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Leitungsdifferentialschutz RED670 2.1 IEC
Produktversion: 2.1

1. Anwendung

Das Gerät wird für den Schutz, die Steuerung und die
Überwachung von Freileitungen und Kabeln in allen Arten von
Netzen verwendet. Das Gerät kann sowohl in Hochspannungs-
als auch in Höchstspannungsnetzen eingesetzt werden. Es
eignet sich für den Schutz stark belasteter Leitungen und
Leitungen mit mehreren Enden, bei denen eine ein-, zwei- bzw.
dreipolige Auslösung erforderlich ist. Das Gerät eignet sich
ferner für den Schutz von Kabelabgängen von Generator-
Blocktransformatoren.
Der leiterselektive Stromdifferentialschutz bietet eine
hervorragende Empfindlichkeit für hochohmige Fehler an und
ermöglicht eine absolute Leiterselektivität. Die Verfügbarkeit
von sechs stabilisierten Stromeingängen pro Leiter gestattet
die Anwendung bei Mehrfach-Leistungsschalter-Anordnungen
in Leitungen mit bis zu drei Enden oder bei Einfach-
Leistungsschalter-Anordnungen in bis zu fünf Leitungsenden.
Die Kommunikation der Geräte im Differentialschutzsystem
basiert auf dem IEEE C37.94 Standard und kann bei wichtigen
Anwendungen ggf. aus Gründen der Redundanz dupliziert
werden. Die Ladestromkompensation ermöglicht hohe
Empfindlichkeit auch an langen Freileitungen und Kabeln.
Ein mehrsystemiger Distanzschutz ist enthalten, um parallel
zum Differentialschutzprinzip einen unabhängigen Schutz zu
bieten, falls eine Störung im Kommunikationskanal des
Differentialschutzprinzips auftritt. Der Distanzschutz bietet
dann einen Schutz über die gesamte Leitungsstrecke,
einschließlich der fernen Reserveschutzfunktion für das
entfernte Ende, entweder bei Kommunikationsstörungen oder
beim Einsatz eines unabhängigen Kommunikationskanals als
voll-redundantes Schutzschema (d. h. ein zweites
Hauptschutzsystem). Acht Kanäle für Mitnahmeverfahren und
weitere Binärsignale stehen in der Kommunikation zwischen
den Geräten zur Verfügung.
Ein Hochimpedanz-Differentialschutz kann auch für den Schutz
von T-Leitungen oder von Drosselspulen genutzt werden.
Die Wiedereinschaltautomatik für ein-, zwei- bzw. dreipoliges
Wiedereinschalten enthält Prioritätsschaltkreise für Mehrfach-
Leistungsschalter-Anordnungen. Sie arbeitet mit der
Synchronkontroll-Funktion bei schneller oder verzögerter
Wiedereinschaltung zusammen.
Funktionen für den unverzögerten Leiter- und Erdfehler-
Überstromschutz, Funktionen für den vierstufigen gerichteten
oder ungerichteten verzögerten Leiter- und Erdfehler-
Überstromschutz, Funktionen für den thermischen
Überlastschutz und für den zweistufigen Unter- und
Überspannungsschutz sind Beispiele für die lieferbaren
Funktionen, welche den Benutzer in die Lage versetzen, eine
Vielzahl von Anwendungsanforderungen zu erfüllen.
Das Gerät kann auch mit einer vollen Steuerungs- und
Verriegelungsfunktion einschließlich Zusammenarbeit mit der
Synchronkontroll-Funktion ausgestattet sein.
ABB
Herausgegeben: September 2016
Mit der Stördatenaufzeichnung und dem Fehlerorter können
unabhängige Fehleranalysen nach Störungen im Netz
durchgeführt werden. Der Störschreiber zeigt auch die Ströme
der Gegenstelle an, wie sie vom Gerät empfangen werden, mit
Zeitkompensation der gemessenen Verzögerung bei der
Kommunikation.
Die Pendelüberwachungsfunktion ist für die Trennung der
Leitungsabschnitte nahe dem elektrischen Zentrum bei
Auftreten einer Netzpendelung verfügbar.
Je nach Funktionsumfang des Geräts kann es auch in
Anwendungen mit dem IEC 61850-9-2LE Prozessbus mit bis
zu sechs Merging Units (MU) eingesetzt werden.
Jede MU hat acht analoge Kanäle, normalerweise vier Ströme
und vier Spannungen. Konventionelle und Merging Unit-Kanäle
können bei der Anwendung beliebig kombiniert werden.
Wird die IEC 61850-9-2LE Kommunikation
unterbrochen, sind die Daten aus den
Merging Units (MU) ab dem
Unterbrechungszeitpunkt falsch. Sowohl die
gespeicherten Daten im Gerät als auch die
angezeigten Daten auf der HMI sind
fehlerhaft. Aus diesem Grund ist es wichtig,
das Signal der entsprechenden Merging
Units (SMPLLOST) an den Störschreiber zu
leiten.
Das Forcieren von binären Ein- und Ausgängen ist eine
praktische Lösung für das Testen der Verdrahtung in
Schaltanlagen sowie für das Testen der Konfigurationslogik in
den Geräten. Im Grunde bedeutet dies, dass an allen binären
Ein- und Ausgängen der E/A-Module des Geräts (BOM, BIM,
IOM und SOM) willkürliche Werte erzwungen werden können.
Central Account Management ist eine
Authentifizierungsinfrastruktur, die eine sichere Lösung für die
Durchsetzung der Zugriffssteuerung auf Geräten und andere
Systeme innerhalb einer Station bietet. Dies umfasst die
Verwaltung von Benutzerkonten, Rollen und Zertifikate und die
Verteilung von diesen in einem für die Benutzer völlig
transparenten Verfahren.
Mit dem Flexible Product Naming kann der Anwender ein vom
Geräte-Hersteller unabhängiges 61850-Modell des Geräts
verwenden. Dieses anwenderindividuelle Modell wird als
IEC 61850-Datenmodell verwendet, wobei jedoch alle anderen
Aspekte des Geräts unverändert übernommen werden (z. B.
Namen in der lokalen HMI und Namen in den Tools). Dadurch
kann das Gerät äußerst flexibel an die System- und
Standardlösung des Anwenders angepasst werden.
Die Logik wird mit einem grafischen Tool erstellt. Die
programmierbare Logikfunktion ermöglicht besondere
Anwendungen wie automatisches Öffnen von Trennern in
Mehrfach-Leistungsschalter-Anordnungen, Schließen von
1MRK 505 346-BDE C
Revision: C
3

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Diese Anleitung auch für:

Relion 670 serie

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