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Siemens 7SD610 Handbuch Seite 147

Differentialschutz
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Eine lange Sperrzeit ist zu wählen, wenn bei mehrfacher Wiedereinschaltung keine Möglichkeit der Leistungs-
schalterüberwachung (siehe oben) besteht (z.B. wegen fehlender Hilfskontakte und LS-Bereit-Informationen).
Dann muss die Sperrzeit länger als die Wiederbereitschaftszeit des Leistungsschalters sein.
Die Blockierdauer bei Hand-Ein-Erkennung T BLK HANDEIN (Adresse 3404) muss das sichere Ein- und Aus-
schalten des Leistungsschalters gewährleisten (0,5 s bis 1 s). Wenn innerhalb dieser Zeit nach erkannter Ein-
schaltung des Leistungsschalters von einer Schutzfunktion ein Fehler erkannt wurde, findet keine Wiederein-
schaltung statt und es kommt zu einer endgültigen 3-poligen Abschaltung. Ist dies nicht erwünscht, wird
Adresse 3404 auf 0 eingestellt.
Die Möglichkeiten zur Behandlung von Folgefehlern sind in Abschnitt 2.10 unter Randtitel „Behandlung von
Folgefehlern" beschrieben. Die Folgefehlerbehandlung entfällt für Leitungsenden, an denen von der adaptiven
spannungslosen Pause Gebrauch gemacht wird (Adresse 133 AUTO-WE = ASP). Die folgenden Adressen
3406 und 3407 sind dann für diese Geräte ohne Belang und nicht zugänglich.
Die Erkennung eines Folgefehlers können Sie unter Adresse 3406 FOLGEFEHLERERK. bestimmen.
FOLGEFEHLERERK. Mit Anregung bedeutet, dass während einer spannungslosen Pause jede Anregung
einer Schutzfunktion als Folgefehler interpretiert wird. Bei FOLGEFEHLERERK. Mit Auskommando wird ein
Fehler während einer spannungslosen Pause nur dann als Folgefehler gewertet, wenn er zu einem Auslöse-
kommando einer Schutzfunktion geführt hat. Hierzu können auch Auslösekommandos gehören, die von
extern über Binäreingabe eingekoppelt oder von einem anderen Ende des Schutzobjektes übertragen worden
sind. Wenn ein externes Schutzgerät mit der internen Wiedereinschaltautomatik zusammenarbeitet, setzt die
Folgefehlererkennung mit Anregung voraus, dass auch ein Anregesignal des externen Gerätes am 7SD610
angeschlossen ist; sonst kann ein Folgefehler erst mit dem externen Auslösekommando erkannt werden, auch
wenn hier Mit Anregung eingestellt wurde.
Die Reaktion bei Folgefehlern wählen Sie unter Adresse 3407. FOLGEFEHLER blockiert AWE bedeutet,
dass nach Erkennen eines Folgefehlers keine Wiedereinschaltung durchgeführt wird. Dies ist immer dann sinn-
voll, wenn überhaupt nur 1-polige Unterbrechungen durchgeführt werden sollen oder beim Zuschalten nach
der folgenden 3-poligen Pause Stabilitätsprobleme zu erwarten sind. Soll durch die Abschaltung des Folgefeh-
lers ein 3-poliger Unterbrechungszyklus eingeleitet werden, stellen Sie FOLGEFEHLER = Start TP FOLGE
ein. In diesem Fall wird mit dem 3-poligen Auslösekommando des Folgefehlers eine 3-polige Pause mit ge-
trennt einstellbarer Pausenzeit gestartet. Dies ist nur sinnvoll, wenn auch 3-polige Unterbrechungen zulässig
sind.
Adresse 3408 T ANWURFÜBERW. überwacht die Reaktion des Leistungsschalters nach einem Auslösekom-
mando. Wenn der Schalter nach dieser Zeit (ab Beginn des Auslösekommandos) nicht geöffnet hat, wird die
Wiedereinschaltautomatik dynamisch blockiert. Kriterium für das Öffnen ist die Stellung der Leistungsschalter-
Hilfskontakte bzw. das Verschwinden des Auslösekommandos. Wenn an dem Abzweig ein Schalterversager-
schutz (intern oder extern) eingesetzt wird, soll diese Zeit kürzer sein als die Verzögerungszeit des Schalter-
versagerschutzes, damit im Fall eines Versagens des Leistungsschalters keine Wiedereinschaltung durchge-
führt wird.
Hinweis
Soll der Schalterversagerschutz (SVS) eine 1-polige AUS-Wiederholung durchführen, muss die eingestellte
Zeit des Parameters 3408 T ANWURFÜBERW. länger sein als die parametrierte Zeit für den Parameter 3903
AUS 1POL (T1).
Soll auch ohne vorherige 3-polige Kopplung des Auskommandos (durch AWE oder SVS) eine Auslösung der
Sammelschiene durch den Schalterversagerschutz möglich sein, muss die eingestellte Zeit für 3408 T
ANWURFÜBERW. auch länger sein als die parametrierte Zeit für 3906 T2. In diesem Fall muss aber durch ein
Signal vom SVS die AWE blockiert werden, um zu verhindern, dass nach einem Sammelschienen-AUS die
AWE wieder zuschaltet. Eine Verknüpfung des Signals 1494 „SVS AUS T2" mit dem AWE-Eingang 2703
„>AWE blk" mittels CFC ist sinnvoll.
SIPROTEC, 7SD610, Handbuch
C53000-G1100-C145-7, Ausgabedatum 02.2011
2.10 Wiedereinschaltautomatik (wahlweise)
Funktionen
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