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6.13
Vorlaufachse/Nachlaufachse
a WARNUNG
Der Anbau einer zusätzlichen Achse kann bei Fahr-
zeugen mit Telligent
®
-Stabilitätsregelung dazu füh-
ren, dass dieses System nicht mehr bestimmungsge-
mäß funktioniert und versagt.
Das Fahrzeug kann ins Schleudern geraten und der
Fahrer kann die Kontrolle über das Fahrzeug verlie-
ren und einen Unfall verursachen.
Bei Fahrzeugen mit Telligent
der Anbau einer zusätzlichen Achse nicht erlaubt.
Beim nachträglichem Anbau einer Vor- oder Nachlau-
fachse ist eine Unbedenklichkeitsbescheinigung der
zuständigen Abteilung erforderlich (e Seite 15).
Vor dem Einbau ist zu prüfen:
• An der Antriebsachse ist ein Stabilisator erforder-
lich.
• Zusätzliche Rahmenverstärkungen müssen einge-
baut werden.
• Veränderungen an Lasteinleitungspunkten (z. B.
Achsaufhängung, Federböcke usw.) sind nicht
erlaubt.
• Die Mindest-Vorderachslast muss bei erhöhtem
zulässigen Gesamtgewicht eingehalten werden.
• Die zulässigen Achslasten dürfen nicht überschrit-
ten werden.
• Die Betriebs- und Feststellbremse der Vor- oder
Nachlaufachse ist bezüglich der Bremswirkung
(Bremszylinder, Gestängesteller-Hebellänge,
Bremsbelag) auf die serienmäßige Bremsanlage
abzustimmen. Gegebenenfalls werden dabei an der
Vorderachse größere Bremszylinder erforderlich.
Mercedes-Benz Aufbaurichtlinien für Lastkraftwagen, Stand: 31.01.2016
-Stabilitätsregelung ist
®
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6 Änderung am Grundfahrzeug
6.13 Vorlaufachse/Nachlaufachse
• Bei Fahrzeugen mit Telligent
muss die Vor- oder Nachlaufachse bremsenseitig
„seitenweise an die Hinterachse" angehängt und
falls erforderlich für den ABS-Betrieb zusätzlich
bremsdruckreduziert werden.
• Die gesetzlich vorgeschriebenen Ansprech- und
Schwellzeiten dürfen nicht überschritten werden.
• Das Druckluft-Volumen für den Hinter-
achs-Bremskreis ist entsprechend zu vergrößern.
• Bei Fahrzeugen mit Traktionssteuerung an der
Vor- oder Nachlaufachse ist die Bremsensteuerung
entsprechend anzupassen.
• Bei Fahrzeugen mit Antriebs-Schlupf-Regelung
(ASR) ist ein Mitbremsen der Vor- oder Nachlau-
fachse im ASR-Betrieb durch geeignete Maßnah-
men zu verhindern.
• Die vorgeschriebene Bremswirkung der Dauer-
bremse muss auch nach der Auflastung erreicht
werden.
• Die Luftpresserleistung muss ausreichend sein.
• Die ALB-Auslegung bzw. die Überlast-Schutzeinrich-
tungen sind anzupassen.
• Die Befestigung der Vor- oder Nachlaufachse am
Fahrgestellrahmen so ausführen, dass die Längs-
und Querkräfte sicher aufgenommen werden
können, ohne dass sich diese auf die Antriebsachse
übertragen.
• Auf ausreichenden Abstand zur Gelenkwelle achten.
• Einheitliches Federsystem mit Achslastausgleich
anstreben.
• Fahrzeuge mit erhöhter zulässiger Vorderachslast
sind zu bevorzugen.
-Bremssystem/ABS
®
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