Systemintegration
erste Feld (das Adressfeld) empfangen wird, wird es von
jedem Frequenzumrichter oder jedem einzelnen Gerät
entschlüsselt, um zu ermitteln, welches Gerät adressiert ist.
Modbus RTU-Meldungen mit Adresse 0 sind Broadcast-
Meldungen. Auf Broadcast-Meldungen ist keine Antwort
erlaubt. Ein typischer Telegrammblock wird in Tabelle 3.33
3
3
gezeigt.
Start
Adresse
T1-T2-T3-
8 Bit
T4
Tabelle 3.33 Typischer Modbus RTU-Meldungsaufbau
3.9.10.3 Start-/Stoppfeld
Telegramme beginnen mit einer Sendepause von
mindestens 3,5 Zeichen pro Zeiteinheit. Dies entspricht
einem Vielfachen der Baudrate, mit der im Netzwerk die
Datenübertragung stattfindet (in der Abbildung als Start
T1-T2-T3-T4 angegeben). Das erste übertragene Feld ist die
Geräteadresse. Nach dem letzten übertragenen Intervall
markiert ein identisches Intervall von mindestens 3,5
Zeichen pro Zeiteinheit das Ende der Meldung. Nach
diesem Intervall kann eine neue Meldung beginnen. Der
gesamte Meldungsblock muss als kontinuierlicher
Datenstrom übertragen werden. Falls eine Sendepause von
mehr als 1,5 Zeichen pro Zeiteinheit vor dem Abschluss
des Blocks auftritt, löscht das empfangende Gerät die
Daten und nimmt an, dass es sich beim nächsten Byte um
das Adressfeld einer neuen Meldung handelt. Beginnt ein
neues Telegramm früher als 3,5 Zeichen pro Zeiteinheit
nach einem vorangegangenen Telegramm, interpretiert es
das empfangende Gerät als Fortsetzung des vorange-
gangenen Telegramms. Dies führt zu einem Timeout (keine
Antwort vom Follower), da der Wert im letzten CRC-Feld
für die kombinierten Telegramme nicht gültig ist.
3.9.10.4 Adressfeld
Das Adressfeld eines Meldungsblocks enthält acht Bits.
Gültige Adressen von Follower-Geräten liegen im Bereich
von 0–247 dezimal. Die einzelnen Follower-Geräte
entsprechen zugewiesenen Adressen im Bereich von 1–247
(0 ist für den Broadcast-Modus reserviert, den alle Follower
erkennen.) Ein Master adressiert ein Follower-Gerät, indem
er die Follower-Adresse in das Adressfeld des Telegramms
einträgt. Wenn das Follower-Gerät seine Antwort sendet,
trägt es seine eigene Adresse in das Adressfeld der
Antwort ein, um den Master zu informieren, welches der
Follower-Geräte antwortet.
82
®
VLT
Refrigeration Drive FC 103
Funktion
Daten
CRC-
Prüfung
8 Bit
N x 8 Bit
16 Bit
Danfoss A/S © 08/2015 Alle Rechte vorbehalten.
3.9.10.5 Funktionsfeld
Das Feld für den Funktionscode eines Meldungsblocks
enthält acht Bits. Gültige Codes liegen im Bereich von 1 bis
FF. Funktionsfelder dienen zum Senden von Telegrammen
zwischen Master und Follower. Wenn ein Telegramm vom
Master zu einem Follower-Gerät übertragen wird, teilt das
Funktionscodefeld dem Follower mit, welche Aktion
Ende
durchzuführen ist. Wenn der Follower dem Master
antwortet, nutzt er das Funktionscodefeld, um entweder
T1-T2-T3-
eine normale (fehlerfreie) Antwort anzuzeigen oder um
T4
anzuzeigen, dass ein Fehler aufgetreten ist (Ausnahme-
antwort). Im Fall einer normalen Antwort wiederholt der
Follower den ursprünglichen Funktionscode. Im Fall einer
Ausnahmeantwort sendet der Follower einen Code, der
dem ursprünglichen Funktionscode entspricht, dessen
wichtigstes Bit allerdings auf eine logische 1 gesetzt wurde.
Neben der Modifizierung des Funktionscodes zur
Erzeugung einer Ausnahmeantwort stellt der Follower
einen individuellen Code in das Datenfeld des Antworttele-
gramms. Dadurch wird der Master über die Art des Fehlers
oder den Grund der Ausnahme informiert. Siehe auch
Kapitel 3.9.10.10 Von Modbus RTU unterstützte Funkti-
onscodes und Kapitel 3.9.10.11 Modbus-Ausnahmecodes.
3.9.10.6 Datenfeld
Das Datenfeld setzt sich aus Sätzen von je 2 hexade-
zimalen Zeichen im Bereich von 00 bis FF (hexadezimal)
zusammen. Diese bestehen aus einem RTU-Zeichen. Das
Datenfeld des von einem Master zu Follower-Geräten
gesendeten Telegramms enthält zusätzliche Informationen,
die der Follower verwenden muss, um die vom Funkti-
onscode festgelegte Aktion durchführen zu können. Dazu
gehören z. B. Einzel- und Registeradressen, die Anzahl der
zu bearbeitenden Punkte oder die Zählung der Istwert-
Datenbytes im Feld.
3.9.10.7 CRC-Prüffeld
Meldungen enthalten ein Fehlerprüffeld, das auf der
zyklischen Redundanzprüfung (CRC) basiert. Das CRC-Feld
prüft den Inhalt der gesamten Meldung. Die Prüfung wird
in jedem Fall durchgeführt, unabhängig vom Paritätsprüf-
verfahren für die einzelnen Zeichen der Meldung. Der CRC-
Wert wird vom sendenden Gerät errechnet und als letztes
Feld an die Meldung angehängt. Das empfangende Gerät
führt während des Erhalts der Meldung eine
Neuberechnung der CRC durch und vergleicht den
errechneten Wert mit dem tatsächlichen Wert im CRC-Feld.
Sind die beiden Werte nicht identisch, erfolgt ein Bus-
Timeout. Das CRC-Feld enthält einen 16-Bit-Binärwert, der
in Form von zwei 8-Bit-Bytes implementiert wird. Wenn
dieser Schritt abgeschlossen ist, wird das niederwertige
Byte im Feld zuerst angehängt und anschließend das
höherwertige Byte. Das höherwertige CRC-Byte ist das
letzte im Rahmen der Meldung übertragene Byte.
MG16G203