Anwendung - ABB Relion 615 Serie Technisches Handbuch

1MRS757687 B
4.8.1.5
615 Serie
Technisches Handbuch
Blockierlogik
Für die Blockierfunktion sind drei Betriebsmodi verfügbar. Die Betriebsmodi werden
gesteuert durch den Eingang BLOCK und die globale Einstellung Konfiguration/
System/Blockiermodus, die den Blockiermodus bestimmt. Die Steuerung des
Eingangs BLOCK ist über einen Binäreingang, einen horizontalen
Kommunikationseingang oder ein internes Signal des Programms des Schutzgeräts
möglich. Der Einfluss der Aktivierung des Signals BLOCK wird über die globale
Einstellung Blockiermodus vorausgewählt.
Die Einstellung für den Blockiermodus bietet drei Blockiermethoden. Im Modus
"Zeitgeber einfrieren" wird der Auslöse-Zeitgeber mit dem aktuell geltenden Wert
eingefroren. Im Modus "Alle blockieren" wird die gesamte Funktion blockiert, und
die Zeitgeber werden zurückgesetzt. Im Modus "Blockierung des Auslöseausgangs"
arbeitet die Funktion normal, der Ausgang AUS (Auslösung) wird jedoch nicht
aktiviert.

Anwendung

Ein Generator in einem Kraftwerk hat die Aufgabe, mechanische Energie in
elektrische Energie umzuwandeln. Manchmal kann die mechanische Leistung des
Primärantriebs so weit absinken, dass er die internen Verluste nicht mehr abdecken
kann. Der Unterlastschutz hat die Aufgabe, den Generator vor einer zu geringen
Leistungsabgabe zu schützen.
Dampfturbinen überhitzen leicht, wenn der Dampfstrom sich zu sehr verringert oder
der Dampf nicht mehr durch die Turbine strömt. Wasserturbinen vom Kaplantyp
können beschädigt werden, wenn die Turbinenschaufel auf dem Wasser "surft" und
Axialdruck auf das Lager ausübt. Dieselmotoren können bei unzureichender
Schmierung beschädigt werden.
Bei sehr großen Generatoren ist ein längerer Betrieb mit geringer Energieerzeugung
unwirtschaftlich. Bei einer Leistungsumkehr ziehen große Generatoren viel Leistung
vom Rest des Netzes ab, um ihre internen Verluste abzudecken. Daher sollte der
Generator in solchen Situationen abgetrennt werden.
Bei parallel angeschlossenen Generatoren zum Beispiel kann die Last eines
Generators so gering sein, dass es besser ist, ihn abzutrennen und nur die anderen
Generatoren ins Netz einspeisen zu lassen.
Wenn die Leistung niedrig eingestellt werden muss, beispielsweise
unter 2 %, sollten die Korrekturparameter verwendet werden, um
Messfehler zu kompensieren. Informationen zu den Messfehlern sind
vom Hersteller der Messgeräte einzuholen.
Werden die Messfehler nicht kompensiert, darf die
Unterlasteinstellung nicht geringer sein als die Summe der Strom-
und Spannungsmessfehler.
Abschnitt 4
Schutzfunktionen
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