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Philips EE 2007 Anleitungsbuch Seite 84

Experimentierkästen

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Bei dem Radarsystem werden kurzwellige Hochfrequenzschwingungen
stark gebündelt und impulsförmig mit hoher Energie ausgestrahlt. Die
verwendeten elektromagnetischen Impulsbündel im Gigahertzbereich
(1 GHz = 1 000 000 000 Hz) haben die Eigenschaft, daß sie von Gegen-
ständen im Sendebereich reflektiert werden. Ein Empfänger, der nur in
den Sendepausen arbeitet, verstärkt die wieder von der Sendeantenne
aufgenommenen Reflektionen und führt sie einer Sichteinrichtung zu, die
aus einer speziellen Ablenkschaltung in Verbindung mit einer lange nach-
leuchtenden Bildröhre besteht. Reflektionen lassen den Bildschirm an
einer bestimmten Stelle aufleuchten und zeigen sicher die Position und
Entfernung des zurückkommenden Strahls an. Bei diesem Vorgang dreht
sich die Radarantenne, sendet und empfängt ständig Impulse, die auf
dem Radarschirm durch die lange Nachleuchtdauer das vollständige
Abbild der vom Radarstrahl überstrichenen Umgebung aufzeichnen. Da
Antenne und Elektronenstrahl auf dem Bildschirm in ihrer Position und
Geschwindigkeit ständig gleich sein müssen, ist eine elektrische Verbin-
dung zwischen Radarantenne und Ablenkteil der Bildröhre für eine ein-
wandfreie Bildwiedergabe notwendig. Das kann z. B. durch einen
Widerstandsgeber erfolgen, der starr mit der Achse einer Radarantenne
verbunden ist und in Abhängigkeit vom Drehwinkel des Potentiometer-
schleifers auf dem Bildschirm einen Zeiger, der vom Elektronenstrahl ab
Leuchtschirmmitte geschrieben wird, rotieren läßt. Dieser Zeiger gibt die
Himmelsrichtung an, in welcher sich das geortete Objekt befindet. Die
Länge zeigt die maximale Reichweite an und dient als Längenmaß.
Leuchtet z.B. ein Punkt des Zeigers hell auf, so ist der Abstand zwischen
Mittelpunkt der Bildröhre und Leuchtfleck proportional zur Entfernung zwi-
schen Radarantenne und geortetem Gegenstand.
[Abb. 141]
Mit der Schaltung in Abb. 141 kannst du nur die zeigerförmige und krei-
sende Ablenkung nachvollziehen, wobei durch die einfache Schaltung
der Elektronenstrahl nicht, wie bei der richtigen Radarablenkung, vom
Mittelpunkt aus zu schreiben anfängt, sondern über den ganzen Bild-
schirm eine Gerade zeichnet. Wenn du abwechselnd die Schleifer der
Trimm-Potentiometer R1 und R2 vom linken zum rechten Anschlag und
umgekehrt drehst, entsteht die rotierende Bewegung des vom
Sinus-Rechteckgenerator abgelenkten Elektronenstrahls.
8.11. Zweistrahloszillograf
In der Elektronik werden oft Meßeinrichtungen benötigt, die gleichzeitig
zwei Vorgänge aufnehmen können. Das ist z.B. notwendig, wenn man die
Phasenverschiebung zweier Sinusschwingungen zueinander ermitteln
will. Da das menschliche Auge sehr träge ist, läßt es sich leicht täuschen,
und man kann mit Hilfe eines einfachen Schaltungstricks zwei elektrische
Vorgänge nacheinander auf dem Bildschirm eines Oszillografen abbilden,
die das Auge nur gleichzeitig wahrnimmt. Dazu benötigst du einen elek-
tronischen Umschalter, der starr mit der Zeitablenkung des Oszillografen
gekoppelt ist und die Kanäle 1 und 2 abwechselnd auf den Vertikalein-
gang des normalen Oszillografen schaltet.
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