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Philips EE 2007 Anleitungsbuch Seite 101

Experimentierkästen

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9.12. Vertikaler Ablenkgenerator
Die Schaltung in Abb. 184 stellt u. a. den vertikalen Ablenkgenerator dar,
der den Elektronenstrahl der Bildröhre möglichst zeitlinear in senkrechter
Richtung über den Bildschirm wandern lassen soll. Diese Forderung kann
nur ein periodischer Sägezahn erfüllen (siehe Kap. 4.1.). Da jedes Bild
von oben nach unten geschrieben wird, muß die Spannung vom Maximal-
wert in einer der Norm entsprechenden Zeit von ca. 1/50 Sekunde gleich-
mäßig auf 0 abfallen. Für den Rücklauf ist ein um ein Vielfaches
schnellerer Spannungssprung von 0 auf den höchsten Wert erforderlich.
[Abb. 184]
Erzeugt wird der Sägezahn indirekt über den unsymmetrischen astabilen
Multivibrator T110 und T111, dessen Funktion du schon im Kapitel 5.4.
kennengelernt hast. Seine Schaltung ist so ausgelegt, daß am Kollektor
von T111 ein kurzer positiver Rechteckimpuls steht, der über die Diode
D103 den Kondensator C127 schnell aufladen kann (Rücklauf). T122 ist
als Entladewiderstand mit einem konstanten Entladestrom aufzufassen,
wobei mit R150 der Kollektorstrom (Entladestrom, Bildhöhe) und mit
R146 die Entladekurve (Bildlinearität) eingestellt wird. C127 ist direkt mit
dem Vertikaleingang 1 der Bildröhreneinheit verbunden, so daß der Strahl
in senkrechter Richtung der Fernsehnorm entsprechend ausgelenkt wird.
Die Synchronimpulse gelangen über C123 direkt auf die Basis von T111
und sorgen für einen stabilen Bildstand; die Frequenz des Generators
(Bildfrequenz) bestimmt die Schleiferstellung von R141.
Zum Verständnis dieser Vorgänge dient dir die Abb. 185, in der die ver-
schiedenen Spannungsformen der Vertikalablenkstufe dargestellt sind.
9.13. Horizontaler Ablenkgenerator
Als eigentlicher Horizontaloszillator dient der Transistor T115 in Abb. 186,
der mit der Spule S101 einen L-C-Oszillator bildet. Die Funktion dieser
Stufe hast du im Prinzip schon im Kapitel 5.2. kennengelernt. Allerdings
weicht die Schaltung dieses Zeilenoszillators etwas von der Abb. 75 ab.
C135 ist der frequenzbestimmende Kondensator und bildet gleichzeitig
mit C136 einen kapazitiven Spannungsteiler, der die zurückgekoppelte
Spulenspannung reduziert. Da im Kollektorkreis der Widerstand R163 in
Reihe mit dem Schwingkreis liegt, ist die Ausgangsspannung nicht sinus-
förmig, sondern – weil der Transistor im Übersteuerungsbereich arbeitet
– stark rechteckig, wie sie zur Gewinnung der sägezahnförmigen Ablenk-
spannung benötigt wird (Abb. 187). Während der Dauer des Synchronim-
pulses ist der Transistor T115 leitend und schließt über die Diode D107
den positiv aufgeladenen Kondensator C139 kurz. R169 und R170 laden,
nachdem der Transistor gesperrt ist, C139 erneut auf, wobei die Ampli-
tude (Bildbreite) der entstandenen sägezahnförmigen Spannung vom
Widerstandswert des Potentiometers R170 abhängig ist. Wenn du C139
direkt mit dem Horizontaleingang (Anschluß 4) der Bildröhreneinheit ver-
bindest, erhältst du zwar schon das vollständige helligkeitsmodulierte
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