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Anwendung; Festlegung Des Gewichtungsfaktors - ABB Relion 615 Serie Technisches Handbuch

Schutz und steuerung
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1MRS757687 B
4.1.8.5
615 Serie
Technisches Handbuch

Anwendung

MPTTR dient zur Überwachung der Motortemperatur auf vorgegebene Werte bei
anormalen Motorbetriebsbedingungen. Dies verhindert vorzeitige
Isolierungsschäden am Motor.
Eine Überhitzung des Motors wird durch anormale Bedingungen wie Überlastung,
blockierter Rotor, Fehler beim Anlassen, hohe Umgebungstemperaturen,
eingeschränkte Motorlüftung, Betrieb bei reduzierter Drehzahl, häufiges Anlassen
oder intermittierender Betrieb, hohe oder niedrige Netzspannung oder Frequenz,
mechanische Schäden der angetriebenen Last, unsachgemäße Installation und eine
unsymmetrische Netzspannung oder Leiterausfall verursacht. Der Schutz vor
Isolierungsfehlern durch eine Strommessung kann einige dieser Bedingungen nicht
erkennen, beispielsweise eine eingeschränkte Lüftung. Ebenso kann der Schutz durch
eine Temperaturmessung allein beispielsweise bei häufigem Anlassen oder im
intermittierenden Betrieb unzureichend sein. Der thermische Überlastschutz arbeitet
nach einem auf dem Laststrom basierenden Motortemperaturmodell und deckt diese
Unzulänglichkeiten besser ab.
Die thermische Last wird anhand des wahren RMS-Werts des Leiters und des
Gegensystemstromwerts berechnet. Das Aufheizen des Motors wird über den
quadratischen Wert des Laststroms ermittelt. Bei der Berechnung der thermischen
Stufe muss allerdings der Bemessungsstrom abhängig von der Umgebungstemperatur
neu ermittelt oder herabgesetzt werden. Neben dem Strom regelt die Zeitkonstante des
Motors auch die Rate, mit der der Motor aufgeheizt wird oder abkühlt.

Festlegung des Gewichtungsfaktors

Es gibt zwei Temperaturkurven: Die eine bildet die Kurzzeitlasten und Langzeitlasten
ab und dient außerdem zum Auslösen, die andere dient zur Überwachung der
Motortemperatur. Der Wert der Einstellung Gewichtungsfaktor p legt das Verhältnis
der beiden Temperaturkurven θA und θB fest.
Ist die Einstellung Gewichtungsfaktor p auf 100 Prozent gesetzt, wird eine reine
thermische Einheit mit einer einzelnen Zeitkonstante für die Anwendung mit den
Kabeln erzeugt. Wie in
dem Gewichtungsfaktor p 100 Prozent nur eine Auslösezeit, die nur etwa 10 Prozent
derer ohne Vorlast beträgt. Wenn die Zeitkonstante beispielsweise auf 640 Sekunden
festgelegt ist, beträgt die Auslösezeit mit Vorlast 1 x FLC (Volllaststrom) und
Überlastfaktor 1,05 nur 2 Sekunden, auch wenn der Motor mindestens 5 bis 6
Sekunden aushalten könnte. Um die Nutzung der vollen Motorkapazität zu erlauben,
sollte ein geringerer Wert für den Gewichtungsfaktor p verwendet werden.
Normalerweise wird ein Annäherungswert von der Hälfte der Wärmekapazität
verwendet, wenn der Motor bei voller Last läuft. Indem also der Gewichtungsfaktor p
auf 50 Prozent eingestellt wird, benachrichtigt das Schutzgerät bei voller Last eine
Wärmekapazität von 45 bis 50 Prozent.
Bei direkt gestarteten Motoren mit Hot-Spot-Tendenz wird der Wert von
Gewichtungsfaktor p typischerweise auf 50 Prozent eingestellt, wodurch
Abbildung 145
dargestellt, erlaubt die Temperaturkurve mit
Abschnitt 4
Schutzfunktionen
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