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Frequenzschutz (Wahlweise); Funktionsbeschreibung - Siemens 7SD610 Handbuch

Differentialschutz
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2.12

Frequenzschutz (wahlweise)

Der Frequenzschutz hat die Aufgabe, Über- oder Unterfrequenzen im Netz oder an elektrischen Maschinen zu
erkennen. Liegt die Frequenz außerhalb des zulässigen Bereichs, werden entsprechende Schalthandlungen
veranlasst, wie z.B. das Abwerfen von Last oder das Trennen des Generators vom Netz.
Unterfrequenz entsteht durch erhöhten Wirkleistungsbedarf der Verbraucher oder durch Verminderung der ge-
nerierten Leistung, z.B. bei Netztrennung, Generatorausfall oder fehlerhaftem Arbeiten der Leistungs-/Fre-
quenz-Regelung. Unterfrequenzschutz wird auch bei Generatoren eingesetzt, die (zeitweilig) auf ein Inselnetz
arbeiten, da hier der Rückleistungsschutz bei Ausfall der Antriebsleistung nicht arbeiten kann. Über den Unter-
frequenzschutz kann der Generator vom Netz getrennt werden. Unterfrequenz resultiert auch in gesteigertem
Blindleistungsbedarf induktiver Verbraucher.
Überfrequenz wird z.B. durch Lastabwürfe, Netztrennung oder Fehlverhalten der Leistungs-/Frequenz-Rege-
lung verursacht. Hierbei besteht auch die Gefahr einer Selbsterregung von Maschinen, die auf lange, leerlau-
fende Leitungen arbeiten.
2.12.1

Funktionsbeschreibung

Frequenzstufen
Der Frequenzschutz verfügt über vier Frequenzstufen f1 bis f4. Jede Stufe lässt sich einzeln als Überfrequenz-
(f>) oder Unterfrequenzstufe (f<) mit individuellen Grenzwerten und Verzögerungen einstellen. Dadurch ist eine
variable Anpassung an den jeweiligen Verwendungszweck möglich.
• Wird eine Stufe auf einen Wert oberhalb der Nennfrequenz eingestellt, wird diese automatisch als Überfre-
quenzstufe f> interpretiert.
• Wird eine Stufe auf einen Wert unterhalb der Nennfrequenz eingestellt, wird diese automatisch als Unterfre-
quenzstufe f< interpretiert.
• Wird eine Stufe exakt auf Nennfrequenz eingestellt, ist sie unwirksam.
Jede Stufe kann einzeln über einen Binäreingang blockiert werden; außerdem ist eine Blockierung des gesam-
ten Frequenzschutzes möglich.
Frequenzmessung
Für die Ermittlung der Frequenz wird die größte der 3 Leiter-Leiter-Spannungen herangezogen. Diese muss
mindestens einen Betrag von 65 % der Nennspannung aufweisen, der unter Parameter 204, UN-WDL
SEKUNDÄR, eingestellt wurde. Darunter findet keine Frequenzmessung statt.
Mittels numerischer Filter wird aus der Messspannung eine frequenzproportionale Größe errechnet, die im
spezifizierten Bereich (f
die Messung praktisch unabhängig von Oberschwingungseinflüssen und Phasensprüngen.
Um ein genaues und möglichst schnelles Messergebnis zu erzielen, wird außerdem die Frequenzänderung be-
rücksichtigt. Bei Änderung der Netzfrequenz bleibt das Vorzeichen des Quotienten
derholungen gleich. Wird hingegen durch einen Phasensprung in der Messspannung kurzzeitig eine Frequenz-
abweichung vorgetäuscht, so kehrt sich anschließend das Vorzeichen von
schnellen Verwurf der durch einen Phasensprung verfälschten Messergebnisse.
Der Rückfallwert jeder Frequenzstufe liegt ca. 20 mHz unterhalb (für f>) bzw. oberhalb (für f<) des Ansprech-
wertes.
SIPROTEC, 7SD610, Handbuch
C53000-G1100-C145-7, Ausgabedatum 02.2011
± 10 %) praktisch linear ist. Durch die Filterfunktionen und Messwiederholungen wird
N
Funktionen
2.12 Frequenzschutz (wahlweise)
Δf
/
über mehrere Messwie-
dt
Δf
/
um. Dies führt zu einem
dt
179

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