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Siemens 7SD610 Handbuch Seite 44

Differentialschutz
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Funktionen
2.1 Allgemeines
Die SCHALTGRUPPE I (Adresse 1162) ist die des Transformators, und zwar immer vom Gerät aus gesehen.
Das Gerät, das an der Bezugsseite des Transformators eingesetzt ist, in der Regel also das an der Oberspan-
nungsseite, muss die Ziffer 0 (Voreinstellung) behalten. Für die andere(n) Wicklung(en) ist die entsprechende
Schaltgruppenziffer anzugeben.
Beispiel:
Transformator Yy6d5
An der Y-Seite wird eingestellt: SCHALTGRUPPE I = 0,
an der y-Seite wird eingestellt: SCHALTGRUPPE I = 6,
an der d-Seite wird eingestellt: SCHALTGRUPPE I = 5.
Wird eine andere Wicklung als Bezugswicklung gewählt, z.B. die d-Wicklung, ist dies entsprechend zu berück-
sichtigen:
An der Y-Seite wird eingestellt: SCHALTGRUPPE I = 7 (12 - 5),
an der y-Seite wird eingestellt: SCHALTGRUPPE I = 6,
an der d-Seite wird eingestellt: SCHALTGRUPPE I = 0 (5 - 5 = 0 = Bezugsseite).
Adresse 1161 SCHALTGRUPPE U wird in der Regel genau so eingestellt wie Adresse 1162 SCHALTGRUPPE I.
Wird die Schaltgruppe des Transformators mit externen Mitteln angepasst, z.B. weil vorhandene Anpassungs-
wandler im Messstromkreis vorhanden sind und weiter genutzt werden sollen, stellen Sie für alle Enden
SCHALTGRUPPE I = 0 ein. In diesem Fall arbeitet der Differentialschutz ohne eigene Anpassungsrechnung.
Allerdings würden dann die Messspannungen über den Transformator hinweg nicht angepasst und folglich
nicht richtig berechnet und angezeigt. Adresse 1161 SCHALTGRUPPE U behebt diesen Mangel. Geben Sie
hier die tatsächliche Schaltgruppe des Transformators nach den obigen Gesichtspunkten an.
Adresse 1162 SCHALTGRUPPE I ist also für den Differentialschutz relevant, während Adresse 1161
SCHALTGRUPPE U als Basis für die Berechnung der Messspannungen über den Transformator hinweg gültig
ist.
Unter Adresse 1163 TRAFO STERNPKT stellen Sie ein, ob der dem Gerät zugewandte Sternpunkt des Trans-
formators geerdet ist oder nicht. Bei geerdetem Sternpunkt eliminiert das Gerät den Nullstrom der entsprechen-
den Seite, da dieser anderenfalls bei Erdkurzschluss außerhalb des Schutzbereiches Fehlfunktionen bewirken
kann.
Leistungsschalterzustand
Verschiedene Schutz- und Zusatzfunktionen benötigen zur optimalen Funktion Informationen über die Stellung
des Leistungsschalters. Das Gerät verfügt über eine Leistungsschalter-Zustandserkennung, die sowohl die
Stellung der Leistungsschalter-Hilfskontakte verarbeitet als auch eine messtechnische Abschalt- und Zuschal-
terkennung beinhaltet (siehe auch Abschnitt 2.16.1).
In Adresse 1130 wird der Reststrom I-REST eingestellt, der bei offenem Leistungsschalterpol mit Sicherheit
unterschritten wird. Hier kann sehr empfindlich eingestellt werden, sofern bei abgeschalteter Leitung parasitäre
Ströme (z.B. durch Induktion) ausgeschlossen werden können. Anderenfalls muss der Wert entsprechend
erhöht werden. Die Voreinstellung ist normalerweise ausreichend. Diese Einstellung ist nur mittels DIGSI unter
Weitere Parameter möglich.
Die Zuschalt-Wirkzeit T WIRK ZUSCHALT (Adresse 1132) bestimmt, wie lange die beim Zuschalten der
Leitung wirksamen Schutzfunktionen (z.B. die Hochstrom-Schnellabschaltung) freigeben werden, wenn die
interne Schalt-Erkennung das Zuschalten des Schalters erkannt hat oder wenn vom Leistungsschalter über
den Leistungsschalter-Hilfskontakt und einen Binäreingang des Gerätes gemeldet wird, dass der Leistungs-
schalter geschlossen wurde. Sie muss also länger sein als die Kommandozeit dieser Schutzfunktionen plus
einer Sicherheitsreserve. Diese Einstellung ist nur mittels DIGSI unter Weitere Parameter möglich.
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SIPROTEC, 7SD610, Handbuch
C53000-G1100-C145-7, Ausgabedatum 02.2011

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