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Philips EE 2007 Anleitungsbuch Seite 100

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impulse. Sie müssen aus dem gesamten Videosignal herausgetrennt und
nach Bild- und Zeilenimpulsen aufgeteilt werden. Diese Aufgabe über-
nimmt die Synchrontrennstufe, die in deinem Empfänger aus dem Transi-
stor T109 besteht. Über C116 gelangt das an R127 positiv gerichtete
Videosignal auf die Basis des Schalttransistors. Nur die positiven Syn-
chronimpulsspitzen verursachen einen Kollektorstrom. Das Bildsignal
selbst wird dagegen abgeschnitten (siehe Abb. 181). Deshalb sind am
Kollektorwiderstand R135 nur die negativ gerichteten Gleichlaufzeichen
vorhanden.
Die Trennung nach Bild- und Zeilenimpulsen erfolgt mit Hilfe von Pässen.
R136 / C120 / R137 / C121 bilden einen doppelten Tiefpaß, der so
dimensioniert ist, daß nur die Bildsynchronimpulse von 50 Hz ungehin-
dert passieren können, die Zeilenfrequenz (15 625 Hz) dageben durch
die geringen Wechselstromwiderstände von C120 und C121 kurzge-
schlossen wird. Der Hochpaß C122 / R151 ist für die Zeilensynchron-
impulse kein Hindernis, für die 50 Hz Bildfrequenz jedoch stellt C122
einen hochohmigen Widerstand dar.
Andere Bezeichnungen für Hoch- und Tiefpaß, wie du sie häufig in der
technischen Literatur finden wirst, sind Differenzier- und Integrierglied. In
Kapitel 3.11. und 3.12. hast du ihre Wirkung auf eine Sinusschwingung
kennengelernt. Eine Rechteckspannung, wie z.B. unser Synchronimpuls,
reagiert etwas anders auf die R-C-Schaltung. Das zeigt dir die Abb. 182
und Abb. 183 ganz deutlich.
Das Differenzierglied (Hochpaß) C1 und R4 der Schaltung in Abb. 182
überträgt den Rechteckimpuls, der in einem Rechteckgenerator mit nach-
folgender Ausgangsstufe T1 erzeugt wird, auf den Vertikaleingang der
Oszillografenschaltung. Mit steigender Kapazität (kleiner werdender
kapazitiver Widerstand) wird die Form der Ausgangsspannung immer
weniger beeinflußt. Ist C1 dagegen sehr klein (in unserem Fall 10 nF),
kann sich nach dem positiven Spannungsanstieg der Eingangsspannung
der aufgeladene Kondensator C1 wieder sehr schnell über R4 entladen.
Die Ausgangsspannung sinkt auf 0 Volt, während am Eingang noch der
positive Wert vorhanden ist. Fällt der Eingangsimpuls auf 0 Volt zurück,
lädt sich C1 mit entgegengesetzter Polarität auf, kann sich aber auch wie-
der schnell entladen. Aus einem langen positiven Rechteckimpuls sind
bei der Differenzierung je ein kurzzeitiger positiver und negativer Nadel-
impuls entstanden.
Abb. 183 zeigt dagegen ein Integrierglied (Tiefpaß). Da C1 sich über R4
bei einer rechteckförmigen Eingangsspannung ständig auf- und entladen
muß, wird z.B. bei einer Kapazität von 10 nF die Form des Rechteck-
signals unwesentlich verändert. Ist C1 dagegen 0,15 µF, kann sich der
Kondensator bei einem positiven Spannungsanstieg nicht mehr schnell
genug auf den max. Wert aufladen. Die Ausgangsspannung ist säge-
zahnförmig und beträgt nur noch 1/3 der Eingangsspannung.
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