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ABB Relion 615 Serie Technisches Handbuch Seite 402

Schutz und steuerung
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Abschnitt 4
Schutzfunktionen
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Erdfehlerschutzfunktionen, wie z. B. der IoCos-Modus in DEFxPDEF. Die
Hauptvorteile des admittanzbasierten Erdfehlerschutzes (EFPADM) sind die
vielseitige Anwendbarkeit, die hohe Empfindlichkeit und die einfache Einstellung.
Der Verlagerungsspannungsschutz dient als Startbedingung für den
admittanzbasierten Erdfehlerschutz. Wenn die Verlagerungsspannung den
voreingestellten Grenzwert Spannungsstartwert überschreitet, wird ein Erdfehler
erkannt und die Sternpunkt-Admittanzberechnung freigegeben. Um einen hohen
Schutzgrad zu erhalten, d. h. falsche Starts zu vermeiden, muss im Normalbetrieb die
Einstellung Spannungsstartwert mit ausreichendem Sicherheitsfaktor über dem
höchstmöglichen Uo-Wert liegen. Es sollten alle möglichen Betriebsbedingungen
und Konfigurationsänderungen im Netz berücksichtigt werden. In nicht geerdeten
Netzen ist die Uo im Normalzustand zumeist kleiner als 1 %×Uph (Uph = Leiter-
Erde-Bemessungsspannung). In kompensierten Netzen kann die Uo im
Normalzustand einen Wert von bis zu 30 %×Uph erreichen, wenn das Netz längere
Freileitungen ohne Verdrillung einschließt. Generell wird die höchste Uo erreicht,
wenn die Kompensationsspule auf volle Resonanz eingestellt und der eigentlich
parallel zur Spule geschaltete Widerstand nicht angeschlossen ist.
Die Verlagerungsspannungs-basierte Startbedingung für den Admittanzschutz
ermöglicht ein mehrstufiges Schutzprinzip. Eine Instanz von EFPADM könnte z.B.
für den Alarm bezüglich Fehler mit einem hohen Fehlerwiderstand unter Verwendung
eines relativ niedrigen Wertes für die Einstellung Spannungs Anregewert verwendet
werden. Eine weitere Instanz von EFPADM könnte dann verwendet werden, um mit
einer niedrigeren Empfindlichkeit auszulösen, indem in der Einstellung Spannungs
Anregewert ein höherer Wert als in der Alarminstanz (Stufe) gewählt wird.
Zur Anwendung des admittanzbasierten Erdfehlerschutzes sind mindestens folgende
Daten zum Netz erforderlich:
Systemerdungsmethode
Maximalwert für Uo im Normalzustand
Maximum des Erdfehlerstroms des geschützten Abgangs, wenn der
Fehlerwiderstand Null Ohm beträgt.
Maximaler nicht kompensierter Erdfehlerstrom des Netzes (Rf = 0 Ω)
Nennstrom im parallelen Widerstand der Spule (Wirkstrom-Zwangsschema) im
Falle eines kompensierten Netzes
Nennstrom des Sternpunkt-Erdungswiderstands im Falle eines hochohmigen
geerdeten Systems
Kenntnis der Größe von Uo als Funktion des Fehlerwiderstands zur Verifizierung
der Schutzempfindlichkeit bezüglich des Fehlerwiderstands.
Abbildung 186
zeigt den Einfluss des Fehlerwiderstands auf die Größe der
Verlagerungsspannung in ungeerdeten und kompensierten Netzen. Solche
Informationen sollten verfügbar sein, damit die Korrektheit der Einstellung
Spannungs Anregewert verifiziert werden kann. Das hilft, die Anforderungen an die
Empfindlichkeit des Schutzes bezüglich des Fehlerwiderstands zu erfüllen.
1MRS757687 B
615 Serie
Technisches Handbuch

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