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Anwendung - ABB Relion 615 Serie Technisches Handbuch

Schutz und steuerung
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Abschnitt 4
Schutzfunktionen
4.8.3.5
764
Blockierlogik
Für die Blockierfunktion sind drei Betriebsmodi verfügbar. Die Betriebsmodi werden
gesteuert durch den Eingang BLOCK und die globale Einstellung Konfiguration/
System/Blockiermodus, die den Blockiermodus bestimmt. Die Steuerung des
Eingangs BLOCK ist über einen Binäreingang, einen horizontalen
Kommunikationseingang oder ein internes Signal des Programms des Geräts
möglich. Der Einfluss der Aktivierung des Signals BLOCK wird über die globale
Einstellung Blockiermodus vorausgewählt.
Die Einstellung für den Blockiermodus bietet drei Blockiermethoden. Im Modus
"Zeitgeber einfrieren" wird der Auslöse-Zeitgeber mit dem aktuell geltenden Wert
eingefroren. Im Modus "Alle blockieren" wird die gesamte Funktion blockiert, und
die Zeitgeber werden zurückgesetzt. Im Modus "Blockierung des Auslöseausgangs"
arbeitet die Funktion normal, der Ausgang AUS (Auslösung) wird jedoch nicht
aktiviert.

Anwendung

Aufgrund der Liberalisierung des Markts (Deregulierung) und des globalen Trends zu
erneuerbaren Energiequellen, nimmt der Einsatz verteilter
Energieerzeugungseinheiten (Power Generating Units, PGU) rapide zu. Da die
Kapazität dieser Energieerzeugungseinheiten steigt, werden sie direkt an ein
elektrisches Netz mittlerer Größe angeschlossen. Bis vor einigen Jahren war es für den
jeweiligen Betreiber üblich, verteilte Energieerzeugungseinheiten bei Netzstörungen
vom Netz zu trennen.
Sollte es zu bedeutenden Einbußen in der Energieerzeugung kommen, kann dies die
Erholung des Netzes beeinträchtigen. Um die Stabilität der Energieversorgung
sicherzustellen, wurden daher die Anforderungen verschiedener Netzcodes überprüft.
Sie fordern, dass die verteilten PGUs einen Beitrag zum Erhalt der Netze leisten. Bei
Netzfehlern soll die verteilte Energieerzeugungseinheit nicht unmittelbar vom Netz
getrennt werden. Stattdessen müssen Anlagen zur Stromerzeugung, die am
Mittelspannungsnetz angeschlossen sind, grundsätzlich in der Lage sein, zur
stationären Spannungsregelung und zum dynamischen Erhalt der Netze beizutragen.
Wenn die Generatoren angeschlossen bleiben, muss sichergestellt werden, dass sie
die Blindleistung des Netzes nicht aufnehmen, da dies zu einem Zusammenbruch des
Netzes führen kann. DQPTUV wird eingesetzt, um solche Situationen zu erkennen.
D.h. gleichzeitige Unterspannung und Blindleistung (untererregte Generatoren)
sowie Auslösung der Generatoren.
Die Schutzfunktion DQPTUV wurde entwickelt, um verschiedene Netzcodes zu
berücksichtigen. In der Technischen Richtlinie des BDEW "Erzeugungsanlagen am
Mittelspannungsnetz" (Ausgabe Juni 2008, Deutschland) wird beispielsweise
ausgeführt, dass alle drei Leiter-Leiter-Spannungen am Netzanschlusspunkt
abnehmen und unter einem Wert von 85 % des Bemessungswerts bleiben. Wenn
gleichzeitig Blindleistung am Netzanschlusspunkt aufgenommen wird (untererregte
Auslösung), muss die stromerzeugende Einrichtung innerhalb von 0,5 Sekunden vom
Netz getrennt werden.
1MRS757687 B
615 Serie
Technisches Handbuch

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