7.4.3.6 Sicherer Zustand
Als Folge eines vom Modul aufgedeckten Fehlers (interner Fehler oder Verdrahtungsfehler) aktivieren die
Module den sicheren Zustand. Der sichere Zustand ist konstruktiv als Low-Zustand bzw. Abschalten fest-
gelegt und kann nicht verändert werden.
Anwendungen in denen der sichere Zustand das aktive Einschalten eines Aktors bewirken muss, können mit
diesem Modul nicht umgesetzt werden. In diesen Fällen müssen andere Maßnahmen diese sicherheitstech-
nische Anforderung erfüllen (z. B. mechanische Bremsen bei hängender Last, welche bei Spannungsausfall
einfallen).
Für den Umgang mit SafeMOTION-Modulen ergeben sich folgende Limitierungen:
• Ein SafeMOTION-Modul entspricht grundsätzlich einem sicheren Knoten.
Antriebsmodul einem POWERLINK Knoten.
• Der sichere Zustand in den B&R Sicherheitsmodulen wird über Abschalten des Ausgangs realisiert. Die-
se Eigenschaft ist in den Modulen konstruktiv realisiert und kann nicht verändert werden.
Dies ist insbesondere bei den SafeMOTION-Modulen zu betrachten, da der sichere Zustand zu einer
Momentenfreischaltung des Motors führt!
Gefahr!
Nach Aktivierung des sicheren Zustands (STO) oder im Zustand FAIL SAFE wird der Antrieb
nicht mit Energie versorgt, sodass der Motor moment- und kraftfrei ist.
Wenn der Antrieb vor der Aktivierung des STO in Bewegung war, erfolgt das Stillsetzen
durch eine unter Umständen vorhandene sichere Motorhaltebremse bzw. durch die Reibung
im Gesamtsystem!
Gefahr!
Im Falle einer externen Krafteinwirkung (z. B. durch hängende Lasten) kann es zu gefährli-
chen Bewegungen kommen!
Stellt diese Tatsache ein Sicherheitsrisiko dar, so muss der Anwender diesen Fall durch ent-
sprechende Vorkehrungen (z. B. mechanische Bremsen) sicher verhindern! Diese Vorkeh-
rungen müssen dem notwendigen Sicherheitslevel entsprechen!
Gefahr!
Die sichere Reaktionszeit ist zu berücksichtigen, da diese die zu berücksichtigenden Rest-
wege und Restzeiten maßgeblich beeinflusst!
Für die Betrachtung der gesamten sicherheitstechnischen Reaktionszeit muss der Anwen-
der zwingend eine Validierung der Nachlaufzeit des Gesamtsystems durchführen! .
7.4.4 Systemspezifische Informationen
Das Wirkprinzip bezieht sich auf eine Potenzialgruppe.
Alle Potenzialgruppen dürfen generell nur von 1 Einspeisemodul versorgt werden. Es darf durch die mögliche
Weiterverarbeitung der Versorgung am Modul zu keiner mehrfachen Einspeisung kommen.
Beim X20 System sind als Busmodul für Einspeisemodule ausschließlich Module des Typs X20BM01, X20B-
M23 oder X20BM26 zugelassen, welche eine Trennung der internen I/O-Versorgung nach links gewährleis-
ten.
Bei den Modulen X20PS9400 und X20PS3300 darf nur die I/O-Versorgung (+24 V I/O) mit dem Sicherheits-
schaltgerät geschaltet werden. Die Busversorgung (+24 V BC/X2X L.) muss getrennt erfolgen.
Bei der Versorgung der X67 Potenzialgruppe durch das Modul X67PS1300 darf nur die I/O-Versorgung (+24
V I/O) mit dem Sicherheitsschaltgerät geschaltet werden. Die Busversorgung (+24 V BC/X2X L.) muss ge-
trennt erfolgen.
Das Wirkprinzip ist auf die im folgenden Zertifikat angeführten Module beschränkt.
ACOPOSmulti SafeMOTION Wechselrichtermodule: In einem Einachs-Wechselrichtermodul ist ein SafeMOTION-Modul integriert, dies bedeutet ei-
2)
nen sicheren Knoten. In einem Zweiachs-Wechselrichtermodul sind zwei SafeMOTION-Module integriert, dies bedeutet zwei sichere Knoten.
X20 System Anwenderhandbuch 4.30
Mechanische und elektrische Konfiguration
Zusätzlich entspricht jedes
2)
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