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Compex 3 Handbuch Seite 35

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GUIDE PRATIQUE DE:AS
26/02/07
19:43
68
D
er Durchgang eines Gleichstroms in
einer wässrigen Lösung, die gelöste
Mineralsalze enthält, bewirkt eine Reihe
von Reaktionen und Veränderungen, die
als Elektrolyse bezeichnet werden. Dieses
Phänomen der Elektrolyse besteht aus
einer chemischen Zersetzung bestimmter
Substanzen in der Lösung durch den
Durchgang des elektrischen Stroms. Die
Untersuchung der Elektrolyse ermöglicht
es, die Reaktionen zu verstehen, die sich
unter den auf der Haut angelegten
Elektroden abspielen. Die Haut ist ständig
in Kontakt mit einer salzhaltigen wässrigen
Lösung, die das Produkt von Ausdünstung
und Transpiration ist.
W
enn man die beiden Pole einer
Stromquelle in einen Behälter taucht, der
mit absolut reinem Wasser gefüllt ist, d. h.
ohne gelöste Substanzen (destilliertes
Wasser),
kommt
es
zu
keinem
Stromdurchgang. Das reine Wasser wirkt
isolierend, es lässt keinen Strom durch.
Wenn man in das Wasser eine Substanz
wie z. B. Zucker gibt, erfolgt immer noch
kein
Stromdurchgang.
Wenn
man
dagegen Salz (Natriumchlorid - NaCl)
hinzugibt, kommt es zum Stromdurchgang.
Bestimmte Substanzen - Salz ist das
typische Beispiel – machen das Medium
leitend, wenn sie in Wasser gelöst werden.
Diese Substanzen werden als Elektrolyte
bezeichnet.
Sie
ermöglichen
den
Stromdurchgang, da sie im Wasser in
Ionen zerfallen. Dieses Zerfallen in Ionen
wird als Ionisation bezeichnet. Die gelösten
Ionen werden vom Pol mit umgekehrtem
Vorzeichen
angezogen,
was
als
Ionenwanderung bezeichnet wird. Diese
Ionenwanderung erklärt den Durchgang
des Stroms.
D
ie positiven Ionen werden vom Minuspol,
der Kathode, angezogen und werden als
Kationen bezeichnet. Die negativen Ionen
werden
vom
Pluspol,
der
Anode,
angezogen. Man nennt sie Anionen. Bei
Kontakt mit der Kathode sind die Kationen
an chemischen Veränderungen beteiligt;
das gleiche gilt für die Anionen beim
Kontakt mit der Anode.
Page 68
B : : E E l l e e k k t t r r o o l l y y s s e e
B
• An der Kathode
+
nimmt das Na
ein Elektron auf und wird zu Na
Na + 1 Elektr. © Na
+
und Na reagiert mit dem Wasser und ergibt
NaOH, wobei Wasserstoff freigesetzt wird
O © NaHO + 1/2 H
Na + H
2
2
• An der Anode
-
gibt das Cl ein Elektron ab und wird zu Cl
Cl = 1 Elektr. © Cl
-
und Cl reagiert mit dem Wasser und ergibt
HCl, wobei Sauerstoff freigesetzt wird
O © 2 HCI + 1/2
O
2Cl + H
2
2
D
as im Wasser gelöste NaCl wird in Na
+
und CI
ionisiert. Das Na
wird von der
-
+
Kathode angezogen und das CI- von der
Anode.
I
nsgesamt hat die Kathode ein Elektron
abgegeben und die Anode ein Elektron
aufgenommen, das heißt, dass ein
elektrischer Strom geflossen ist. Es kommt
zu einer alkalischen Reaktion (Entstehung
von Natriumhydroxid NaOH) an der
Kathode, wobei Wasserstoff freigesetzt
wird. An der Anode kommt es zu einer
sauren
Reaktion
(Entstehung
von
Salzsäure
HCl),
wobei
Sauerstoff
freigesetzt wird.
F
ür den Therapeuten ist insbesondere die
alkalische Reaktion an der Kathode von
Bedeutung, denn das Natriumhydroxid,
das sich unterhalb der negativen Elektrode
ansammelt, kann mitunter eine chemische
Verbrennung der Haut hervorrufen, die mit
dieser Elektrode in Kontakt ist.
D
ie Verbrennung, zu der es bei einer
Iontophorese-Behandlung kommen kann,
ist also vor allem eine chemische
Verbrennung durch das Natriumhydroxid,
das sich an der Kathode ansammelt. Wie
viel Natriumhydroxid sich ansammelt,
hängt von der Dichte des Stroms
(Stromstärke dividiert durch die Fläche der
Elektrode)
und
der
Dauer
seiner
Anwendung ab.
C : : D
C
D e e r r G
D
anderen Stromarten konnte noch nie eine
er Gleichstrom (DC = direct current),
Wirkung der Iontophorese nachgewiesen
auch als galvanischer Strom bezeichnet, hat
werden.
eine konstante Stärke über die Zeit. Seine
D
grafische Darstellung ist sehr einfach; es
handelt sich um eine Gerade, die parallel zur
Flächenelektroden an einen Körperteil
Zeitachse (Abszisse) verläuft. Wir sollten
angelegt wird, erzeugt ein elektrisches
bereits jetzt zur Kenntnis nehmen, dass es
Feld durch das Gewebe hindurch. Dieses
die Stärke des Stroms (I) ist, die über die
Feld bewirkt die Mobilisierung der
Zeit
konstant
bleibt,
und
nicht
ionisierten Medikamente. Unabhängig von
notwendigerweise die Spannung (U).
dieser Tatsache hat der galvanische
Strom jedoch mehrere Wirkungen:
• eine leichte Erwärmung des Gewebes
• eine kutane Vasodilatation, die sich
durch ein Erythem unter den beiden
Elektroden manifestiert und nach der
Behandlung innerhalb von 20 bis 60
Minuten spontan verschwindet
• ein leichtes Prickeln oder eine Irritation
der Haut unter den Elektroden
l = konstant
• an der Kathode:
D
er Gleichstrom ist der Strom der Wahl
für die Durchführung einer Iontophorese-
Behandlung, weil diese Stromart ein
• an der Anode:
Höchstmaß
an
Ionenwanderung
gewährleistet. Sämtliche Arbeiten der
Bewertung des Eindringens sowie die
klinischen Studien, bei denen eine Wirkung
nachgewiesen
wurde,
wurden
mit
Gleichstrom
durchgeführt.
Bei
den
D : : D
D
D i i e e S S t t r r o o m
W
as es bei einer Iontophorese zu
berücksichtigen gilt, ist nicht so sehr allein
die Stärke des Stroms, sondern diese
Stromstärke in Abhängigkeit von der
Größe der Elektroden. In der Tat könnte
man
bei
gleicher
Stromstärke,
beispielsweise 5 mA, mit einer kleinen
Elektrode von 1cm
sehr rasch eine
2
Verbrennung verursachen, während es
mit einer sehr großen Elektrode von
1000cm
nicht einmal zu einem kleinen
2
kutanen Erythem kommt. Somit ist die
Stromdichte, genauer gesagt die Intensität
relativ zur Oberfläche der Elektrode, der
entscheidende Faktor:
69
G l l e e i i c c h h s s t t r r o o m
m
er
Gleichstrom,
der
über
- alkalische Reaktion (NaOH)
- Erhöhung der Nervenerregbarkeit
- Verringerung der Proteindichte
(sklerolytisch)
- saure Reaktion (HCl)
- Verringerung der
Nervenerregbarkeit
- Erhöhung der Proteindichte
(sklerotisch)
m d d i i c c h h t t e e
Stromdichte D (mA/cm
2
)
=
Stromstärke (mA) / Fläche(cm
2
)
I
D = ––––
S

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