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Chattanooga Rehab Bedienungsanleitung Seite 276

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R E H A B / T H E TA / P H Y S I O
DE
1 6 . V e r W e n D u n g D e S r e H a B / t H e t a / P H y S i O B e i S P e z i F i S C H e n
t H e r a P i e i n D i K a t i O n e n
Antagonisten stimuliert wird.
Die neuromuskuläre Elektrostimulation stellt ein leistungsfähiges Verfahren für die Behandlung von
Spastizität dar – nicht nur, weil sie zu einer Verringerung der Hypertonie führt, sondern auch, weil sie
eine Kräftigung des Muskel-Antagonisten ermöglicht. Zudem bewirkt sie – und zwar wesentlich besser
als die klassischen passiven Methoden – eine vorbeugende bzw. heilende Streckung der Kontraktur der
spastischen Muskeln.
Es ist jedoch sorgfältig darauf zu achten, dass die NMES bei der Behandlung von Spastizität richtig
angewandt wird, damit eine positive Wirkung erzielt wird. Besonders wichtig ist es, eine Stimulation von
spastischen Muskeln durch Ausbreitung zu vermeiden, wie sie bei zu hohen Energieintensitäten auftreten
kann. Außerdem darf beim Antagonisten die Spannung nur ganz allmählich erhöht werden, um ein
Überstrecken des spastischen Muskels und damit eine Erhöhung seiner Spastizität zu verhindern. Dies
wird durch die graduelle Kontraktionsrate des Programms „Spastizität" erreicht. Eine weitere Besonderheit
dieses Programms ist das Fehlen aller niedrigen Frequenzen, die ebenfalls die Spastizität verstärken
können, indem sie wiederholte Mikro-Streckungen des spastischen Muskels hervorrufen.
Von Spastizität sind in erster Linie die der Schwerkraft entgegen wirkenden Muskeln der unteren
Gliedmaßen und die Beugemuskeln der oberen Gliedmaßen betroffen. Welche dieser Muskeln am meisten
betroffen sind und wie stark die Spastizität ausgeprägt ist, hängt jedoch von der Art der Schädigung
der Pyramidenbahn (Hemiplegie, Tetraplegie, Paraplegie oder multiple Sklerose) ab. Im Übrigen kann
sich die Spastizität von Patient zu Patient unterschiedlich stark bei verschiedenen Muskeln und auch in
unterschiedlicher Ausprägung manifestieren, selbst bei identischer Schädigung der Pyramidenbahn. Aus
diesen Gründen muss jeder Fall einzeln bewertet werden. Es obliegt daher dem Therapeuten, eine exakte
klinische Untersuchung des betreffenden Patienten vorzunehmen und die Muskeln auszuwählen, auf die
man sich bei der Behandlung konzentriert.
Im Allgemeinen sind insbesondere die folgenden Muskeln von Spastizität betroffen:
• Im Bereich der unteren Gliedmaßen:
- Trizeps-Muskel der Wade
- Quadrizeps-Muskel
- Adduktoren
- großer Gesäßmuskel
• Im Bereich der Schulter:
- breiter Rückenmuskel
- großer Brustmuskel
• Im Bereich der oberen Gliedmaßen:
- zweiköpfiger Armstrecker
- Beugemuskeln von Fingern und Handgelenk

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