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Henseleit Three-Dee-Fun Handbuch Seite 62

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Das dabei die eine Rollservozahnstange nach unten wandert und die andere nach oben, spielt keine Rolle. Dadurch
bleibt lediglich die Taumelscheibe auf ihrer vorgegebenen Höhe.
Allerdings können Sie hierzu nicht die Tabellenwerte nehmen, da bei zyklischen Ausschlägen die Taumelscheibe nicht
parallel zur Rotorwelle auf- und abgleitet, sondern eine Schwenkbewegung um ihren Mittelpunkt macht.
Dadurch kommt es hier durch die Differenz der unterschiedlichen Kugelpositionen zwischen Innenring und Außenring zu
einer Untersetzung.
D.h. der zyklische Ausschlag am Blattgriff ist kleiner als ein kollektiver bei gleichem Zahnstangenhub.
Rechnen Sie einfach mit folgenden Werten:
1mm Zahnstangenhub - entspricht ca. 1,6° zyklische Blattverstellung.
Jetzt brauchen Sie nur noch den geforderten Wert durch die Gradzahl teilen und erhalten den einzustellenden Hub.
Beispiel: Gefordert sind 8°
(Somit wäre der Zahnstangenhub 8° : 1,6° = 5mm Hub).
Geben Sie für die Messung einen reinen Rollauschlag ohne Nick oder Pitch, dabei geht dann die eine
Rollservozahnstange um 5mm nach unten und gleichzeitig die andere Rollservozahnstange 5mm nach oben. In der Höhe
bleibt die Taumelscheibe unverändert auf ihrer Position.
Zum Schluss müssen Sie meistens noch die zyklischen Maximalwerte einprogrammieren und sinnvollerweise durch
einen software-cyclic-ring begrenzen.
D.h. das Stabisystem sorgt dafür, dass bei gleichzeitiger Eingabe von Roll und Nick, der Ausschlag nicht zu groß wird, da
sich beide Werte addieren. Durch diese Funktion hält die Taumelscheibe immer den gleichen Maximalwinkel ein, egal in
welche Richtung Sie sie schwenken.
Dadurch wird verhindert, dass es zu mechanischen Grenzüberschreitungen kommt.
Aktivieren Sie also in jedem Fall diese Funktion, falls dies nicht schon automatisch der Fall ist. Stellen Sie Ihre zyklischen
Maximalwerte in der Taumelscheibenneutralposition so ein, dass der Zahnstangenhub bei einem kombinierten zyklischen
Vollausschlag von Roll und Nick gleichzeitig möglichst nicht mehr als 10mm beträgt.
Nahe der maximalen Kollektivpitchwerte, werden diese Werte dann aber zusätzlich nicht mehr erreicht. Das spielt aber
keine Rolle.
Fahren Sie die Taumelscheibe nach dem Setup im Betriebsmodus auf die Maximalwerte aller erdenklichen kombinierten
Eckpunkte um zu sehen, ob es irgendwo mechanisch klemmt. Drehen Sie dabei auch vorsichtig den Rotorkopf von oben
gesehen rechts herum, um zu prüfen, ob es in irgendeiner Position zu Verspannungen der Gestänge kommt.
Natürlich können Sie die ganze Einstellerei auch klassisch mit einer Pitchlehre machen, wobei man darauf achten sollte,
dass der Hubschrauber auch stabil steht und die Blätter vorher wirklich auf 0° stehen, wenn die Taumelscheibe auf der
Neutralposition steht.
Dies muss in jedem Fall spätestens jetzt, wenn alles andere soweit eingestellt ist, sowieso gemacht werden.
Gerade bei einem so steifen System wirken sich Spurlaufdifferenzen besonders negativ auf die Flugruhe aus. Stellen Sie
den TDF am besten auf eine ebene, rutschfeste Unterlage und montieren Sie die Hauptrotorblätter.
Richten Sie die Blätter möglichst exakt nach Augenmaß aus und stellen Sie den Rotorkopf in eine Position längs zum
Hubschrauber, so dass das eine Blatt über dem Heckrohr steht. Kalibrieren Sie dann Ihre Pitchlehre auf einer
Referenzfläche am Hubschrauber, die rechtwinklig zur Rotorebene steht, z.B. der Motordeckel.
Die Lehre sollte möglichst genau quer zur Hubschrauberlängsachse aufgelegt werden, bevor Sie sie auf null setzen.
Drehen Sie dabei das Anzeigedisplay zur Hubschrauberspitze hin, weil Sie dann auch auf dieser Seite, nämlich am
Rotorblatt, welches nach vorne steht, die Messung ausführen und auch von vorne das Display ablesen.
Bringen Sie dann die Waage am Rotorblatt an und justieren Sie den Wert am Gestänge auf null. Dazu die Gestänge
immer unten an der Taumelscheibe aushängen, um sie zu verstellen.
Auch hier brauchen Sie nicht lange zu probieren, sondern können rechnen. Das M2,5-Gewinde der Anlenkstange hat
eine Steigung von 0,45mm. Das bedeutet, dass die kleinste mögliche Verstellung, nämlich eine halbe Umdrehung des
Kugelgelenkes, eine Änderung von 0,225mm bewirkt. Das entspricht einer Differenz von ca. 0,5 Grad.
Damit kommen Sie im ungünstigsten Fall auf 0,25° an Ihr Wunschziel heran, was völlig ausreicht. Versuchen Sie dies
nun auf dem anderen Blatt genauso hinzubekommen. Dabei sollte Ihr neuer Wert aber dem des schon eingestellten
Blattes und nicht des vorherigen Wunschwertes entsprechen, da das absolute Maß nicht entscheidend, aber die
Gleichheit beider Blätter von Bedeutung ist.
Wenden Sie bitte zum Einstellen von Null Pitch keinesfalls diese fragwürdige Methode an, bei der die Rotorblätter in den
Blattgriffen um 90° geschwenkt werden, so dass die Spitzen als Anzeiger beieinanderliegen.
Das kann man vielleicht noch bei einem Hubschrauber der 450er Größe machen, bei dem die Blätter viel kürzer und
leichter sind, aber nicht bei einer Maschine der 700er Klasse. Die Hebelkräfte, die so auf die Taumelscheibe wirken, sind
Gift für die Gestänge, die Kugelgelenke und die Servos.
Außerdem ist diese Art der Messung auch nicht korrekt.
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