Erstellen eines Patches
Aufbau eines Patches
Tonal spielbare Sounds werden bei der MC-909 Patch genannt. Ein
Patch setzt sich aus maximal vier sogenannten Tones zusammen.
fig.2-01.e
Tone
Tone
Tone
1
2
3
Beispiel 1:Ein Patch bestehend aus nur einem Tone
(Tones 2—4 sind ausgeschaltet).
Tone
Tone
Tone
1
2
3
Beispiel 2: Ein Patch bestehend aus vier Tones.
Jeder Tone kann an- oder ausgeschaltet werden. Nur eingeschaltete
Tones hören Sie beim Spielen des Patches. (S. 56)
Die Tones 1 und 2 und Tones 3 und 4 können paarweise auf
verschiedene Arten miteinander verschaltet werden. (S. 66)
Aufbau eines Tones
Als Tones bezeichnet man die kleinsten programmierbaren
Bausteine, aus denen sich ein MC-909 Klang zusammensetzt. Um
einen Tone spielen zu können, muss er Teil eines Patches oder
Rhythm Sets sein. Ein Tone besteht aus fünf Komponenten.
fig.2-02.e
Tone
LFO 1
WG
TVF
Pitch
TVF
Hllkurve
Hllkurve
Audio-Signal
WG (Wave Generator)
Hier bestimmen Sie den Grundklang, indem Sie dem Tone bis zu
zwei PCM-Waveforms (Schwingungsformen) oder Samples zuweisen.
Die MC-909 hat 693 unterschiedliche interne Waveforms (Siehe
Waveform-Liste S. 146).
Alle MC-909 Patches bestehen aus Kombinationen von Tones, die
diese Waveforms oder Samples benutzen.
54
Tone
4
Tone
4
LFO 2
TVA
TVA
Hllkurve
Steuersignal
TVF (Time Variant Filter)
Das Zeit-variable Filter verändert die Frequenzanteile des Grund-
klanges und gibt dem Tone dadurch seinen charakteristischen
Klang.
TVA (Time Variant Amplifier)
Der Zeit-variable Verstärker bewirkt den Verlauf der Lautstärke und
der Position im Stereobild.
Hüllkurve (Envelope)
Eine Hüllkurve gibt einem zeitlichen Verlauf die Form und wird in
der Regel bei jedem Tasten-/Pad-Anschlag erneut gestartet. Es gibt
Hüllkurven für Pitch (Tonhöhe), TVF (Filter) und TVA (Lautstärke).
Die TVA-Hüllkurve steuert z.B. das Ein- und Ausklingverhalten des
Tones.
LFO (Low Frequency Oscillator)
Ein LFO ist ein Niederfrequenz-Oszillator, der langsame Schwin-
gungen zur zyklischen Modulation unterschiedlicher Parameter
produziert. Jeder Tone besitzt zwei unabhängige LFOs, wobei jeder
LFO Tonhöhe, TVF (Filter) und TVA (Lautstärke) modulieren kann.
Wenn ein LFO die CUTOFF-Frequenz des Filters moduliert, wird ein
Wah-Effekt erzeugt. Moduliert ein LFO die Tonhöhe, erzeugt dies
ein Vibrato. Ein Tremolo-Effekt wird durch LFO-Modulation der
Lautstärke erreicht.
Tipps für die Patch-Erstellung
Wählen Sie ein Patch aus, das dem Sound, den Sie programmieren
wollen, möglichst nahe kommt.
Wenn Sie einen neuen Sound programmieren, können Sie sich
viel Arbeit sparen, wenn Sie mit einem Patch starten, das Ihren
Vorstellungen von dem neuen Klang schon recht nahe kommt.
Sie können dann bestimmte Eigenschaften einfach übernehmen.
Entscheiden Sie, welche Tones Sie benutzen wollen.
Wenn Sie ein Patch programmieren, ist es wichtig zu
entscheiden, welche Tones Sie verwenden wollen und welche
Tones Sie ausschalten können, um keine Stimmen (und damit
Polyphonie) zu verschwenden.
Entscheiden Sie, mit welcher "Structure" die Tones kombiniert
werden sollen.
Der Structure-Parameter (TMT, S. 66) bestimmt, wie die vier
Tones kombiniert werden. Bevor Sie neue Tones anwählen,
sollten Sie sich darüber im Klaren sein, wie sich die Tones
gegenseitig beeinflussen.
Schalten Sie die Effekte aus.
Da die Effekte einen sehr starken Einfluss auf den Klang eines
Patches haben können, sollten Sie die Effekte während der
Programmierung ausschalten, damit Sie die Veränderungen
besser wahrnehmen können. Manchmal kann allerdings auch
die Veränderung nur der Effekteinstellungen genau zu dem
gewünschten Klangergebnis führen.