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Siemens 7SD610 Handbuch Seite 68

Differentialschutz
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Funktionen
2.3 Differentialschutz
Bild 2-16 zeigt dies für eine Leitung mit zwei Enden. Jedes Gerät erfasst den örtlichen Strom und sendet die
Information über dessen Größe und Phasenlage an das Gegenende. Die Schnittstelle für diese Schutzkom-
munikation wird Wirkschnittstelle genannt. Somit kann jedes Gerät die Ströme addieren und weiterverarbeiten.
Bild 2-16
Näheres über die Topologie der Gerätekommunikation finden Sie in Abschnitt 2.2.1.
Stabilisierung
Die für das Grundprinzip des Differentialschutzes gemachte Voraussetzung, dass im ungestörten Betrieb die
Summe aller in das Schutzobjekt einfließenden Ströme gleich Null ist, gilt nur für die Primäranlage und auch
dort nur, solange Querströme, wie sie z.B. durch die Kapazitäten von Leitungen oder die Magnetisierungsströ-
me von Transformatoren und Querdrosseln entstehen, vernachlässigbar sind.
Die sekundären Ströme, die den Geräten über die Stromwandler angeboten werden, sind mit Messfehlern be-
haftet, die vom Übertragungsverhalten der Stromwandler und der Eingangskreise der Geräte selbst herrühren.
Auch Übertragungsfehler, wie z.B. Signaljitter, können Messgrößenabweichungen hervorrufen. All diese Ein-
flüsse führen dazu, dass auch im ungestörten Betrieb die Summe der in den Geräten verarbeiteten Ströme
nicht exakt Null ist. Gegen diese Einflüsse wird der Differentialschutz stabilisiert.
Ladestrom
Infolge der Kapazitäten der drei Leiter gegen Erde und gegeneinander fließen auch im störungsfreien Betrieb
Ladeströme, die eine Differenz der Ströme an den Enden des Schutzbereiches hervorrufen. Insbesondere bei
Kabeln können die kapazitiven Ladeströme beachtliche Werte erreichen.
Die Ladeströme sind von der Höhe der Messströme unabhängig. Für den ungestörten Betrieb können sie sta-
tionär als annähernd konstant angesehen werden, da sie nur von der Spannung und den Leitungskapazitäten
bestimmt werden. Sie können daher bei der Einstellung der Empfindlichkeit des Differentialschutzes berück-
sichtigt werden (siehe auch Abschnitt 2.3.2 unter „Ansprechwert Differentialstrom"). Entsprechendes gilt auch
für die stationären Magnetisierungsströme vor Querreaktanzen. Für transiente Einschaltströme (Einschalt-
Rush) verfügen die Geräte über eine gesonderte Einschaltstabilisierung (siehe unten unter Randtitel „Ein-
schaltstabilisierung").
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Differentialschutz für eine Leitung mit zwei Enden
SIPROTEC, 7SD610, Handbuch
C53000-G1100-C145-7, Ausgabedatum 02.2011

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