Herunterladen Inhalt Inhalt Diese Seite drucken

Siemens 7SD610 Handbuch Seite 71

Differentialschutz
Vorschau ausblenden Andere Handbücher für 7SD610:
Inhaltsverzeichnis

Werbung

Bild 2-19
Logikdiagramm der Crossblock-Funktion für ein Ende
Auswertung der Messgrößen
Die Auswertung der Messgrößen geschieht für jede Phase getrennt. Zusätzlich wird der Erdstrom ausgewertet.
Jedes Gerät berechnet einen Differentialstrom aus der Summe der Stromzeiger, die an jedem Ende des
Schutzobjektes berechnet und zu den übrigen Enden übertragen werden. Sein Betrag entspricht dem Fehler-
strom, den das Differentialschutzsystem „sieht", im Idealfall also dem Kurzschlussstrom. Im fehlerfreien Betrieb
ist er klein und entspricht bei Leitungen in etwa dem Ladestrom.
Dem Differentialstrom entgegen wirkt der Stabilisierungsstrom. Dieser ergibt sich aus der Summe der maxima-
len Messfehler an den Enden des Schutzobjektes und wird adaptiv aus den aktuellen Messgrößen und den
eingestellten Anlagenparametern errechnet. Dazu wird der maximale Fehler der Stromwandler im Nennbereich
bzw. Kurzschlussstrombereich mit dem gerade fließenden Strom an jedem Ende des Schutzobjektes multipli-
ziert und – zusammen mit den ermittelten internen Fehlern – an die anderen Enden übertragen. Dadurch ist
der Stabilisierungsstrom stets ein Abbild des maximal möglichen Messfehlers des Differentialschutzsystems.
Die Ansprechkennlinie des Differentialschutzes (Bild 2-20) ergibt sich aus der Stabilisierungskennlinie I
(45°-Linie), welche unterhalb des Einstellwertes I-DIFF> abgeschnitten ist. Sie genügt der Gleichung
= I-DIFF> + Σ (Stromwandlerfehler und andere Messfehler)
I
stab
Übersteigt der errechnete Differentialstrom die Ansprechgrenze und den maximal möglichen Messfehler, so
liegt ein innenliegender Fehler vor (schraffierter Bereich in Bild 2-20).
SIPROTEC, 7SD610, Handbuch
C53000-G1100-C145-7, Ausgabedatum 02.2011
Funktionen
2.3 Differentialschutz
= I
diff
stab
71

Werbung

Inhaltsverzeichnis
loading

Inhaltsverzeichnis