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Siemens 7SD610 Handbuch Seite 32

Differentialschutz
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Funktionen
2.1 Allgemeines
7SD610 eingesetzt ist, keine Wiedereinschaltung gewünscht oder wird ausschließlich ein externes Gerät zur
Wiedereinschaltung benutzt, stellen Sie Adresse 133 AUTO-WE auf nicht vorhanden ein.
Ansonsten stellen Sie dort die Anzahl der gewünschten Wiedereinschaltversuche ein. Sie können 1 WE-
Zyklus bis 8 WE-Zyklen wählen. Sie können auch ASP (adaptive spannungslose Pause) einstellen; in
diesem Fall richtet sich das Verhalten der Wiedereinschaltautomatik nach den Zyklen des Gegenendes. An
einem Leitungsende muss jedoch die Anzahl der Zyklen konfiguriert werden, und dieses Ende muss zuverläs-
sig über eine Einspeisung verfügen. Das andere kann dann mit adaptiver spannungsloser Pause arbeiten.
Ausführliche Erläuterungen sind in Abschnitt 2.10 gegeben.
Die AWE BETRIEBSART unter Adresse 134 erlaubt maximal vier Optionen. Zum einen kann bestimmt werden,
ob der Ablauf der Unterbrechungszyklen vom Fehlerbild der Anregung der anwerfenden Schutzfunktion(en)
(nur für 3-polige Auslösung) oder von der Art des Auslösekommandos bestimmt wird. Zum anderen lässt sich
die Wiedereinschaltautomatik mit oder ohne Wirkzeit betreiben.
Die Einstellung AUS ... (Mit Auskommando ..., Voreinstellung) ist vorzuziehen, wenn 1-polige oder 1-/3-
polige Unterbrechungszyklen vorgesehen und möglich sind. In diesem Fall sind (für jeden Unterbrechungszy-
klus) unterschiedliche Pausenzeiten nach 1-poliger Abschaltung einerseits und nach 3-poliger Abschaltung an-
dererseits möglich. Die auslösende Schutzfunktion bestimmt die Art der Abschaltung: 1-polig oder 3-polig. Ab-
hängig davon wird die Pausenzeit gesteuert.
Die Einstellung ANR. ... (Mit Anregung ...) ist nur möglich und sichtbar, wenn ausschließlich 3-polige Auslö-
sung erfolgen soll, d.h. wenn entweder die Gerätevariante laut Bestellbezeichnung nur für 3-polige Auslösung
geeignet ist oder nur 3-polige Auslösung konfiguriert ist (Adresse 110 AUSLÖSUNG = nur dreipolig, siehe
oben). In diesem Fall können Sie für die Unterbrechungszyklen unterschiedliche Pausenzeiten nach 1-, 2- und
3-phasigen Fehlern einstellen. Maßgebend ist hier das Anregebild der Schutzfunktionen zum Zeitpunkt des
Verschwindens des Auslösekommandos. Diese Betriebsart erlaubt, auch bei 3-poligen Unterbrechungszyklen
die Pausenzeiten von der Fehlerart abhängig zu machen. Die Auslösung ist stets 3-polig.
Die Einstellung ... und Twirk (Mit ... Wirkzeit) stellt für jeden Unterbrechungszyklus eine Wirkzeit zur Ver-
fügung. Diese wird von der Generalanregung aller Schutzfunktionen gestartet. Wenn nach Ablauf einer Wirk-
zeit noch kein Auslösekommando vorliegt, kann der entsprechende Unterbrechungszyklus nicht durchgeführt
werden. Weitere Erläuterungen hierzu sind in Abschnitt 2.10 gegeben. Bei Zeitstaffelschutz wird diese Einstel-
lung empfohlen. Verfügt die Schutzfunktion, die mit Wiedereinschaltung arbeiten soll, nicht über ein generelles
Anregesignal für den Start der Wirkzeiten, wählen Sie eine Einstellung ... ohne Twirk (... ohne Wirkzeit).
Mit Adresse 137 SPANNUNGSSCHUTZ lässt sich der Spannungsschutz mit verschiedenen Unter- und Über-
spannungsschutzstufen aktivieren. Speziell beim Überspannungsschutz mit dem Mitsystem der Messspannun-
gen besteht die Möglichkeit, über eine integrierte Kompoundierung die Spannung am anderen fernen Leitungs-
ende zu berechnen. Dies ist besonders bei langen Übertragungsleitungen nützlich, wenn bei Leerlauf oder
geringer Last eine Überspannung am anderen Leitungsende (Ferranti-Effekt) zur Auslösung des örtlichen Leis-
tungsschalters führen soll. Stellen Sie in diesem Fall Adresse 137 SPANNUNGSSCHUTZ auf vorh. m. Komp.
(vorhanden mit Kompoundierung) ein. Benutzen Sie die Kompoundierung aber nicht auf Leitungen mit Längs-
kondensatoren!
Bei der Auslösekreisüberwachung geben Sie unter Adresse 140 AUSKREISÜBERW. an, wie viele Auslösekrei-
se zu überwachen sind: 1 Kreis, 2 Kreise oder 3 Kreise, sofern Sie nicht darauf verzichten (nicht
vorhanden).
Wenn das Gerät an Spannungswandler angeschlossen ist, müssen Sie dies unter Adresse 144 U-WANDLER
angeben. Nur bei angeschlossenen Spannungswandlern können die spannungsabhängigen Funktionen, wie
zum Beispiel die gerichteten Überstromzeitschutzstufen oder die Ermittlung spannungsbezogener Messwerte,
aktiviert werden.
Befindet sich ein Leistungstransformator im Schutzbereich, müssen Sie dies unter Adresse 143 TRAFO (Be-
stelloption) angeben. Die Transformatordaten selber werden dann bei der Parametrierung allgemeinen Schutz-
daten abgefragt (siehe 2.1.4.1).
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SIPROTEC, 7SD610, Handbuch
C53000-G1100-C145-7, Ausgabedatum 02.2011

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