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Compex 3 Handbuch Seite 65

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GUIDE PRATIQUE DE:AS
26/02/07
19:44
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2 - Behandlungsablauf:
1-2 Sitzungen von 20-30 Minuten pro Tag
3 - Elektrodenplatzierung
Die Elektroden werden am Antagonisten
des zu behandelnden spastischen Muskels
angebracht. Stimuliert wird ausschließlich
der Antagonisten-Muskel, nicht jedoch der
spastische
Muskel
selbst!
Siehe
Positionierung der Elektroden auf den
Bildern des Anwendungshandbuches.
4 - Körperposition
Der Patient bzw. der zu behandelnde
Körperbereich müssen so gelagert werden,
dass bei der Bewegung eine maximale
Gelenkamplitude erzielt werden kann. Im
Gegensatz zu den klassischen Regeln beim
Einsatz von NMES ist es bei diesen
Behandlungen vorteilhaft, eine isotonische
Kontraktion des Antagonisten-Muskels zu
erreichen, die eine Bewegung bis zur
maximalen Gelenkamplitude ermöglicht und
damit eine maximale Streckung des
spastischen Muskels hervorruft.
• Untere Gliedmaßen:
Bein: Patient sitzt;
Oberschenkel: Horizontallagerung (Bauch);
• Beckengürtel:
Horizontallagerung (Rücken);
• Schultergürtel:
Patient sitzt, Arm 30° vom Körper
abgewinkelt, Ellenbogen aufgestützt;
• Obere Gliedmaßen:
Patient sitzt; Trizeps: Ellenbogen nach außen
gedreht (Supination); Streckmuskeln Finger/
Handgelenk: nach innen gedreht (Pronation).
5 - Stimulationsenergie
Arbeiten Sie grundsätzlich mit einer Energie,
bei der es nicht zu einer Ausbreitung der
Stimulation in den Bereich des spastischen
Muskels kommt. Die Energie zur Stimulation
muss jedoch in einem Bereich liegen, bei
dem eine isotonische Kontraktion des
Antagonisten-Muskels zu einer Bewegung
führt, bis die maximale Gelenkamplitude
erreicht ist und es somit zur größtmöglichen
Streckung des spastischen Muskels kommt.
Dies kann nicht erreicht werden, wenn das
Ungleichgewicht zwischen Agonist und
Antagonist zu stark ausgeprägt ist, was dann
der Fall ist, wenn die Spastizität eines Muskels
größer ist als die Kontraktionskraft seines
verkümmerten Antagonisten. Die Stimulation
ermöglicht somit lediglich eine mehr oder
weniger eingeschränkte Bewegung bzw.
überhaupt keine Bewegung. Die Behandlung
sollte sogar in dieser Situation durchgeführt
werden, weil die Stimulation durchaus einen –
wenn auch eingeschränkten – Rückgang der
Spastizität bewirkt.
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6 - Manuelle Auslösung der
Stimulation
Wenn Sie den m 4 verwenden (was zu
empfehlen ist), beginnt die Stimulationssitzung
automatisch mit der Messung der Chronaxie
(m 3). Dieser kurze, etwa 10 Sekunden
dauernde Test ermöglicht die Adaptation der
optimalen Dauer des Stimulationsimpulses
und garantiert somit höchsten Komfort.
Wenn der m 4 nicht benutzt wird, muss
die Behandlungszone zuvor gewählt werden.
Anschließend muss die Energie allmählich bis
zur ersten Kontraktion des Antagonisten
erhöht werden.
Nach jeder Kontraktion folgt eine Ruhephase
von 5 Sekunden. Nach Ablauf dieser Zeit
muss die + Taste eines beliebigen Kanals
gedrückt
werden,
um
die
nächste
Kontraktion auszulösen. Auf diese Weise
lassen sich die Kontraktionen manuell
auslösen und somit auch kontrollieren.
Dieses Verfahren bietet für den Patienten
einen psychologischen Vorteil und gestattet
es ihm, die Behandlung mit der eigenen
Hand auszulösen und synchron mit den
entsprechenden Bewegungen durchzuführen.
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7 - Zugehörige Bewegungen
• Passive Mobilisierung:
Wenn die Stimulation des Antagonisten-
Muskels nicht ausreicht, um eine maximale
Gelenkamplitude zu erzielen, muss die
Bewegung durch eine passive Mobilisierung
vervollständigt werden. Dazu lässt man die
elektroinduzierte Kontraktion bis zum Punkt
der größtmöglichen Gelenkamplitude ablaufen
und vervollständigt anschließend die Bewegung
durch sanften und schrittweisen Druck.
Es kann vorkommen, dass der Zyklus dieser
unterstützten Kontraktion länger ist als die
programmierte Dauer der elektroinduzierten
Kontraktion, die somit nicht während der
gesamten passiven Bewegung aufrecht
erhalten werden kann. In diesem Fall lässt sich die
elektroinduzierte Kontraktion wie gewünscht
verlängern, indem man gleichzeitig die Tasten
+ und - des verwendeten Kanals drückt. Die
Kontraktion dauert dann solange an, wie die
beiden Tasten gedrückt gehalten werden.
3) Die Hand von
Hemiplegikern
B
ei
Hemiplegikern
sind
Hand
und
Handgelenk motorisch geschwächt oder
sogar gelähmt, was mit einer mehr oder
weniger stark ausgeprägten Spastizität der
Beugemuskeln sowie einer Atrophie der
Arbeiten Sie grundsätzlich mit einer Intensität,
Streckmuskeln einher geht. Wenn keine
bei der es nicht zu einer Ausbreitung der
regelmäßige
Behandlung
zur
Stimulation in den Bereich der Beugemuskeln
Aufrechterhaltung der Ergebnisse erfolgt,
von Fingern und Handgelenk kommt.
entwickelt
sich
diese
stark
Im Idealfall liegt die Stimulationsenergie in
beeinträchtigende Situation zu einer
einem Bereich, bei dem Finger und
Kontraktur, verbunden mit Deformierungen.
Handgelenk durch die Kontraktion der
Wie bei der Dorsalflexion des Fußes von
Streckmuskeln bis zur maximalen Amplitude
Hemiplegikern schlagen wir auch bei
der Streckbewegung gestreckt werden.
diesem Problem eine ganz spezifische
Diese Bewegung kann nicht abgeschlossen
Behandlung mit Hilfe der neuromuskulären
werden,
Elektrostimulation vor, auch wenn im
Beugemuskeln die Kontraktionskraft der
vorhergehenden
Abschnitt
bei
der
verkümmerten Streckmuskeln übersteigt. Die
Behandlung von Spastizität bereits eine
Stimulation ermöglicht somit in Extremfällen
Reihe von Punkten erläutert wurde, die
lediglich eine eingeschränkte Bewegung bzw.
beiden Behandlungen gemein sind.
überhaupt keine Bewegung. Dennoch sollte in
derartigen Situationen die Behandlung
METHODE
durchgeführt werden, weil die Stimulation
durchaus
eingeschränkten – Rückgang der Spastizität
1 - Protokoll
bewirkt. Daher wird man eine aus
Stimulation und passiver Mobilisierung
Spastizität
bestehende
durchführen.
2 - Behandlungsablauf
1-2 Sitzungen von 20 Minuten pro Tag.
Wenn Sie den Sensor verwenden (was zu
3 - Elektrodenplatzierung
empfehlen ist), beginnt die Stimulationssitzung
automatisch mit der Messung der Chronaxie
Für die Stimulation der Streckmuskeln
(m 3). Dieser kurze, etwa 10 Sekunden
der Finger und des Handgelenks genügt
dauernde Test ermöglicht die Adaptation der
ein Kanal. Die kleine positive Elektrode
optimalen Dauer des Stimulationsimpulses
wird auf den Muskeln ca. zwei Finger
und garantiert somit höchsten Komfort.
breit unter dem Epikondylus befestigt.
Wenn der m 4 nicht benutzt wird, muss
Die kleine negative Elektrode wird auf der
die Behandlungszone zuvor gewählt werden:
Rückseite des Unterarms, in Höhe des
Unterarm und Hand. Anschließend muss die
Übergangs vom unteren zum mittleren
Energie in beiden Fällen allmählich bis zur
Drittel angelegt.
ersten Kontraktion der Streckmuskeln von
Die Position der Elektroden ist so zu wählen,
Handgelenk und Fingern erhöht werden.
dass zunächst eine Streckung der Finger,
Nach jeder Kontraktion folgt eine Ruhephase
gefolgt
von
einer
Streckung
des
von 5 Sekunden. Nach Ablauf dieser Zeit
Handgelenks, erreicht wird. Die alleinige
muss die + Taste eines beliebigen Kanals
Streckung des Handgelenks in Verbindung
gedrückt werden, um die folgende Kontraktion
mit der Flexion der Interphalangealgelenke
auszulösen. Auf diese Weise lassen sich die
(proximal und distal) stellt keine optimale
Kontraktionen manuell auslösen und somit
Arbeitsleistung dar. Zunächst gilt es also,
auch kontrollieren. Dieses Verfahren bietet für
eine Streckung der Interphalangealgelenke
den Patienten einen psychologischen Vorteil
zu erzielen!
undgestattetes,dieBehandlungsynchronmitden
entsprechenden Bewegungen durchzuführen.
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• Passive Mobilisierung:
Wenn die Stimulation der Streckmuskeln
nicht ausreicht, um eine maximale Streckung
von Fingern und Handgelenk zu erzielen, muss
die Bewegung durch eine passive Streckung
vervollständigt werden. Dazu lässt man die
elektroinduzierte Kontraktion bis zum Punkt
der größtmöglichen Streckung ablaufen und
4 - Körperposition
vervollständigt anschließend die Bewegung
durch sanftes und schrittweises Drücken
Der Patient sitzt neben einem Tisch. Der
Es kann vorkommen, dass der Zyklus dieser
Ellenbogen und der Unterarm ruhen auf
unterstützten Kontraktion länger ist als die
dem Tisch, die Schulter befindet sich in
programmierte Dauer der elektroinduzierten
funktioneller Position, der Ellenbogen ist
Kontraktion, die somit nicht während der
gebeugt und die Hand nach innen
gesamten passiven Bewegung aufrecht
gedreht.
erhalten werden kann. In diesem Fall lässt sich
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5 - Stimulationsenergie
wenn
die
Spastizität
der
einen
wenn
auch
Kombinationsbehandlung
6 - Manuelles Auslösen der
Stimulation
7 - Zugehörige Bewegungen

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