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Compex 3 Handbuch Seite 62

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GUIDE PRATIQUE DE:AS
26/02/07
19:44
122
B
B e e h h a a n n d d l l u u n n g g v v o o n n H
D
ieses Kapitel hat die Behandlung der
weiblichen Inkontinenz zum Gegenstand. Es
stellt Ihnen die auf Grundlage der
folgenden
Publikationen
entwickelte
praktische Methode vor:
Fall M., Lindström S.,
Electrical Stimulation: A Physiologic
Approach to the Treatment of Urinary
Incontinence
Urologic Clinics of North America 18: 393-
407, 1991
Plevnik S., Vodusek D.B., Vracnik P.,
Optimization of pulse duration for electrical
stimulation in treatment of urinary
incontinence.
World J Urol 4: 22-23, 1986
Lindström S., Fall M., Carlsson C.A.,
The neurophysiological basis of bladder
inhibition in response to intravaginal
electrical stimulation.
J Urol 129: 129: 405-410, 1983
Fall M., Erlandson B.E., Sundin T.,
Intravaginal electrical stimulation: Clinical
experiments on bladder inhibition.
Scand J Urol Nephrol Supll 44: 41, 1978
Amaro JL, Gameiro MOO, Padovani CR,
Treatment of urinary stress incontinence
by intravaginal electrical stimulation and
pelvic floor physiotherapy.
Int. Urogynecol. Journal 14: 204-208,
2003
M
an unterscheidet zwei Arten von
Harnphasen:
kurze
Phasen
mit
willentlicher Ausscheidung von Urin,
getrennt durch lange Phasen, in denen
sich die Blase allmählich füllt.
Die Kontinenz, d.h. die Abwesenheit einer
Urinabsonderung während der Füllphase,
erfordert einerseits eine entspannte Blase
und
andererseits
eine
permanente
Schließung des Harnröhrenschließmuskels.
Die Störung eines dieser beiden Elemente
hat eine Harninkontinenz zur Folge.
Klinisch werden drei Arten der Inkontinenz
unterschieden:
1
Dranginkontinenz (urge incontinence):
Die Blase kontraktiert anomal und stößt
Urin
aus
bei
einer
gleichzeitigem
Steigerung des Blaseninnendrucks.
2
Stressinkontinenz (stress incontinence):
Der Harnröhrenschließmuskel ist in seiner
Funktion gestört und kann bei einem
Page 122
H a a r r n n i i n n k k o o n n t t i i n n e e n n z z
plötzlichen
erheblichen
Anstieg
des
abdominalen
Drucks
(Anstrengung,
Husten usw.) nicht geschlossen bleiben.
3
Mixed Inkontinenz:
Verbindung von Dranginkontinenz und
Stressinkontinenz in mehr oder weniger
stark ausgeprägten Proportionen.
I) Dranginkontinenz
Da diese Art der Inkontinenz auf eine
Hyperaktivität
des
M.
detrusor
(Blasenmuskel - Gesamtheit der glatten
Muskulatur der Blase) zurückzuführen ist,
besteht die Behandlung in der Reduzierung
der Aktivität dieser Muskulatur.
Der M. detrusor wird einerseits vom
Parasympathikus gesteuert, der seine
Aktivität steigert, und andererseits vom
Sympathikus, der sie verringert.
Verschiedene Mechanismen hemmen die
Aktivität des M. detrusor. Unter anderem
existiert ein inhibitorischer Reflex, ausgehend
von den sensiblen Nervenfasern der
Vaginalregion. Die Erregung dieser Afferenzen
(aus den Ästen des inneren Nervus
pudendus kommend) hat eine zweifache
hemmende Wirkung auf den M. detrusor:
1
durch Aktivierung der inhibitorischen
Neuronen des Sympathikus
2
durch
zentrale
Hemmung
der
aktivierenden
Motoneuronen
des
Parasympathikus
Die elektrische Erregung dieser Afferenzen
ruft eine optimal hemmende Wirkung
hervor bei
- einer Frequenz von 5 Hz über den
Sympathikus
- einer Frequenz von 5 bis 10 Hz über das
zentrale Nervensystem.
METHODE
1 - Protokoll
Dranginkontinenz
:
Wochen 1 - 3
2 - Behandlungsablauf
Drei Sitzungen pro Woche
3 - Elektrodenplatzierung
Muskulatur des Beckenbodens mittels der
Frequenzen der Tetanisierung der schnell
leitenden Fasern veranlasst werden.
Verwendung einer Vaginalsonde
4 - Körperposition
Die Patientin befindet sich in Rückenlage
mit einem Polster unter dem Gesäß und
um 90° angewinkelten Beinen auf dem
Stressinkontinenz
Behandlungstisch, die Füße sind flach auf
Wochen 1 – 3
den Tisch gestellt.
5 - Stimulationsenergie
Die Energie allmählich steigern, bis die
Wöchentlich fünf Sitzungen
Patientin die Stimulation, d.h. die 5 Impulse
pro Sekunde, wahrnimmt. Anschließend
die Energie weiter steigern, bis ein Wert
Verwendung einer Vaginalsonde
erreicht ist, der dreimal so hoch ist wie die
Wahrnehmungsschwelle.
Die Patientin befindet sich in Rückenlage
2) Stressinkontinenz
mit einem Polster unter dem Gesäß und
um 90° angewinkelten Beinen auf dem
B
Behandlungstisch, die Füße sind flach auf
eim Schließmuskel der Blase kommen
den Tisch gestellt.
drei konzentrische Elemente zusammen:
1. die glatte Muskulatur der Harnröhre
2. der intramurale quergestreifte Sphinkter
Es muss immer mit der maximal
3. der paraurethrale Teil der quergestreiften
erträglichen Energie gearbeitet werden.
Muskulatur des Beckenbodens.
Daher ist es wichtig, im Verlauf der Sitzung
D
die Energie regelmäßig alle 3 oder 4
er intramurale quergestreifte Sphinkter
Kontraktionen zu erhöhen. Der Therapeut
besteht ausschließlich aus langsam
spielt eine entscheidende Rolle, indem er
leitenden Fasern (Typ I), während der
die
paraurethrale Teil auch schnell leitende
stärkstmöglichen
Fasern (Typ IIb) enthält.
arbeiten.
Der intramurale quergestreifte Sphinkter
ist demnach ausdauernd, aber nicht sehr
kräftig. Er kann eine längere Schließung
3) Mixed Inkontinenz
der Blase aufrechterhalten; kann aber (z.B.
beim Husten) keinem heftigen und
V
intensiven Ansteigen des Blaseninnendrucks
standhalten. In diesem Fall sind es die
Dranginkontinenz oder Stressinkontinenz
schnell leitenden Fasern des paraurethralen
Teils, die für die Kontinenz sorgen müssen,
auf. Oft liegt eine Mischung beider Arten
von Inkontinenz in variablen Anteilen vor. In
indem sie während des kurzen Moments
des Druckanstiegs stark kontrahieren.
diesen Fällen ist es schwierig, zu
N
bestimmen, welches das vorherrschende
Symptom ist.
ormalerweise kann der paraurethrale
D
Teil der quergestreiften Muskulatur des
Beckenbodens durch Kontraktion einen
urethralen Schließdruck zu erzeugen, der
stimulation ist bei dieser Art der
Inkontinenz besonders vorteilhaft, vor
wesentlich größer ist als der, der beim
Husten in die Blase übermittelt wird. Wenn
allem mit dem Compex-Gerät. Mit diesem
Stimulator kann eine kombinierte Therapie
diese Muskeln jedoch im richtigen
Augenblick
nicht
schnell
genug
der Hemmung des M. detrusor und der
Stärkung der urethralen Schließmuskulatur
ausreichend Kraft entwickeln können,
im Verlauf der gleichen Sitzung mit
kommt es zu Urinabgang aus der Blase: es
demselben
liegt eine Stressinkontinenz vor.
D
durchgeführt werden.
D
ie Behandlung dieser Art von Inkontinenz
hat zum Ziel, den Schließmuskel zu
stärken. Hierfür sollte ein Programm der
Blase wird erreicht durch tetanische
Kontraktionen mit der optimalen Frequenz
Elektrostimulation durchgeführt werden,
der Tetanisierung der schnell leitenden
bei dem tetanische Kontraktionen des
Fasern. Zwischen diesen tetanischen
paraurethralen Teils der quergestreiften
123
METHODE
1 - Protokoll
:
2 - Behandlungsablauf
3 - Elektrodenplatzierung
4 - Körperposition
5 - Stimulationsenergie
Patientin
motiviert,
mit
den
Kontraktionen
zu
iele Patienten weisen keine eindeutige
ie Behandlung durch Elektroneuro-
Stimulationsprogramm
ie Stärkung des Schließmuskels der

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