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Compex 3 Handbuch Seite 45

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GUIDE PRATIQUE DE:AS
26/02/07
19:43
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A
uch in diesem Fall lassen sich die drei Kurven mit einem logarithmischen
Abszissenmaßstab deutlicher voneinander unterscheiden.
Akkomodations Kurven für Motoneuronen, gesunde und denervierte Muskelfasern
Dauer in ms
D: Wahl der Form und der Parameter
U
m ein Aktionspotenzial bei einer
erregbaren Zelle auszulösen, ist die
rechteckige Form immer die geeignetste.
Die rechteckige Form ermöglicht es, die
elektrischen
Parameter
auf
ihren
Minimalwert zu reduzieren und somit ein
Höchstmaß an Wohlbefinden und Sicherheit
für den Patienten sicherzustellen (siehe
Kapitel
„Das
Grundprinzip
der
Elektrostimulation"). Die dreieckige Form
ist zu wählen, um im Fall eines teilweise
denervierten Muskels oder wenn der
denervierte Muskel von innervierten Muskeln
umgeben ist, eine selektive Erregung der
denervierten Muskelfasern zu erreichen.
W
enn
ein
Muskel
normalerweise
innerviert ist, erfolgt seine Stimulation
durch die Erregung seines motorischen
Nervs
mit
Hilfe
von
zweiphasigen
Rechteckimpulsen von kurzer Dauer (0,15
bis 0,35 ms), die mit den Neurostimu-
lationsprogrammen zur Verfügung stehen.
B
ei einem teilweise denervierten Muskel ist eine Wahl aus den verschiedenen möglichen
Stimulationen zu treffen, je nach klinischen Umständen und Lehrmeinung:
1.
Ausschließlich an der innervierten Partie arbeiten, mit Hilfe von zweiphasigen
Rechteckimpulsen, so dass eine Hypertrophie der innervierten Fasern erreicht wird, um
die denervierten Fasern zu kompensieren (kompensatorische Hypertrophie).
2.
Ausschließlich an der denervierten Partie arbeiten, mit Hilfe von Impulsen mit
Steigung, mit dem Ziel, die Atrophie teilweise zu verhindern und das Phänomen der
Sklerose zu begrenzen, während man auf die Reinnervation wartet. Es muss daher die
Steigung bestimmt werden, die zu verwenden ist, um nur die denervierten Fasern zu
erregen,
nicht
jedoch
die
innervierten
Page 88
der Stromimpulse
W
enn
dagegen
ein
vollkommen
denervierter Muskel stimuliert werden soll,
müssen Rechteckimpulse von erheblich
längerer Dauer (50 bis 200 ms)
angewendet werden, da die denervierte
Faser nur schwach erregbar ist und somit
eine große Menge elektrischer Ladungen
bedarf, um ihre Erregungsschwelle zu
erreichen. Diese Impulse mit langer Dauer
sind nicht zweiphasig, da sonst die
Durchgangszeit des Stroms verdoppelt
würde,
was
eine
erhebliche
Beeinträchtigung des Wohlbefindens des
Patienten zur Folge hätte. Um das Problem
der chemischen Verbrennung durch
Polarisierung zu vermeiden, haben die
Impulse abwechselnd die eine und die
andere Richtung (ausgeglichene Impulse).
Diese ausgeglichenen Impulse sind für die
bipolare Behandlung des denervierten
Muskels gut geeignet, da der Reizpunkt
nicht mehr vorhanden ist.
Fasern
und
die
Motoneuronen.
Eine Untersuchung der Steigung ist daher unabdingbar. Sie erfolgt durch das
automatische System des Compex mit einem Impuls von 100 ms oder - noch besser -
nach der Erstellung der Akkommodationskurve, die die Wahl einer eventuell kürzeren
Impulsdauer erlaubt. Sobald die Steigung einmal festgelegt ist, passt der Compex die
Dauer des Impulses automatisch an die verwendete Intensität an, um die Steigung
konstant zu halten (siehe untenstehendes Diagramm). Diese Impulse mit Steigung
müssen ausgeglichen sein, um einen elektrischen Mittelwert von Null zu erhalten und
somit chemische Verbrennungen zu vermeiden
Konstante Steigung
Dauer in ms
3.
Gleichzeitig an der denervierten Partie und an der innervierten Partie arbeiten, mit
Hilfe von Rechteckimpulsen langer Dauer (100 ms). Diese Möglichkeit scheint jedoch
wenig interessant zu sein, denn die erzielte mechanische Reaktion ist zunächst die der
innervierten Partie, und man kann nicht wissen, ob die Intensität ausreicht, um eine gute
räumliche Beanspruchung der denervierten Fasern zu erzielen. Darüber hinaus erfolgt
die Stimulation der innervierten Partie mit viel zu großen Impulsen, die zum einen durch
den Schmerz eine gute räumliche Beanspruchung verhindern und zum anderen keine
normalen physiologischen Frequenzen der Funktion der motorischen Einheiten erlauben.
4.
Abwechselnd an den innervierten Fasern (wie bei 1) und den denervierten Fasern
arbeiten (wie bei 2).
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