Leitungsdistanzschutz REL670 2.1 IEC
Produktversion: 2.1
1. Anwendung
Distanzschutz mit Polygon- oder Mho-Kennlinien ist verfügbar.
Der mehrsystemige Distanzschutz bietet Schutz für
Stromleitungen mit hoher Empfindlichkeit und geringen
Anforderungen an die Kommunikation mit der Gegenseite. Die
sechs Zonen haben völlig unabhängige Messung und
Einstellung, woraus sich eine hohe Flexibilität für alle
Leitungsarten ergibt. Lastaussparung und adaptive
Reichweitenkompensation sind enthalten.
Das technologisch moderne Gerät bietet eine Ansprechzeit von
typischerweise weniger als eine Periode.
Das Gerät umfasst darüber hinaus eine Alternative zum Einsatz
in niederohmig geerdeten oder isolierten Netzen. Es enthält
eine Leiterbevorzugungslogik zur Auswahl und zum Auslösen
nur einer Leitung bei Doppelerdfehlern.
Die Wiedereinschaltautomatik bei ein-, zwei bzw. dreipoliger
Auslösung und Wiedereinschaltung umfasst
Prioritätsfunktionen für Anordnungen mit Mehrfach-
Leistungsschaltern. Sie arbeitet mit der
Synchronkontrollfunktion mit schnellem oder verzögertem
Wiedereinschalten zusammen.
Ein Hochimpedanz-Differentialschutz kann auch für den Schutz
von T-Leitungen oder von Drosselspulen genutzt werden.
Funktionen für den unverzögerten Leiter- und Erdfehler-
Überstromschutz, Funktionen für den vierstufigen gerichteten
oder ungerichteten, verzögerten Schutz bei Leiter- und
Erdfehler-Überstromschutz sowie Funktionen für den
empfindlichen Erdfehlerschutz für hochohmig geerdete Netze
und Funktionen für den thermischen Überlastschutz und
zweistufigen Unter- und Überspannungsschutz sind Beispiele
für die verfügbaren Funktionen, welche den Benutzer in die
Lage versetzen, eine Vielzahl von Anwendungsanforderungen
zu erfüllen.
Der Distanzschutz für Leiter- und Erdfehler und der Erdfehler-
Überstromrichtungsschutz können mit beliebigen
Signalvergleichsverfahren als Vergleichsschutz mit binärer
Signalübertragung zur Gegenstation kommunizieren. Mit dem
enthaltenen Kommunikations-Protokoll gemäß IEEE C37.94
stehen für die Kommunikation per
Leitungsdatenkommunikationsmodul (LDCM) zwischen den
Geräten 6 x 32 Kanäle für Fernauslösung und Binärsignale zur
Verfügung.
Das Gerät kann auch mit einer vollen Steuerungs- und
Verriegelungsfunktion einschließlich einer Zusammenarbeit mit
der Synchronkontroll-Funktion ausgestattet sein.
Die Pendelüberwachungsfunktion ist zur Trennung von
Leitungsabschnitten nahe dem elektrischen Zentrum bei
Auftreten eine Netzpendelung verfügbar.
Je nach Funktionsumfang des Geräts kann es auch in
Anwendungen mit dem IEC 61850-9-2LE Prozessbus mit bis
ABB
zu sechs Merging Units (MU) eingesetzt werden. Jede Merging
Unit hat acht analoge Kanäle, normalerweise vier Strom- und
vier Spannungs-Kanäle. Konventionelle und Merging Unit-
Kanäle können bei der Anwendung beliebig kombiniert werden.
Die Logik wird mit einem grafischen Tool erstellt. Die
programmierbare Logikfunktion ermöglicht besondere
Anwendungen wie automatisches Öffnen von Trennern in
Mehrfach-Leistungsschalter-Anordnungen, Schließen von
Leistungsschalter-Ringen, Lastumschaltungslogik usw. Das
graphische Konfigurations-Tool mit Verzögerungsmodus sorgt
dafür, dass Überprüfungen und Inbetriebnahmen einfach und
schnell erfolgen können.
Mit der Störschreiber und dem Fehlerorter können
unabhängige Fehleranalysen nach Störungen im Netz
durchgeführt werden.
Das Erzwingen von binären Ein- und Ausgängen ist eine
komfortable Lösung für das Testen der Verdrahtung in
Schaltanlagen sowie für das Testen der Konfigurationslogik in
Geräten. Im Grunde bedeutet dies, dass an allen binären Ein-
und Ausgängen der E/A-Module des Geräts (BOM, BIM, IOM
und SOM) willkürliche Werte erzwungen werden.
Central Account Management ist eine
Authentifizierungsinfrastruktur, die eine sichere Lösung für die
Durchsetzung der Zugriffssteuerung auf Geräten und andere
Systeme innerhalb einer Station bietet. Dies umfasst die
Verwaltung von Benutzerkonten, Rollen und Zertifikate und die
Verteilung von diesen in einem für die Benutzer völlig
transparenten Verfahren.
Mit dem Flexible Product Naming kann der Anwender ein vom
Geräte-Hersteller unabhängiges 61850-Modell des Geräts
verwenden. Dieses anwenderindividuelle Modell wird als
IEC 61850-Datenmodell verwendet, wobei jedoch alle anderen
Aspekte des Geräts unverändert übernommen werden (z. B.
Namen in der lokalen HMI und Namen in den Tools). Dadurch
kann das Gerät äußerst flexibel an die System- und
Standardlösung des Anwenders angepasst werden.
Die Kommunikation wird über optische Verbindungen geführt,
um die Immunität gegenüber Störungen zu gewährleisten.
Fünf Pakete wurden für die folgenden Anwendungen
vorkonfiguriert:
1MRK 506 356-BDE C
Herausgegeben: September
Revision: C
3