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Bremszange, Ausbau Und Erneuerung; Modell Rd 250 / 400 Bauj. 1976; Modell Rd 250 / 400 Dx Bauj. 1978; Hauptbremszylinder, Kontrolle Und Erneuerung - Yamaha RD 250 Reparaturanleitung

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Inhaltsverzeichnis

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YAMAHA RD 250 / 400 DX

6.4.4 Bremszange, Ausbau und Erneuerung

6.4.4.1 Modell RD 250 / 400 Bauj. 1976

Die zwei großen Sechskantschrauben und die zwei Innensechskantschrauben herausdrehen und die Bremszange in ihre zwei Hälften
auseinandernehmen. Die Gummidichtungen zwischen den Hälften herausnehmen, sie müssen erneuert werden. Die zwei Druckkolben mit Preßluft
herausblasen, dabei einen Lappen über die Kolben legen, damit sie nicht unkontrolliert herausfliegen und beschädigt werden. Sollte dies wegen
Schwergängigkeit nicht gehen oder es mangelt an Preßluft, muß man die Bremsanlage provisorisch wieder zusammenbauen und füllen. Mit dem
Hydraulikdruck müßten dann die Kolben herauskommen. Da sie nie gleichmäßig herauskommen, Unterklemmen von Holz oder einen Kolben mit
einer großen Zange festhalten (mit dünnen Gummi unterlegen!). Sollten die Kolben trotzdem nicht ganz heraus kommen, sind sie verrostet oder
verrieft und die Zange muß sowieso komplett erneuert werden! Die je Kolben befindliche Staubdichtung und Kolbendichtung müssen erneuert
werden.
Bremszange und Bremskolben vorsichtig in sauberer (neuer) Bremsflüssigkeit säubern, niemals andere Flüssigkeiten wie Benzin oder Öl
verwenden! Die Dichtung werden sonst beschädigt und verlieren ihre Funktion! Die Kolben und ihre Laufflächen in der Bremszange auf
Beschädigung und Riefen hin untersuchen. Sind solche erkennbar, müssen sie erneuert werden, eine Reparatur ist nicht möglich. Alle Dichtungen
müssen ungeachtet ihres Aussehen erneuert werden. Die Dichtungen sollen laut Hersteller alle zwei Jahre erneuert werden, selbst wenn bis dahin
keine Probleme aufgetreten sind.
Der Wiederzusammenbau sollte unter säubersten Bedingungen erfolgen. Die Teile nach der Reinigung gegebenfalls in sauberen Plastiktüten
aufbewahren. Die Bremszange wieder an die Bremsleitung anschließen und an dem Bremsträger festschrauben. Die Bremsbeläge nicht vergessen
einzusetzen! Die Bremsanlage muß hiernach vor Inbetriebnahme nach Anweisung gefüllt und entlüftet werden. Dieser Vorgang ist unter
6.4.8
beschrieben.

6.4.4.2 Modell RD 250 / 400 DX Bauj. 1978

Für die in das 78er Modell verwendete Schwimmsattelbremse ist im Prinzip die gleiche Demontage anzuwenden, nur das sie nur einen
Bremskolben besitzt und dieser statt nur der einen Kolbenringdichtung einen inneren und einen als Staubschutz ausgebildeten äusseren hat.

6.4.5 Hauptbremszylinder, Kontrolle und Erneuerung

Der Hauptbremszylinder der Hinterradbremse ist am rechten unteren Rahmenrohr befestigt und wird durch den den Fußbremshebel über eine
mit Hilfe einer über einen Gabelkopf Bolzen an ihm befestigten Druckstange betätigt.
Zuerst muß die Bremsflüssigkeit abgelassen werden. Es ist zu beachten, daß die Bremsflüssigkeit nicht auf lackierte Flächen kommt, sie wirkt
ätzend. Der runde Deckel des Bremsflüssigkeits- Ausgleichbehälter kann nach dem Abdrehen abgenommen werden. Darunter befinden sich die
kombinierte Deckeldichtung und Ausgleichsmembrane. Die Staubschutzkappe von der auf der Radinnenseite an der Bremszange befindlichen
Entlüfterschraube abnehmen und einen passenden Schlauch aufstecken, der in ein sauberes (Glas) Gefäß führt. Nach Aufdrehen der Entlüfterschraube
Bremsflüssigkeit ins Gefäß ablaufen lassen. Durch "Pumpen" mit dem Fußbremshebel den Ablauf der Bremsflüssigkeit unterstützen. Die Flüssigkeit
nicht mehr verwenden!
Bevor der Hauptbremszylinder zerlegt wird, ist für eine saubere Arbeitsunterlage zu sorgen. Es eignet sich ein großer Bogen weisses Papier,
auf dem auch kleine Teile nicht übersehen werden.
Der Bremslichtschalter wird von der Bremsflüssigkeit direkt hydraulisch betätigt und kann daher im Falle eines Defektes nur nach Entleeren
der betreffenden Bremsanlage aus- und wieder eingebaut werden. Ein Defekt ist aber durch sein "geschützte" Lage sehr selten. Aus diesem Grund ist
der hydraulisch betätigte Bremslichtschalter immer eingebaut zu belassen, nach dem Grundsatz, was funktioniert, das läßt man in Ruhe! Lediglich bei
den neueren Modellen wurde der hydraulische wie auch schon bei der Vorderrad- Bremse durch einen mechanisch betätigten ersetzt, welcher wie der
vordere dann auch genauso oft verreckte und erneuert werden mußte. Der Fußbremshebel ist auf einer gezahnten Welle drehbar gelagert und drückt
bei Betätigung über einen drehbar angeordneten Metallstift auf den Betätigungskolben des Hauptbremszylinders. Der Bremsschlauch wird durch
Herausdrehen der Hohlschraube abgenommen. Nach Herausdrehen der zwei Klemmschrauben, die den Hauptzylinder am Rahmenrohr halten, wird
der Hauptbremszylinder abgenommen. Es ist darauf zu achten, daß keine Bremsflüssigkeit über lackierte Flächen oder über Kunststoff und
Gummiteile verspritzt wird.
Der Staubschutz, der das Ende des Hauptbremszylinder schützt, abziehen und den Sprengring, der den Kolben in seine Stellung hält, mit einer
Sprengringzange abnehmen. Der Kolben kann jetzt herausgenommen werden. Danach werden das Rückschlagventil, die Federmanschette und die
Rückholfeder ebenfalls herausgezogen. Jetzt kann die Federmanschette am Ende der Rückholfeder für das Rückschlagventil abgenommen und die
Federmanschette vom Kolben abgehoben werden. Kolben und Zylinderdichtseiten müssen sehr sorgfältig überprüft werden. Ist eine von ihnen
zerkratzt oder ihre Auflagefläche auf irgendeine Weise beschädigt, müssen sie erneuert werden. Die verschiedenen Dichtungen müssen ohne Besehen
ihres Zustands erneuert werden.
Der Zusammenbau ist der Vorgang des Zerlegens umzukehren, jedoch ist darauf zu achten, daß kein Bestandteil zerkratzt oder anders
beschädigt wird. Als Schmier und Gleitmittel ist zum Zusammenbau nur saubere Bremsflüssigkeit zu verwenden. Wenn man die Gummi Dichtungen
vor der Montage in saubere Bremsflüssigkeit taucht, werden sie elastischer. Nach Beenden des Zusammenbaus wird die Bremsleitung wieder
angeschlossen und die Hohlschraube mit zwei neuen Dichtscheiben festgezogen. Um einen guten Dichtsitz zu erreichen, die Hohlschraube nicht zu
fest anziehen. Der Bremsflüssigkeits Ausgleichbehälter wird mit neuer Bremsflüssigkeit gefüllt und die Bremsanlage laut

6.4.6 Bremsschlauch und Bremsleitung, Kontrolle

Zur Übertragung des hydraulischen Druckes in der Bremsanlage wird ein aussen angebrachter Bremsschlauch mit Bremsrohrleitung benutzt.
Der Bremsschlauch ist elastisch. Er kann Drücke bis zu 350 kg/cm² aushalten. Die an ihm befestigte Rohrleitung besteht aus doppelten Stahlrohr und
ist zum besseren Korrosionsschutz verzinkt.
Wenn die Bremsanlage überholt wird, ist der Zustand der gesamten Bremsleitung auf Risse, Brüche und Abschürfungen hin untersuchen. Der
an jedem Ende angebrachten Schlauchverbinder muß auf guten Zustand überprüft werden. Das heißt, Gewinde und Dichtungen müssen in gutem
Zustand und dicht sein. Desgleichen ist die Bremsleitung vom Hinterrad Bremszylinder zum separaten Ausgleichsbehälter zu prüfen. Diese Leitung
H.Novak * V4.2 12.09.2004
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Reparaturanleitung
Kapitel 6.4.8
*\t\yam\RD77_Reparatur.DOC#
Kapitel
entlüftet.

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