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Philips EE 2007 Anleitungsbuch Seite 70

Experimentierkästen

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7.5.
Bistabiler Multivibrator
Ein bistabiler Multivibrator, auch Flip-Flop genannt, hat zwei stabile Aus-
gangszustände und ist mit einem Wechselschalter durch Druckknopfbe-
tätigung zu vergleichen (Abb. 90). Er wird häufig als Frequenzteiler, aber
auch als Informationsspeicher eingesetzt. Mit jedem Schaltimpuls werden
abwechselnd die Kontakte SA / SB bzw. SA / SC geschlossen. Bei nähe-
rer Betrachtung erkennst du, daß nur bei jeder zweiten Schalterbetäti-
gung die Kontakte SA / SB schließen. Nach diesem Prinzip arbeitet auch
die Schaltung in Abb. 91. Im Einschaltmoment ist z.B. T2 leitend, über R4
wird dann T1 gesperrt. Aus dem Signal des Rechteckgenerators werden
mit den Kondensatoren C1 und C2 kurzzeitige Spannungsimpulse
gewonnen. Die erste von 1 auf 0 abfallende Impulsflanke kann über D2
zur Basis von T2 gelangen und diesen Transistor sperren. Da jetzt am
Kollektor von T2 eine hohe positive Spannung vorhanden ist, kann über
R4 ein Basisstrom fließen, und T1 wird leitend. Über R6 liegt die volle
Betriebsspannung an, so daß der nächste negative Impuls nicht auf die
Basis von T2, sondern über D1 auf T1 gelangen kann. T1 wird gesperrt
und T2 wieder leitend. Am Ausgang des Flip-Flop ist aus zwei Eingangs-
perioden eine Ausgangsschwingung entstanden. Das Eingangssignal ist
also durch den Faktor 2 geteilt worden. Mit dem Oszillografen kannst du
deutlich die Teilerfunktion erkennen. Allerdings darfst du bei den verschie-
denen Messungen nicht den Frequenzregler des Oszillografen verän-
dern, sondern nur einmal auf ein feststehendes Bild einstellen.
7.6.
Schmitt-Trigger
Vielfach soll aus einer analogen Spannungsform ein digitales Signal
erzeugt werden. Diese Aufgabe löst der Schmitt-Trlgger (auch Schwell-
wertschalter genannt) nach Abb. 92. Über den Widerstand R2 gelangt die
sinusförmige Eingangsspannung auf die Basis von T1. Wenn die Ein-
gangsspannung den Spannungsabfall an R1 überschreitet, wird T1 lei-
tend und T2 gesperrt. Erst wenn das Eingangssignal wieder unter die
Emitterspannung absinkt, sperrt T1, und T2 wird über den positiven
Basisstrom, der durch R3 und R4 fließt, leitend. Der Widerstandswert von
R1 bestimmt die Schaltspannung des Schmitt-Triggers. Bei R1 = 100 Ω
wird das Ausgangssignal breiter, weil die Emitterspannung kleiner ist und
schon bei einem niedrigen Eingangsspannungspegel T1 leitend wird.
[Abb. 92]
7.7.
Logische Funktionen
Du wirst sicher fragen: Was sind logische Funktionen oder Verknüpfun-
gen? Alle Vorgänge in der Natur, in deiner Umgebung, in der Mathematik
usw. stehen in einem gewissen Zusammenhang zueinander. Ein einfa-
ches Beispiel: Die Bohrmaschine läuft, wenn der Schalter betätigt
wird und der Stecker in der Steckdose ist. Es besteht ein logischer
Zusammenhang zwischen „die Bohrmaschine läuft" und den Aussagen
„der Schalter ist betätigt" und „der Stecker ist in der Steckdose".
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