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Compex 3 Handbuch Seite 53

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GUIDE PRATIQUE DE:AS
26/02/07
19:43
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propriozeptiven Reflex entgegenzutreten.
Eine der Folgen der Operation ist stets eine
markante Amyotrophie des Quadrizeps,
deren Behandlung eines der wichtigsten
Ziele einer Therapie sein muss.
Bei der Rehabilitation des Quadrizeps ist in
den ersten 3 bis 4 Monaten die Arbeit in
offener kinetischer Kette unbedingt zu
vermeiden, da das unerwünschte vordere
Schubladenphänomen
der
Tibia
hervorgerufen kann, das während der
Phase der Vaskularisation eine Gefahr für
das Sehnenimplantat darstellen kann.
Die in diesem Kapitel beschriebene
Methode beschreibt ein NMES-Protokoll,
das für die Problematik der Kreuzbandplastik
besonders geeignet ist und jedes Risiko
einer Sekundärläsion des plastischen
Ersatzes ausschließt. Diese Sicherheit ist
durch die Anwendung eines speziellen
VKB-Programms gewährleistet, bei dem
der Quadrizeps und die ischiokrurale
Muskelgruppe mit einer geeigneten
sequentiellen
Stimulation
behandelt
werden.
Bitte beachten: Dieser besondere Modus
der Stimulation schließt den Modus
m 1 aus.
Wird bei dem plastischen Ersatz die
Kniescheibensehne
als
Implantat
verwendet, kann die NMES innerhalb
kürzester Zeit beginnen. Wenn gedoppelte
Semitendinosus-
und
Grazilis-Sehnen
verwendet werden, um das vordere
Kreuzband zu rekonstruieren, darf NMES
nicht vor Ende einer angemessenen
Standardheilungsperiode
angewendet
werden.
METHODE
1 - Protokoll
VKB
:
Wochen 1 – 16
In
den
ersten
zwei
Wochen
der
Behandlung müssen die folgenden 3 Ziele
verfolgt und erreicht werden:
- Behebung der Muskelsteife
- Der Patient wird mit der Technik der NMES
vertraut gemacht, damit er mit hohen
Stimulationsintensitäten arbeiten kann.
- Erste Anzeichen für einen Rückgang der
Atrophie (leichte Zunahme des Volumens,
erhöhter Muskeltonus...)
Während der folgenden Wochen besteht
das Ziel darin, ein nahezu normales
Muskelvolumen wiederherzustellen.
Ist Rehabilitation als offene kinetische
Kette angezeigt, meist am Ende des 4.
Monats nach einer OP, kann NMES auf
dem Quadrizeps mit dem Programm
Muskelkräftigung
Stufe 1 und dann Stufe
2 eingesetzt werden.
2 - Behandlungsablauf
Täglich eine oder zwei Sitzungen (bei zwei
Sitzungen täglich muss zwischen den
Page 104
Sitzungen eine ausreichende Ruhepause
eingelegt werden)
Minimum: 3 Sitzungen pro Woche
3 - Elektrodenplatzierung
Die Reihenfolge der Stimulationssequenzen
erfordert
die
Einhaltung
der
Nummerierung der Kanäle, da die
Stimulation der ischiokruralen Muskulatur
vor jener des Quadrizeps beginnen muss.
Die Kanäle 1 und 2 werden zur Stimulation
der ischiokruralen Muskelgruppe genutzt,
die Kanäle 3 und 4 zur Stimulation des
Quadrizeps. Bei beiden Muskelgruppen
sollten die kleinen positiven Elektroden genau
auf die in Zeichnung N° 53, eingezeichneten
motorischen Reizpunkte aufgesetzt werden.
Noch besser ist es, die motorischen
Reizpunkte wie in den Anweisungen auf
Seite 111 dieses Handbuchs beschrieben zu
lokalisieren.
4 - Körperposition
Die ersten Sitzungen, bei denen die
Muskelsteife behoben werden soll, können
mit ausgestrecktem Bein durchgeführt
werden. Unter die Kniekehle sollte dabei
ein Polster gelegt werden. Bei den
folgenden Sitzungen sitzt der Patient mit
bequem angewinkelten Beinen. Wenn die
Mobilität des Gelenks wiederhergestellt ist,
sollte das Knie im Idealfall in einem Winkel
zwischen 60° und 90° gebeugt werden.
5 - Stimulationsenergie
Aufgabe des Therapeuten ist es, wie stets
in der NMES, den Patienten dazu zu
ermuntern, mit einer möglichst hohen
Stimulationsenergie zu arbeiten. Mit den
VKB
-Programmen
kann
wegen
des
besonderen Modus der sequentiellen
Stimulation die Energie der Kanäle 3 und 4
nicht eingestellt werden, ohne vorher die
Kanäle 1 und 2 eingestellt zu haben. Es
handelt sich dabei um eine zusätzliche
Sicherheit,
die
die
Kontraktion
des
Quadrizeps ohne vorhergehende Kontraktion
der ischiokruralen Muskelgruppe ausschließt.
Patienten, die versuchen, mit der maximal
erträglichen Energie zu arbeiten, erreichen
in der Regel eine höhere Energie auf den
Kanälen 3 und 4 (Quadrizeps) als auf den
Kanälen
1
und
2
(ischiokrurale
Muskelgruppe).
53
R R e e h h a a b b i i l l i i t t a a t t i i o o n n d d e e r r G
n n a a c c h h e e i i n n e e r r H
D
ie Implantation einer Hüftprothese hat
wie
alle
orthopädisch-chirurgischen
Eingriffe an der Hüfte eine Atrophie der
Man verwendet 2 Kanäle, einen zur
Gesäßmuskeln zur Folge, die mit einem
Stimulation des großen, den anderen für
Verlust der aktiven Stabilität bei einseitiger
den mittleren Gesäßmuskel. Eine kleine
Belastung und beim Gehen einhergeht.
positive Elektrode wird auf dem Gesäß
N
(Reizpunkt des großen Gesäßmuskels)
eben
Übungen
und
aktiver
angelegt. Eine zweite kleine positive
Krankengymnastik ist die neuromuskuläre
Elektrode wird in die Mitte des oberen
Elektrostimulation
der
großen
und
äußeren Quadranten des Gesäßes in Höhe
mittleren Gesäßmuskeln speziell zur
des mittleren Gesäßmuskels angelegt,
effizienten Behandlung der Insuffizienz
dort wo dieser nach oben und außen über
dieser Muskeln angezeigt.
den großen Gesäßmuskel hinausgeht. Eine
E
einzelne große negative Elektrode ist
s wird empfohlen, mit der Behandlung so
seitwärts schräg im unteren äußeren
bald wie möglich nach der Operation zu
Quadranten des Gesäßes angebracht.
beginnen. Die Sequenzen mit sehr tiefen
Diese
Frequenzen wie die Aufwärmsequenzen, die
Narbengewebe angelegt werden.
Sequenzen der aktiven Erholung zwischen
den tetanischen Kontraktionen und die
Sequenzen der Entspannung am Ende der
Behandlung
führen
zu
individuell
Nach Möglichkeit wird der Patient im
verschiedenen
Muskelzuckungen,
die
Stehen behandelt, was eine zusätzliche
Vibrationen
des
Prothesenmaterials
Anforderung an die propriozeptiven
hervorrufen. Die 3 Stufen des Programms
Kontrolle darstellt. Andernfalls kann die
Hüftprothese
entsprechen jeweils den
Sitzung auch ganz oder teilweise im Sitzen
Muskelatrophie
Programmen:
, Stufe 1,
oder auf dem Bauch liegend durchgeführt
Muskelatrophie
,
Stufe
2
und
werden.
Muskelkräftigung
, Stufe 1, in denen die
sehr tiefen Frequenzen ausgeschaltet sind.
Die
3
Stufen
des
Programms
Hüftprothese
bestehen also nur aus -
durch Phasen der vollkommenen Ruhe
voneinander getrennte - Phasen tetanischer
Kontraktionen.
METHODE
1 - Protokoll
Hüftprothese
Stufe 1:
Woche 1
Hüftprothese
Stufe 2:
Wochen 2 – 3
Hüftprothese
Stufe 3:
Woche 4
2 - Häufigkeit der Behandlung
Einmal täglich. Fünf Tage in der Woche,
über 4 Wochen
105
G e e s s ä ä ß ß m
m u u s s k k e e l l n n
H ü ü f f t t p p r r o o t t h h e e s s e e
3 - Elektrodenplatzierung
Elektrode
darf
nicht
über
4 - Körperposition
9

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