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Differentialschutz; Funktionsbeschreibung - Siemens 7SD610 Handbuch

Differentialschutz
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2.3

Differentialschutz

Der Differentialschutz stellt die Hauptfunktion des Gerätes dar. Er arbeitet auf der Grundlage des Stromverglei-
ches. Hierzu muss an jedem Ende eines zu schützenden Bereiches ein Gerät installiert werden. Über Kommu-
nikationsverbindungen tauschen die Geräte ihre Messgrößen miteinander aus. In jedem Gerät wird damit der
Stromvergleich durchgeführt und im Falle eines internen Kurzschlusses der zugeordnete Leistungsschalter
ausgelöst.
Mit 7SD610 können außer normalen Leitungen auch solche mit im Block geschaltetem Transformator ge-
schützt werden (Bestellvariante). Der Schutzbereich wird selektiv durch die Stromwandler an seinen Enden ab-
gegrenzt.
2.3.1

Funktionsbeschreibung

Grundprinzip an zwei Enden
Der Differentialschutz beruht auf einem Stromvergleich. Bei ihm wird ausgenutzt, dass z.B. ein Leiterstück L
(Bild 2-15) im ungestörten Betriebszustand stets an beiden Enden denselben Strom i (gestrichelt) führt. Dieser
fließt auf der einen Seite in den betrachteten Bereich hinein und verlässt ihn auf der anderen Seite wieder. Eine
Stromdifferenz ist das sichere Kennzeichen für einen Fehler innerhalb des Leiterstückes. Die Sekundärwick-
lungen der Stromwandler W1 und W2 an den Leitungsenden könnten bei gleicher Übersetzung so zusammen-
geschaltet werden, dass sich ein geschlossener Stromkreis mit dem Sekundärstrom I ergibt und ein in die
Querverbindung geschaltetes Messglied M beim ungestörten Betriebszustand stromlos bleibt.
Bei einem Fehler im durch die Wandler abgegrenzten Bereich bekommt das Messglied einen zur Summe i
i
der von beiden Seiten einfließenden Fehlerströme proportionalen Strom I
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ordnung nach Bild 2-15 führt also bei einem Kurzschluss im Schutzbereich, in dem ein für das Ansprechen des
Messgliedes M ausreichender Fehlerstrom fließt, zuverlässig zum Arbeiten des Schutzes.
Bild 2-15
Messwertübertragung
Wenn das Schutzobjekt räumlich zusammenhängend ist – wie bei Generatoren, Transformatoren, Sammel-
schienen – lassen sich die Messgrößen unmittelbar verarbeiten. Anders bei Leitungen, wo der Schutzbereich
mehr oder weniger entfernt von einer Station zu einer anderen reicht. Damit die Messgrößen von allen Lei-
tungsenden an jedem Leitungsende verarbeitet werden können, müssen diese in geeigneter Form übertragen
werden. Auf diese Weise kann die Auslösebedingung an jedem Leitungsende überprüft und ggf. der jeweils
örtliche Leistungsschalter betätigt werden.
Bei 7SD610 werden die Messgrößen in digitalen Telegrammen verschlüsselt und über Kommunikationskanäle
übertragen. Hierzu verfügt jedes Gerät über eine Wirkschnittstelle.
SIPROTEC, 7SD610, Handbuch
C53000-G1100-C145-7, Ausgabedatum 02.2011
Grundprinzip des Differentialschutzes für eine Leitung mit zwei Enden
Funktionen
2.3 Differentialschutz
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zugeführt. Die einfache An-
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