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Anwendung - ABB Relion 615 Serie Technisches Handbuch

Schutz und steuerung
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Abschnitt 4
Schutzfunktionen
4.10.5
784

Anwendung

Wenn ein Motor gestartet wird, zieht er während der Zeit, die er bis zum Erreichen der
Bemessungsdrehzahl benötigt, Strom in einer Stärke, die weit über seinem
Bemessungswert bei Volllast liegt. Der Motoranlaufstrom nimmt erst mit dem
Anstieg der Motordrehzahl ab; während des größten Teils des
Beschleunigungszeitraums bleibt die Stromstärke nahe am Rotorblockierstrom.
Eine der zahlreichen Methoden zum Starten des Induktionsmotors ist der Direktstart
oder DOL (Direct On-Line)-Start, d. h. das Anlassen ohne Spannungsreduktion.
Wenn elektrische oder mechanische Beschränkungen vorhanden sind, ist diese
Startmethode nicht geeignet. Der Direktstart liefert das höchste Anlaufdrehmoment.
Ein hohes Anlaufdrehmoment wird im Allgemeinen benötigt, um eine Last mit hoher
Trägheit innerhalb einer begrenzten Zeit zu beschleunigen. Bei dieser Methode wird
der Motor ab dem "Schalten des Einschalters" mit der Bemessungsspannung
betrieben. Diese Startmethode führt zu einem hohen anfänglichen Überstrom, wobei
die Stromstärke in der Regel das Vier- bis Achtfache der Volllaststromstärke des
Motors beträgt. Beim Stern-Dreieck-Anlauf beträgt die vom Netz gezogene
Stromstärke nur etwa ein Drittel der Stromstärke beim Direktstart.
T
LR
ANREGESTROM
(BESCHLEUNIGEN)
I
FL
GUID-F4C17D13-48CA-480A-BBE5-DFD7D6316DB8 V1 DE
Abb. 390:
Typische Motoranlauf- und Belastungskurven
Die Motorstartüberwachung stellt eine wichtige Funktion dar, da während des
Anlaufens eine höhere thermische Belastung entsteht. Während des Anlaufens ist der
Rotor aufgrund des hohen Überstroms einer thermischen Belastung ausgesetzt.
Weiter verstärkt wird dieser Effekt dadurch, dass der Luftstrom für die Kühlung
geringer ist, weil die Lüfter nicht mit voller Drehzahl arbeiten. Außerdem induziert
die Geschwindigkeitsdifferenz (Schlupf) zwischen dem umlaufenden Magnetfeld
und dem Rotor während der Anlaufzeit im Rotor einen relativ hohen Strom. Zudem ist
der Skin-Effekt bei höheren Frequenzen stärker. All diese Faktoren erhöhen die
Verluste und die Wärmeerzeugung. Bei blockiertem Rotor nimmt die Höhe
THERMISCHE
FÄHIGKEIT
BETRIEBSÜBERLAST
I
LR
STROM
1MRS757687 B
GESPERRTER ROTOR
THERMISCHER
GRENZWERT
(ZULÄSSIGE ROTOR-
SPERRZEIT)
615 Serie
Technisches Handbuch

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