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B&R X20 System Anwenderhandbuch Seite 242

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Zusätzliche Informationen
12.10.2 Nachricht, Segment, Sequenz, MTU
Die physikalischen Eigenschaften des Bussystems begrenzen die Datenmenge, die während eines Buszy-
klus übermittelt werden kann. Bei der Flatstream-Kommunikation werden alle Nachrichten als fortlaufen-
der Datenstrom (engl. stream) betrachtet. Lange Datenströme müssen in mehrere Teile zerlegt und nach-
einander versendet werden. Um zu verstehen, wie der Empfänger die ursprüngliche Information wieder zu-
sammensetzt, werden die Begriffe Nachricht, Segment, Sequenz und MTU unterschieden.
Nachricht
Eine Nachricht ist eine Mitteilung, die zwischen 2 Kommunikationspartnern ausgetauscht werden soll. Die
Länge einer solchen Mitteilung wird durch das Flatstream-Verfahren nicht begrenzt. Es müssen allerdings
modulspezifische Beschränkungen beachtet werden.
Segment (logische Gliederung einer Nachricht)
Ein Segment ist endlich groß und kann als Abschnitt der Nachricht verstanden werden. Die Anzahl der Seg-
mente pro Nachricht ist beliebig. Damit der Empfänger die übertragenen Segmente wieder korrekt zusam-
mensetzen kann, geht jedem Segment ein Byte mit Zusatzinformationen voraus. Das sogenannte Control-
byte enthält z. B. Informationen über die Länge eines Segments und ob das kommende Segment die Mit-
teilung vervollständigt. Auf diesem Weg wird der Empfänger in die Lage versetzt, den ankommenden Da-
tenstrom korrekt zu interpretieren.
Sequenz (physikalisch notwendige Gliederung eines Segments)
Die maximale Größe einer Sequenz entspricht der Anzahl der aktivierten Rx- bzw. Tx-Bytes (später: "MTU").
Die sendende Station teilt das Sendearray in zulässige Sequenzen, die nacheinander in die MTU geschrie-
ben, zum Empfänger übertragen und dort wieder aneinandergereiht werden. Der Empfänger legt die an-
kommenden Sequenzen in einem Empfangsarray ab und erhält somit ein Abbild des Datenstroms.
Bei der Flatstream-Kommunikation werden die abgesetzten Sequenzen gezählt. Erfolgreich übertragene
Sequenzen müssen vom Empfänger bestätigt werden, um die Übertragung abzusichern.
MTU (Maximum Transmission Unit) - Physikalischer Transport
Die MTU des Flatstreams beschreibt die aktivierten USINT-Register für den Flatstream. Die Register können
mindestens eine Sequenz aufnehmen und zum Empfänger übertragen. Für beide Kommunikationsrichtun-
gen wird eine separate MTU vereinbart. Die OutputMTU definiert die Anzahl der Flatstream-Tx-Bytes und
die InputMTU beschreibt die Anzahl der Flatstream-Rx-Bytes. Die MTUs werden zyklisch über den X2X Link
transportiert, sodass die Auslastung mit jedem zusätzlich aktivierten USINT-Register steigt.
Eigenschaften
Flatstream-Nachrichten werden nicht zyklisch und nicht unmittelbar in Echtzeit übertragen. Zur Übertra-
gung einer bestimmten Mitteilung werden individuell viele Buszyklen benötigt. Die Rx-/Tx-Register werden
zwar zyklisch zwischen Sender und Empfänger ausgetauscht, aber erst weiterverarbeitet, wenn die Über-
nahme durch die Register "InputSequence" bzw. "OutputSequence" explizit angewiesen wird.
Verhalten im Fehlerfall (Kurzfassung)
Das Protokoll von X2X bzw. POWERLINK Netzwerken sieht vor, dass bei einer Störung die letzten gültigen
Werte erhalten bleiben. Bei der herkömmlichen Kommunikation (zyklische/azyklische Abfrage) kann ein sol-
cher Fehler in der Regel ignoriert werden.
Damit auch via Flatstream problemlos kommuniziert werden kann, müssen alle abgesetzten Sequenzen
vom Empfänger bestätigt werden. Ohne die Nutzung des Forwards verzögert sich die weitere Kommunika-
tion um die Dauer der Störung.
Falls der Forward genutzt wird, erhält die Empfängerstation einen doppelt inkrementierten Sendezähler.
Der Empfänger stoppt, das heißt, er schickt keine Bestätigungen mehr zurück. Anhand des SequenceAck
erkennt die Sendestation, dass die Übertragung fehlerhaft war und alle betroffenen Sequenzen wiederholt
werden müssen.
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X20 System Anwenderhandbuch 4.30

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