Herunterladen Diese Seite drucken

Waldorf Edition PPG Wave 2.V Bedienungsanleitung Seite 94

Werbung

Waldorf Edition
Gate
Der Begriff Gate wird im Bereich der Tontechnik in verschiedenen Zusammenhängen
verwendet. In der deutschen Übersetzung „Tor" läßt sich die grundsätzliche Eigenschaft
des Begriffs erkennen: Es kann offen oder geschlossen sein, oder technisch ausgedrückt,
aktiv oder inaktiv. Ein Gate im Sinne eines Gerätes ist eine Baugruppe, die abhängig
von gewissen Randbedingungen ein Signal durchläßt oder es sperrt. Dies wird bspw. in
einem Noisegate so genutzt, daß ausschließlich Signale mit einem definiertem
Mindestpegel durchgelassen werden, um das Rauschen in Signalpausen zu
unterdrücken.
Im Zusammenhang mit analogen Synthesizern wird Gate als ein Steuersignal
verstanden, das die beiden Zustände aktiv oder inaktiv annehmen kann. Als Beispiel
dient hier die Tastatur eines solchen Synthesizers: Beim Betätigen einer Taste liefert sie
zwei getrennte Signale: CV und Gate. Die Steuerspannung CV (siehe Beschreibung
dort) bestimmt die Tonhöhe der gedrückten Taste. Das Gate-Signal ist aktiv, solange die
Taste gehalten wird, danach wird es sofort wieder inaktiv. In der Klangerzeugung kann
dieses Gate-Signal z.B. dazu dienen eine Hüllkurve auszulösen (triggern), die den VCA
steuert.
Hüllkurve
Eine Hüllkurve erzeugt ein zeitlich veränderliches Steuersignal. Sie wird verwendet, um
einen klangformenden Baustein innerhalb eines bestimmten Zeitraumes zu modulieren.
Eine Hüllkurve kann zum Beispiel die Filtereckfrequenz eines Tiefpaßfilters
modulieren. Dadurch öffnet und schließt sich das Filter in Abhängigkeit von der
Hüllkurve, wodurch sich die Charakteristik des gefilterten Klanges zeitlich ändert.
Gestartet wird die Hüllkurve durch ein Triggersignal, meist eine MIDI-Note. Die
klassische Form der Hüllkurve besteht aus vier getrennt einstellbaren Phasen: Attack,
Decay, Sustain und Release. Sie wird daher auch als ADSR-Hüllkurve bezeichnet.
Sobald ein Triggersignal eintrifft, durchläuft die Hüllkurve die Attack- und Decay-
Phase, bis sie den Sustain-Pegel erreicht. Dieser wird dann solange gehalten, bis das
Triggersignal beendet wird. Danach geht sie in die Release-Phase über, die den Pegel
bis zum Minimalwert absenkt.
LFO
LFO ist die Abkürzung für Low Frequency Oscillator. Ein LFO erzeugt eine periodische
Schwingung mit niedriger Frequenz und wählbaren Wellenformen. Er kann, genau wie
eine Hüllkurve, zu Modulationszwecken benutzt werden.
MIDI
MIDI ist die Abkürzung für „Musical Instrument Digital Interface", was soviel heißt, wie
Digital-Schnittstelle für Musikinstrumente. Es wurde Anfang der achtziger Jahre
entwickelt, um elektronische Musikinstrumente verschiedener Bauarten und Hersteller
miteinander zu verbinden. Gab es bis zu diesem Zeitpunkt keine einheitliche Norm für
die Verkopplung mehrerer Klangerzeuger, so stellte MIDI einen entscheidenden
Fortschritt dar. Von nun an war es möglich, mittels einfacher und immer gleicher
Verbindungsleitungen alle Geräte untereinander zu verbinden. Die grundsätzliche
Vorgehensweise ist dabei folgende: Es wird immer ein Sender mit einem oder mehreren
Empfängern verbunden. Soll beispielsweise ein Computer einen Synthesizer spielen, so
Bedienhandbuch
94
Waldorf

Werbung

loading