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Mercedes-Benz Actros BM 93x Bedienungsanleitung Seite 171

Aufbaurichtlinien lastkraftwagen

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6.16.9 Parametrierbares Sondermodul (PSM)
Das Zusammenwirken der verschiedenen Steuergeräte
wird unter dem Begriff Integriertes Elektronik System
(IES) zusammengefasst.
Die Verbindung zwischen den einzelnen Komponenten
erfolgt nicht mehr analog durch entsprechende Verka-
belung, sondern digital mit Hilfe eines Hochgeschwin-
digkeits-Datenbussystems, einem High-Speed Control-
ler-Area-Network (HS-CAN-Bus).
Alle teilnehmenden Steuergeräte verstehen die Bot-
schaften des CAN-Bus und sind an die CAN-Sprache,
das sogenannte Protokoll, angepasst.
Um den Aufbauherstellern die Möglichkeit zu geben,
auf einzelne CAN-Bus-Daten zuzugreifen, wurde das
Parametrierbare Sondermodul (PSM) entwickelt, das
unter dem Code EM8 verfügbar ist. Die CAN-Schnitt-
stelle ist über den Zusatzcode EM9 auch nach
ISO 11898 (5-Volt basierter CAN) lieferbar und ersetzt
den 24-Volt-basierten CAN-Bus nach ISO 11992.
Dieses Modul kann aus die Botschaften des HS-CAN
Busses Daten lesen und z. B. in Schaltsignale an dafür
vorgesehenen Ausgängen (Ausgang auf „High" oder
„Low") oder in PWM-Signale (Pulsweitenmodulation)
übersetzen, die evtl. von der Aufbauelektronik abgehört
werden können.
Mit dem PSM ist eine klar definierte, diagnosefähige
und EMV-geprüfte Schnittstelle zwischen Fahrzeug und
Aufbau vorhanden. Es ist kein Eingriff in die Verkabe-
lung des Fahrzeugs zulässig, da dies zu Fehlermeldun-
gen der anderen Steuergeräte am CAN-Bus führt.
Kundenspezifische Anforderungen können dabei spezi-
elle Eingänge wie z. B. externer Motorstart und -stopp
oder spezielle Ausgänge wie z. B. puls-pausenmodu-
lierte Motordrehzahlen sowie CAN-Bus-fähige Steuerge-
räte in Aufbauten oder Anhänger sein.
Mercedes-Benz Aufbaurichtlinien für Lastkraftwagen, Stand: 31.01.2016
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6 Änderung am Grundfahrzeug
6.16 Stromabnahme – Zusatzverbraucher
Das PSM-Steuergerät ist durch Ankopplung an den
HS-CAN-Bus mit dem IES-System verbunden und hat
damit Zugriff auf alle Botschaften, die von den ange-
bundenen Steuergeräten verschickt werden (z. B.:
Leergasschalter aktiv, Feststellbremse aktiv, Betriebs-
bremse aktiv, Geschwindigkeit C3, Motordrehzahl).
Im Gegensatz dazu können an analogen und digitalen
Ein- und Ausgängen einzelne Signale überwacht oder
erzeugt werden.
Beispiel:
1 Die Drehzahl wird in einer Botschaft der FMR
verschickt und kann vom PSM-Steuergerät gelesen
werden. Das PSM-Steuergerät wandelt die Drehzah-
linformation in ein PPM-Signal um und stellt dieses
an einem Ausgang zur Verfügung.
2 In entgegengesetzter Richtung kann das PSM die
Stellung eines Handfahrgebers in eine HS-CAN-Bot-
schaft umwandeln und so die gewünschte Dreh-
zahlanfordern.
Kabelstecker im E-Fach (Beispiel)
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