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Compex 3 Handbuch Seite 69

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GUIDE PRATIQUE DE:AS
26/02/07
19:44
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4) Situation 4
Partielle Denervation,
innerhalb der
reinnervationsfrist
Beispiel:
PARALYSE DES
PERONÄUSNERVS
Die Befragung des Patienten ergibt:
• Stelle der Verletzung: Es handelt sich um
eine
Komplikation
einer
Kniegelenktotalprothese
• Zeitpunkt der Verletzung: Der Eingriff
fand vor 45 Tagen statt.
Erste Frage:
Ist
die
Frist
der
Reinnervation
Der Abstand zwischen der Verletzung und
überschritten?
den
motorischen
Reizpunkten
der
Peronäusloge
beträgt
ungefähr
15
Zentimeter, die Reinnervationsfrist beträgt
daher ungefähr fünf Monate. Da die
Verletzung erst anderthalb Monate alt ist,
ist
die
Reinnervationsfrist
nicht
überschritten.
Zweite Frage:
Handelt es sich um eine komplette
oder partielle Denervation?
Test auf eine komplette
oder partielle Denervation
der peronäusloge
1 - Protokoll
Muskelatrophie
Stufe 1
2 - Elektrodenplatzierung
Es wird ein Stimulationskanal eingesetzt.
Eine
kleine
positive
Elektrode
wird
unterhalb des Tibiaköpfchens befestigt, wo
der N. Peroneus Communis verläuft. Die
negative Elektrode (groß) wird transversal
auf der mittleren Höhe der lateralen
Unterschenkelseite angebracht.
3 - Ergebnisse
Wenn man die Energie langsam erhöht,
visualisiert man eine unvollkommene
Bewegung der Dorsalflexion des Knöchels
sowie eine beginnende Eversion des Fußes.
Page 136
SCHLUSSFOLGERUNG
Der Patient leidet an einer Paralyse des
Peronäusnervs
mit
partieller
Denervation
der
Muskeln
der
Peronäusloge. Es besteht Aussicht auf
eine Reinnervation der denervierten
Muskelfasern.
PRAKTISCHE BEHANDLUNG
Bei einem denervierten Muskel bestehen
verschiedene Therapiemöglichkeiten
für eine Rehabilitation. Siehe Auswahl
von Form und Parameter des Impulses
(Denervierte Muskeln – Theorie)
Je nach klinischen Umständen und
Lehrmeinung, kann der innervierte Teil des
Muskels mit rechteckigen zweiphasigen
Kurzimpulsen mit den Programmen
Neurostimulation
behandelt werden.
Es ist jedoch sehr wichtig, der Atrophie
vorzubeugen und das Phänomen der
denervierten Fasern zu begrenzen. Dazu
müssen die Impulse mit Flankensteilheit
Teilweise automatisch
der Programme
Teilweise
manuell
oder
eingesetzt
werden.
METHODE
1 - Protokoll
Teilweise automatisch
oder
Teilweise
manuell
Wenn man die genauen Parameter der
Stimulation nicht kennt (dazu benötigt man
die genauen Ergebnisse eines vor kurzem
erstellten Elektromyogramms), sollte man
das Programm
Teilweise automatisch
verwenden (der Compex 3 arbeitet mit den
Standardwerten).
2 - Elektroden
Selbstklebende Elektroden sind nicht gut
zur Stimulation von denervierten Muskeln
geeignet. Weiche Carbonelektroden sind in
diesem Fall vorzuziehen. Die Größe sollte
dabei so gewählt werden, dass die
Elektroden alle Muskelfasern abdecken, die
stimuliert werden sollen.
Denerviert
Im Programm
arbeiten wir
bipolar, d.h. dass der positive und der
negative Pol indifferent sind.
Die beiden Elektroden mit Gel versehen
und transversal auf dem Muskelbauch
anbringen (dabei die Sehnenpartien
aussparen). Ihre Größe wurde vorher
zugeschnitten, um ein Maximum an
Muskelfasern abzudecken. Sie müssen
also die gesamte Muskelbreite abdecken.
3 - Automatische Steilheitssuche
Platzieren Sie die Elektroden auf den zu
stimulierenden Muskel und bestätigen Sie
Teilweise
die Wahl des Programms
automatisch
(oder manuell), indem Sie auf
START drücken.
Das
Programm
beginnt
mit
der
automatischen Suche der Flankensteilheit,
und zwar nacheinander auf allen benutzten
Stimulationskanälen. Die automatische
Steilheitssuche funktioniert folgendermaßen:
jede halbe Sekunde (500 ms) erzeugt der
Stimulator einen Impuls einer Länge von
100 ms, dessen Steilheit progressiv
ansteigt.
Sobald sich eine Reaktion des Muskels
erkennbar ist, muss die + oder – Taste
unter dem Schriftzug MEMO gedrückt
werden. Der Stimulator speichert die
Flankensteilheit. Nun beginnt die Suche
nach der Flankensteilheit auf dem
nächsten Kanal. Auf diese Weise kann
man mit allen 4 Kanälen arbeiten und jeder
Stimulationskanal verfügt über eine dem
Zustand
des
stimulierten
Muskels
angepasste Neigung.
4 - Stimulationsenergie
Man soll immer mit der maximal
erträglichen Intensität arbeiten, um eine
höchstmögliche
räumliche
Beanspruchung zu erhalten.
Aus Sicherheitsgründen ist im Modus
Denerviert
die Maximalintensität auf 30
mA begrenzt.
Wenn die Intensität erhöht wird, passt der
Compex 3 die Länge der Impulse so an,
dass die Steilheit konstant bleibt.
5 - Behandlungsablauf
Die Dreieckimpulse werden alle zwei
Sekunden wiederholt (Frequenz: 0,5 Hz).
Bei
jedem
Impuls
reagieren
die
Muskelfasern mit einem einfachen Zucken.
6 - Dauer und Frequenz
Die Behandlung dauert 8 Minuten und ist
fünf Mal die Woche bis zu einer möglichen
Reinnervation zu wiederholen. Sie wird
abgebrochen,
wenn
die
Reinnervationsfristen überschritten sind.
Wenn nach Ablauf der Fristen lediglich
eine partielle Reinnervation erzielt wurde,
setzt man eine Amyotrophie-Behandlung
ein, um eine ausgleichende Hypertrophie
zu erzielen (siehe Situation 2).
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