Einleitung
Arbiträre (Arb) Kurvenformen werden durch sequentielle Adressierung des RAM, der die
Kurvenformdaten enthält, über den Arbiträrtakt generiert. Die Frequenz der Kurvenform wird
sowohl vom Arbtakt als auch von der Anzahl der Datenpunkte in einem Zyklus bestimmt.
In diesem Gerät kann eine Arb-Kurvenform aus bis zu 65536 Horizontalpunkten bestehen. Der
vertikale Bereich geht von −2048 bis +2047, das entspricht einem maximalen Spitze-Spitze-
Ausgang von 20 Volt. Bis zu 100 Kurvenformen können mit Namen im nichtflüchtigen 256 k-RAM
gespeichert werden. Die Anzahl der Kurvenformen, die gespeichert werden können, hängt von
der Anzahl der Punkte in jeder Kurvenform ab.
Arb-Kurvenformen können über die einfachen Eingabemöglichkeiten an der Frontplatte generiert
werden (insbesondere zur Modifizierung bestehender Standard- oder Arb-Kurvenformen
geeignet) oder softwaremäßig mit dem Kurvenform-Entwicklungswerkzeug. Mit Hilfe dieser
Software können Anwender Kurvenformen aus mathematischen Ausdrücken, aus Kombinationen
anderer Kurvenformen oder aus Freihandkurvenformen erzeugen (siehe Anhang 4).
Begriffe zu Arb-Kurvenformen
Die folgenden Begriffe werden zur Beschreibung von Arb-Kurvenformen benutzt:
• Horizontale Größe: Die Anzahl der Horizontalpunkte ist die Zeitkomponente der Kurvenform.
Sie beträgt minimal 4 Punkte und maximal 65536 Punkte
• Kurvenform Adresse: Jeder Horizontalpunkt einer Arb-Kurvenform hat eine eindeutige
Adresse. Die Adressen beginnen immer bei 0000, die Endadresse ist deshalb immer um 1
kleiner als die horizontale Größe.
• Arb-Frequenz und Kurvenformfrequenz: Die Arb-Frequenz ist die Taktrate des Daten-RAM-
Adressszählers und hat einen Bereich von 0,1 Hz bis 40 MHz. Die Kurvenformfrequenz hängt
sowohl von der Arb-Frequenz als auch von der horizontalen Größe ab. Eine Kurvenform mit
1000 Punkten, die mit einer Arb-Frequenz von 40 MHz getaktet wird, hat eine
Kurvenformfrequenz von 40e6÷1000 = 40 kHz.
• Datenwert: Jeder Horizontalpunkt der Kurvenform hat einen Amplitudenwert im Bereich von
−2048 bis +2047.
• Arb-Kurvenformamplitude: Werden Arb-Kurvenformen abgespielt, hängt der maximale
Ausgangswert von dem Bereich der Datenwerte und der eingestellten Ausgangsamplitude ab.
Eine Kurvenform, die Datenwerte im Bereich von −2048 bis +2047 besitzt, erzeugt einen
Ausgang, der 100 % der eingestellten Spitze-Spitze-Amplitude erreicht. Beträgt der Bereich
der Datenwerte z. B. −1024 bis +1023, erreicht der Ausgang nur 50 % der eingestellten
Amplitude.
Erzeugung und Änderung von Arb-Kurvenform - Allgemeine Grundlagen
Die Erzeugung von Arb-Kurvenformen nur mit dem Gerät besteht aus zwei wesentlichen
Schritten:
• Erzeugen einer neuen, leeren Kurvenform oder Erzeugen einer Kopie von einer existierenden
Kurvenform und der Zuweisung von Größe und Name.
• Modifizieren der Kurvenform unter Zuhilfenahme der Editiermöglickeiten, um exakt die
gewünschte Kurvenform zu erhalten.
Diese Schritte werden in den folgenden Abschnitten „Erzeugen neuer Kurvenformen" und
„Modifizieren arbiträrer Kurvenformen" ausführlicher beschrieben.
Die Erzeugung von Kurvenformen mit Hilfe der Software besteht ebenfalls aus zwei Schritten:
• Erzeugung der Kurvenform auf einem PC unter Zuhilfenahme der Software
• Übertragung der Kurvenform auf den Generator über die RS232- oder GPIB-Schnittstelle
Diese Vorgehensweise ist in Anhang 4 beschrieben.
Hinsichtlich der generellen Funktionsweise des Generators gelten einige Einschränkungen
während der Erzeugung und Änderung einer Arb-Kurvenform im Gerät, die eine sinnvolle
Verwaltung der Arb-Kurvenformen sicherstellen und Konflikte verhindern, insbesondere bei
Mehrkanalgeräten. Die folgenden Abschnitte enthalten eine Zusammenfassung dieser
Einschränkungen. Sie werden jedoch in den einzelnen Kapiteln gesondert erwähnt.
40
Arbiträre Kurvenformerzeugung