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Auslöselogik Des Gesamtgerätes - Siemens 7SD610 Handbuch

Differentialschutz
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Inhaltsverzeichnis

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Funktionen
2.16 Funktionssteuerung und Leistungsschalterprüfung
Spontananzeigen
Spontananzeigen sind Störfallmeldungen, die automatisch nach Generalanregung des Gerätes bzw. Auslöse-
kommando durch das Gerät im Display erscheinen. Bei 7SD610 sind dies:
„Schutz Anreg.":
„T-Anr=":
„T-AUS=":
2.16.1.5 Auslöselogik des Gesamtgerätes
3-polige Auslösung
Im Allgemeinen löst das Gerät bei einem Fehler 3-polig aus. Je nach Bestellvariante (siehe Abschnitt A.1, „Be-
stelldaten") ist auch 1-polige Auslösung möglich. Wenn generell keine einzelpolige Auslösung möglich oder er-
wünscht ist, wird die Ausgabefunktion „Gerät AUS" für die Kommandogabe an den Leistungsschalter ver-
wendet. In diesen Fällen sind die folgenden Abschnitte über 1-polige Auslösung nicht von Belang.
1-polige Auslösung
Die 1-polige Auslösung ist nur sinnvoll auf Freileitungen, bei denen Kurzunterbrechung durchgeführt werden
soll und deren Leistungsschalter an beiden Enden für 1-polige Auslösung geeignet sind. Dann kann bei 1-pha-
sigem Fehler in der fehlerhaften Phase 1-polig ausgelöst werden mit nachfolgender Wiedereinschaltung; bei
2-phasigen und 3-phasigen Fehlern mit oder ohne Erdberührung wird i.Allg. 3-polig ausgelöst.
Geräteseitige Voraussetzungen für die polgetrennte Auslösung sind,
• dass das Gerät für polgetrennte Auslösung vorgesehen ist (lt. Bestellbezeichnung),
• dass die auslösende Schutzfunktion für polgetrennte Auslösung vorgesehen ist (also nicht z.B. Frequenz-
schutz, Spannungsschutz oder Überlastschutz),
• dass die Binäreingabe „>1polig AUS" rangiert und aktiviert ist oder die interne Wiedereinschaltautomatik
für Wiedereinschaltung nach 1-poliger Auslösung bereit ist.
In allen anderen Fällen wird stets 3-polig ausgelöst. Die Binäreingabe „>1polig AUS" ist die logische Inver-
sion einer 3-poligen Kopplung und wird von einer externen Wiedereinschaltautomatik angesteuert, solange
diese für einen 1-poligen Kurzunterbrechungszyklus bereit ist.
Bei 7SD610 ist es auch möglich, das Auslösekommando 3-polig zu koppeln, wenn die Auslösung nur eine
Phase betrifft, aber mehr als eine Phase angeregt haben. Dies kann z.B. der Fall sein, wenn zwei Kurzschlüsse
an verschiedenen Stellen gleichzeitig auftreten, von denen nur einer im Bereich des Differentialschutzes liegt.
Dies wird durch den Einstellparameter KOP 3-POL (Adresse 1155) erreicht, der auf Mit Anregung (jede
mehrphasige Anregung führt zur 3-poligen Auslösung) oder Mit Auskommando (bei mehrphasigen Fehlern
im Auslösbereich ist die Auslösung stets 3-polig) eingestellt werden kann.
Die Auslöselogik verknüpft die Auslösesignale aller Schutzfunktionen. Bei den Schutzfunktionen, die 1-polige
Auslösung erlauben, wird die Auslösung phasengerecht ausgegeben. Die entsprechenden Meldungen heißen
„Ger.AUS L1", „Ger.AUS L2" und „Ger.AUS L3".
Diese Meldungen können auf LED oder Ausgangrelais rangiert werden. Bei 3-poliger Auslösung kommen alle
drei Meldungen. Diese Meldungen sind auch für die Kommandogabe an den Leistungsschalter zu verwenden.
Für lokale Anzeigen von Störfallmeldungen und für die Übertragung der Meldungen zu einem Personalcompu-
ter oder einer leittechnischen Zentrale steht für die Schutzfunktionen – sofern 1-polige Auslösung möglich –
auch die Auslösung als Gesamtmeldung zur Verfügung, z.B. für 1-polige Auslösung durch Differentialschutz
„Diff AUS1polL1", „Diff AUS1polL2", „Diff AUS1polL3" sowie „Diff AUS L123" für 3-polige
Auslösung, von denen jeweils nur eine erscheint.
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die Schutzfunktion, die angeregt hat;
die Laufzeit von Generalanregung bis Rückfall des Gerätes, mit Angabe der
Zeit in ms;
die Laufzeit von Generalanregung bis zum ersten Auslösekommando des
Gerätes, mit Angabe der Zeit in ms;
SIPROTEC, 7SD610, Handbuch
C53000-G1100-C145-7, Ausgabedatum 02.2011

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