelaufenen Teil der Pausenzeit für die 1-polige Unterbrechung plus der Pausenzeit für den Folgefehler.
Dies ist sinnvoll, weil für die Stabilität des Netzes vor allem die Dauer der spannungslosen Pause während
der 3-poligen Abschaltung maßgebend ist.
Kommt es aufgrund eines Folgefehlers zu einer Blockierung der Wiedereinschaltung, ohne dass der Schutz
ein 3-poliges Auslösekommando abgibt (z.B. bei Folgefehlererkennung mit Anregung), kann das Gerät ein 3-
poliges Auslösekommando abgeben, damit der Leistungsschalter nicht 1-polig offen bleibt (3-polige Mitnah-
me).
3-polige Schaltermitnahme
Wenn es während der Pausenzeit eines 1-poligen Zyklus zu einer Blockierung der Wiedereinschaltung kommt,
ohne dass ein 3-poliges Auslösekommando abgegeben wurde, würde die Leitung 1-polig abgeschaltet bleiben.
In den meisten Fällen verfügt der Leistungsschalter über einen Zwangsgleichlauf, der nach einigen Sekunden
die übrigen Pole öffnet. Sie können aber auch durch Einstellung erreichen, dass die Auslöselogik des Gerätes
in diesem Fall sofort ein 3-poliges Auslösekommando absetzt. Diese 3-polige Schaltermitnahme kommt dem
Zwangsgleichlauf der Schalterpole zuvor, da die 3-polige Mitnahme des Gerätes sofort wirksam ist, sobald die
Wiedereinschaltung nach 1-poliger Auslösung blockiert wird oder die Schalterhilfskontakte eine unplausible
Schalterstellung melden.
Wenn unterschiedliche interne Schutzfunktionen in verschiedenen Phasen je ein 1-poliges Auslösekommando
abgeben, löst das Gerät über seine Auslöselogik (Abschnitt 2.16.1) 3-polig aus, und zwar unabhängig von
dieser 3-poligen Schaltermitnahme. Ein extern eingekoppeltes Auslösekommando (Abschnitt 2.6) oder ein
empfangenes Fernauslösekommando (Abschnitt 2.7) werden ebenso behandelt, da sie unmittelbar auf die
Auslöselogik des Gerätes wirken.
Löst das Gerät 1-polig aus und ein externes Auslösekommando in einer anderen Phase geht nur über einen
der Binäreingänge, z.B. „>Aus L1 f. WE" an die interne Wiedereinschaltautomatik, erfährt die Auslöselogik
nichts davon. Hier ist es nur über die 3-polige Schaltemitnahme möglich, eine sofortige 3-polige Auslösung zu
erreichen.
Die 3-polige Schaltermitnahme wird auch wirksam, wenn ausschließlich 3-polige Zyklen erlaubt sind, aber von
extern über Binäreingabe eine 1-polige Auslösung gemeldet wird.
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SIPROTEC, 7SD610, Handbuch
C53000-G1100-C145-7, Ausgabedatum 02.2011

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