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Compex 3 Handbuch Seite 46

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GUIDE PRATIQUE DE:AS
26/02/07
19:43
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N
ach dem heutigem Kenntnisstand kann man nicht mit Gewissheit sagen, dass die
Elektrostimulation die Reinnervation eines partiell oder komplett denervierten Muskels
beeinflussen kann.
Die Elektrostimulation von denervierten Muskelfasern ist jedoch unumgänglich, da sie die
einzige, wirklich effiziente Methode zur Erhaltung einer gewissen Trophik und zur Einschränkung
einer Sklerose dieser Muskelfasern während deren eventuellen Reinnervation darstellt.
Nach langen Monaten der Krankheit ist nichts deprimierender als die funktionelle
Behinderung feststellen zu müssen durch Muskeln, die zwar reinnerviert sind, aber deren
Sklerosezustand keine zufriedenstellende Nutzung ermöglicht.
Die Stimulation ermöglicht eine Einschränkung der Muskelatrophie und Vorbeugung einer
Sklerose des denervierten Muskels, ist jedoch bei denervierten Muskelfasern nutzlos, wenn
keine Hoffnung mehr auf eine Reinnervation besteht.
Die Auswahl von Form und Parameter des Impulses wird anhand des Denervationzustands
des Muskels bestimmt: Handelt es sich um eine partielle oder komplette Denervation?
Daher soll man vor jeder Behandlung eines denervierten Muskels durch Elektrostimulation die
beiden folgenden Fragen beantworten:
1 -
Besteht die Aussicht einer Reinnervation? Anders ausgedrückt: Wurde die Frist
einer Reinnervation überschritten oder nicht?
2 -
Ist der Muskel komplett oder partiell denerviert?
B: Behandlungsrelevante Elemente
1
Ist die Frist der Reinnervation überschritten?
Um diese Frage beantworten zu können, müssen die folgenden drei Punkte bekannt sein:
A der Zeitpunkt der Verletzung
B die Stelle der Verletzung
C die Geschwindigkeit der Nervenfaserregeneration
• Die Befragung des Patienten ermöglicht normalerweise die Bestimmung von Alter und
Lokalisierung der Verletzung.
• Die Regenerationsgeschwindigkeit des verletzten Nervs beträgt ungefähr einen
Millimeter pro Tag oder drei Zentimeter pro Monat.
Die
einfache
folgende
Berechnung
Reinnervationsfristen:
Abstand in cm zw. Nervenverletzung und
motorischem Reizpunkt d. denervierten Muskels
Geschwindigkeit Nervenfaserregeneration
(= 3 cm pro Monat)
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N S S W
W E E I I S S E E
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W E E I I S S E E
A: Einführung
ermöglicht
die
Bestimmung
der
Reinnervationsfrist
=
2
Komplette oder partielle Denervation?
Wie können wir feststellen, ob der Muskel komplett oder partiell denerviert ist?
• Das Elektromyogramm ist natürlich die Untersuchung der Wahl, aber es muss
jüngeren Datums sein und die Ergebnisse müssen dem Physiotherapeuten bekannt sein,
was in der Praxis nicht immer der Fall ist.
• Der Muskeltest ist oft hilfreich. Bei manchen Muskeln jedoch, v.a. wenn nur noch wenige
innervierte Muskelfasern vorhanden sind, ist die tatsächliche analytische
Muskelkontraktion aufgrund der vorhandenen Aktivität der Agonisten schwer
festzustellen.
• Es gibt jedoch eine einfache und leicht nachvollziehbare Methode, um den
Denervationszustand eines Muskels zu bestimmen. Die rechteckigen biphasischen
Mikroimpulse (von einer Dauer zwischen 0,15 und 0,35 ms) können nur die Nerven
reizen, jedoch nicht direkt die denervierten Muskelfasern. Ein Test mit einer
Atrophiebehandlung ist daher ausreichend. Wird trotz hoher Intensitätsstufen keine
Reaktion beobachtet, kann der Muskel als komplett denerviert eingestuft werden. Wird
hingegen eine noch so geringe Kontraktion festgestellt, handelt es sich um einen partiell
denervierten Muskel.
C: Praktische Behandlung
Es ist daher wichtig, die beiden wesentlichen Punkte für eine praktische Behandlung zu
kennen:
• Es besteht Aussicht auf eine Reinnervation, oder die Denervation ist endgültig.
• Der Muskel ist partiell oder komplett denerviert.
Es gibt vier mögliche Situationen:
NACH REINNERVATIONSFRIST
Komplette
Denervation
INNERHALB DER REINNERVATIONSFRIST
Komplette
Denervation
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Partielle
Denervation
Partielle
Denervation

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