Herunterladen Inhalt Inhalt Diese Seite drucken

Siemens 7SD610 Handbuch Seite 149

Differentialschutz
Vorschau ausblenden Andere Handbücher für 7SD610:
Inhaltsverzeichnis

Werbung

Adaptive spannungslose Pause (ASP)
Wenn mit adaptiver spannungsloser Pause gearbeitet wird, ist bereits im Vorfeld darauf zu achten, dass je
Leitung ein Ende mit definierten Pausenzeiten arbeitet und über eine Einspeisung verfügt. Das andere (oder
die anderen bei Mehrbeinleitungen) kann mit adaptiver spannungsloser Pause arbeiten. Wesentliche Voraus-
setzung ist auch, dass die Spannungswandler leitungsseitig installiert sind. Details über das Verfahren finden
Sie in Abschnitt 2.10 unter Randtitel „Adaptive spannungslose Pause (ASP) und Einkommando-Übertragung
(Inter-EIN)".
Für das Leitungsende mit definierten Pausenzeiten muss bei der Konfiguration der Schutzfunktionen (Ab-
schnitt 2.1.1) unter Adresse 133 AUTO-WE die Anzahl der gewünschten Unterbrechungszyklen eingestellt sein.
Außerdem soll die Auslösemitnahme des Differentialschutzes aktiviert sein (siehe Abschnitt 2.4, Adresse 1301
MITN. DIFF = Ja). Für die Geräte, die mit adaptiver spannungsloser Pause arbeiten, muss beim Konfigurie-
ren der Schutzfunktionen (Abschnitt 2.1.1) unter Adresse 133 AUTO-WE = ASP parametriert sein. Für letztere
werden nur die im Folgenden beschriebenen Parameter abgefragt. Für die einzelnen Wiedereinschaltzyklen
gibt es dann keine Einstellungen.
Die adaptive spannungslose Pause kann spannungsgesteuert oder Inter-EIN-gesteuert sein. Beides ist auch
gleichzeitig möglich. Im ersten Fall erfolgt Wiedereinschaltung nach Kurzschlussabschaltung, sobald die Span-
nung vom Gegenende durch die dortige Wiedereinschaltung erkannt wird. Hierzu muss das Gerät an leitungs-
seitige Spannungswandler angeschlossen sein. Bei Inter-EIN wartet die Wiedereinschaltautomatik auf ein vom
Gegenende übertragenes Inter-EIN-Kommando.
Die Wirkzeit ASP T WIRK (Adresse 3433) ist die Zeit nach Anregung durch irgendeine Schutzfunktion, die die
Wiedereinschaltautomatik anwerfen kann, innerhalb der das Auslösekommando erscheinen muss. Tritt das
Kommando erst nach Ablauf der Wirkzeit auf, erfolgt keine Wiedereinschaltung. Je nach Konfiguration des
Funktionsumfangs (siehe Abschnitt 2.1.1.2) kann die Wirkzeit auch fehlen; dies gilt insbesondere dann, wenn
eine anwerfende Schutzfunktion kein Anregesignal hat.
Die Pausenzeiten werden durch das Wiedereinschaltkommando des Gerätes am Leitungsende mit den defi-
nierten Pausenzeiten bestimmt. In Fällen, wo dieses Wiedereinschaltkommando ausbleibt, z.B. weil dort die
Wiedereinschaltung zwischenzeitlich blockiert wurde, muss die Bereitschaft des lokalen Gerätes irgendwann
in den Ruhezustand zurückkehren. Dies geschieht nach der maximalen Wartezeit ASP T MAX (Adresse 3434).
Sie muss so lang sein, dass noch die letzte Wiedereinschaltung des Gegenendes hinein fällt. Bei einmaliger
Wiedereinschaltung genügt die Summe aus maximaler Pausenzeit plus Sperrzeit des anderen Gerätes. Bei
mehrmaliger Wiedereinschaltung ist der ungünstigste Fall, dass alle Wiedereinschaltungen des anderen
Endes bis auf die letzte erfolglos sind. Die Zeit aller dieser Zyklen ist zu berücksichtigen. Um sich genauere
Rechnungen zu ersparen, können Sie die Summe aller Pausenzeiten und aller Kommandozeiten der Auslö-
sungen plus eine Sperrzeit ansetzen.
Unter Adresse 3435 ASP erlaubt 1p. können Sie bestimmen, ob 1-polige Auslösung erlaubt sein soll (vo-
rausgesetzt, 1-polige Auslösung ist überhaupt möglich). Wenn Nein, löst der Schutz bei allen Fehlerarten 3-
polig aus. Bei Ja sind die Auslösemöglichkeiten der anwerfenden Schutzfunktionen maßgebend. Ist die Sperr-
zeit ungleich 0 s eingestellt und die 1-polige Auslösung erlaubt, wird diese für die Dauer der Sperrzeit zurück-
genommen. Das bedeutet, dass innerhalb der Sperrzeit jeder Fehler 3-polig abgeschaltet wird.
Unter Adresse 3403 T SPERRZEIT ist es im ASP-Modus möglich, die Sperrzeit zu deaktivieren. Dies dient
dazu, nach einer erfolglosen Wiedereinschaltung den ASP-Zyklus mit seinen Einstellungen und Freigaben
erneut zu starten. Ist die Sperrzeit aktiviert, so werden die 1-polige Erlaubnis Adresse 3435 und die Schutz-
freigaben für die Dauer der Sperrzeit zurückgenommen.
Unter Adresse 3436 ASP LS? vor WE bestimmen Sie, ob vor der Wiedereinschaltung nach adaptiver span-
nungsloser Pause die Bereitschaft des Leistungsschalters abgefragt werden soll. Wenn Sie Ja einstellen, kann
sich die Pausenzeit verlängern, wenn nach ihrem Ablauf der Leistungsschalter nicht für einen EIN-AUS-Zyklus
bereit ist, maximal um die Leistungsschalter-Überwachungszeit; diese wurde für alle Wiedereinschaltzyklen
gemeinsam unter Adresse 3409 (siehe oben) eingestellt. Näheres über die Leistungsschalter-Überwachung
finden Sie in der Funktionsbeschreibung, Abschnitt 2.10, unter Randtitel „Abfrage der Bereitschaft des Leis-
tungsschalters".
SIPROTEC, 7SD610, Handbuch
C53000-G1100-C145-7, Ausgabedatum 02.2011
2.10 Wiedereinschaltautomatik (wahlweise)
Funktionen
149

Werbung

Inhaltsverzeichnis
loading

Inhaltsverzeichnis