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Siemens 7SD610 Handbuch Seite 150

Differentialschutz
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Funktionen
2.10 Wiedereinschaltautomatik (wahlweise)
Wenn es im Netz während einer 3-poligen Unterbrechung zu Stabilitätsproblemen kommen kann, sollten Sie
Adresse 3437 ASP: Syn-Check auf Ja stellen. In diesem Fall wird vor der Wiedereinschaltung nach 3-poliger
Abschaltung zunächst geprüft, ob die Spannungen von Abzweig und Sammelschiene hinreichend synchron
sind. Voraussetzung hierfür ist, dass das Gerät über eine Spannungs- und Synchronkontrolle verfügt oder ein
externes Gerät hierfür vorhanden ist. Wenn nur 1-polige Unterbrechungszyklen durchgeführt werden oder
keine Stabilitätsprobleme während 3-poliger Pause zu erwarten sind (z.B. wegen hochgradiger Vermaschung
des Netzes oder in Radialnetzen), stellen Sie Adresse 3437 auf Nein.
Adressen 3438 und 3440 sind nur von Bedeutung, wenn die spannungsgesteuerte adaptive spannungslose
Pause verwendet wird. Stellen Sie unter Adresse 3440 Uphe Betrieb> die Grenzspannung Phase-Erde ein,
oberhalb derer die Leitung als fehlerfrei gelten soll. Sie muss niedriger sein als die kleinste zu erwartende be-
triebliche Spannung. Die Einstellung erfolgt in Volt sekundär. Bei Parametrierung mittels Personalcomputer und
DIGSI kann dieser Wert als Primärwert eingegeben werden. Adresse 3438 T U STABIL bestimmt die für die
Feststellung der Spannung zur Verfügung stehende Messzeit. Sie soll länger sein als etwaige transiente Aus-
gleichschwingungen bei Zuschalten der Leitung.
1. Wiedereinschaltzyklus
Wenn Sie an einem Leitungsende mit adaptiver spannungsloser Pause arbeiten, werden hier keine weiteren
Parameter für die einzelnen Unterbrechungszyklen abgefragt. Alle folgenden, den einzelnen Zyklen zugeord-
neten Parameter sind dann überflüssig und nicht zugänglich.
Adresse 3450 1.WE: ANWURF ist nur verfügbar, wenn die Wiedereinschaltautomatik in der Betriebsart mit
Wirkzeit arbeitet, d.h. bei der Konfiguration der Schutzfunktionen (siehe Abschnitt 2.1.1.2) Adresse 134 AWE
BETRIEBSART = Anr. und Twirk oder AUS und Twirk eingestellt wurde (Ersteres nur bei ausschließlich
3-poliger Auslösung). Sie bestimmt, ob mit dem ersten Zyklus überhaupt ein Anwurf der Wiedereinschaltauto-
matik stattfinden soll. Diese Adresse ist hauptsächlich wegen der Einheitlichkeit der Parameter für jeden Wie-
dereinschaltversuch vorhanden und für den ersten Zyklus mit Ja zu beantworten. Wenn mehrere Zyklen durch-
geführt werden, können Sie (bei AWE BETRIEBSART = ANR. ...) mit diesem Parameter und
unterschiedlichen Wirkzeiten die Wirksamkeit der Zyklen steuern. In Abschnitt 2.10 sind unter Randtitel „Wirk-
zeiten" Hinweise und Beispiele angeführt.
Die Wirkzeit 1.WE: T WIRK (Adresse 3451) ist die Zeit nach Anregung durch eine Schutzfunktion, die die
Wiedereinschaltautomatik anwerfen kann, innerhalb der das Auslösekommando erscheinen muss. Tritt das
Kommando erst nach Ablauf der Wirkzeit auf, erfolgt keine Wiedereinschaltung. Je nach Projektierung des
Funktionsumfangs kann die Wirkzeit auch fehlen; dies gilt insbesondere dann, wenn eine anwerfende Schutz-
funktion kein Anregesignal hat.
Je nach konfigurierter Betriebsart der Wiedereinschaltautomatik (Adresse 134 AWE BETRIEBSART) sind nur
die Adressen 3456 und 3457 (wenn AWE BETRIEBSART = AUS ...) oder die Adressen 3453 bis 3455 (wenn
AWE BETRIEBSART = ANR. ...) verfügbar.
Bei AWE BETRIEBSART = AUS ... können Sie verschiedene Pausenzeiten für 1-polige und 3-polige Unter-
brechungszyklen einstellen. Ob 1-polig oder 3-polig ausgelöst wird, hängt allein von den anwerfenden Schutz-
funktionen ab. 1-polige Auslösung ist natürlich nur möglich, wenn das Gerät und die entsprechende Schutz-
funktion auch für 1-polige Auslösung geeignet sind:
Tabelle 2-5
3456 1.WE: TP AUS1Po
3457 1.WE: TP AUS3Po
Wenn Sie nur einen 1-poligen Unterbrechungszyklus zulassen wollen, stellen Sie die Pausenzeit für 3-polige
Auslösung auf ∞ ein. Wenn Sie nur einen 3-poligen Unterbrechungszyklus zulassen wollen, stellen Sie die
Pausenzeit für 1-polige Auslösung auf ∞ ein; der Schutz löst dann bei jeder Fehlerart 3-polig aus.
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AWE BETRIEBSART = AUS ...
ist die Pausenzeit nach 1-phasiger Auslösung
ist die Pausenzeit nach 3-phasiger Auslösung
SIPROTEC, 7SD610, Handbuch
C53000-G1100-C145-7, Ausgabedatum 02.2011

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