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Siemens 7SD610 Handbuch Seite 69

Differentialschutz
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Stromwandlerfehler
Bild 2-17
Um die Einflüsse von Stromwandlerfehlern zu berücksichtigen, berechnet jedes Gerät eine Selbststabilisie-
rungsgröße I
Fehler
örtlich gemessenen Ströme die möglichen örtlichen Wandlerfehler abgeschätzt werden (Bild 2-17). Die Wand-
lerdaten wurden bei den Anlagendaten 1 (Abschnitt 2.1.2.1 unter Randtitel „Stromwandlerkennlinie") parame-
triert und gelten für jedes Gerät individuell. Da jedes Gerät seinen abgeschätzten Fehler an das andere Gerät
überträgt, kann auch jedes Gerät die Summe der möglichen Fehler ermitteln und damit stabilisieren.
Weitere Einflüsse
Weitere Messfehler, wie sie im Gerät selber durch Hardware-Toleranzen, Berechnungstoleranzen, Zeitabwei-
chungen oder auf Grund der „Qualität" der Messgrößen wie Oberschwingungen und Frequenzabweichungen
entstehen können, werden ebenfalls vom Gerät abgeschätzt und erhöhen die örtliche Selbststabilisierungsgrö-
ße selbsttätig. Dabei werden auch die zulässigen Streuungen in den Übertragungs- und Verarbeitungszeiten
berücksichtigt.
Zeitabweichungen entstehen durch Restfehler bei der Synchronisation der Messgrößen, Laufzeitstreuungen,
o.Ä. Mit GPS-Synchronisierung wird eine Erhöhung der Selbststabilisierung, die durch Laufzeitsprünge auftre-
ten kann, verhindert.
Ist eine Einflussgröße nicht erfassbar – z.B. die Frequenz, wenn keine ausreichenden Messgrößen zur Verfü-
gung stehen – per Definition geht das Gerät von Nenngrößen aus. Im Beispiel Frequenz heißt das: Kann die
Frequenz nicht ermittelt werden, weil keine ausreichenden Messgrößen verfügbar sind, geht das Gerät von
Nennfrequenz aus. Da die tatsächliche Frequenz aber innerhalb des zulässigen Bereiches (± 20 % der Nenn-
frequenz) von der Nennfrequenz abweichen kann, wird automatisch die Stabilisierung entsprechend erhöht.
Sobald die Frequenz ermittelt worden ist (max. 100 ms nach Anliegen einer verwertbaren Messgröße), wird
die Stabilisierung wieder entsprechend zurückgenommen. In der Praxis wirkt sich das aus, wenn vor Eintritt
eines Kurzschlusses im zu schützenden Bereich keine Messgrößen vorhanden sind, also z.B. bei Zuschalten
einer Leitung mit leitungsseitigen Spannungswandlern auf einen Fehler. Da die Frequenz zu diesem Zeitpunkt
noch nicht bekannt ist, tritt zunächst eine erhöhte Stabilisierung ein, bis die tatsächliche Frequenz ermittelt ist.
Dies kann zu einer Verzögerung der Auslösung führen, jedoch nur an der Ansprechgrenze, d.h. bei sehr strom-
schwachen Fehlern.
Die Selbststabilisierungsgrößen werden in jedem Gerät aus der Summe der möglichen Abweichungen berech-
net und an das andere Gerät übertragen. Auf die gleiche Weise, wie bei der Bildung der Stromsummen (Diffe-
rentialströme) (siehe oben unter „Messwertübertragung"), ermittelt so jedes Gerät die Summe der Stabilisie-
rungsgrößen.
SIPROTEC, 7SD610, Handbuch
C53000-G1100-C145-7, Ausgabedatum 02.2011
Näherung der Stromwandlerfehler
. Diese ergibt sich daraus, dass aus den Daten der örtlichen Stromwandler und der Höhe der
Funktionen
2.3 Differentialschutz
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